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6. interdisziplinäre Fachtagung zur Bekämpfung häuslicher Gewalt der Polizeidirektion Braunschweig und der Generalstaatsanwaltschaft Braunschweig am 7. Mai 2019

ID: 2123416

(ots) - Leitgedanke der diesjährigen, mittlerweile im
sechsten Jahr in Folge durchgeführten interdisziplinären Fachtagung
zur Bekämpfung häuslicher Gewalt der Polizeidirektion Braunschweig
und der Generalstaatsanwaltschaft Braunschweig war die
Istanbul-Konvention des Europarates zur Verhütung und zur Bekämpfung
von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt vom 11. Mai 2011, die
seit 1. Februar 2018 in Deutschland in Kraft getreten ist. Sie zielt
auf das Recht jeder Frau auf ein gewaltfreies Leben. Mit
Inkrafttreten des Übereinkommens hat sich Deutschland verpflichtet,
auf sämtlichen staatlichen Ebenen alle nötigen Anstrengungen zu
unternehmen, um Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen, den davon
Betroffenen Schutz und Unterstützung zu bieten, Gewalt zu verhindern
und Täter bzw. Täterinnen zu bestrafen.

Rund 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den
unterschiedlichsten Disziplinen, Gremien und Netzwerkpartnern aus
Polizei, Justiz und Rechtsanwaltschaft, Landes- und Kommunalbehörden,
Hochschulen, Krankenhäusern und diversen Opferschutzeinrichtungen
befassten sich intensiv mit diesem zentralen Leitgedanken und den
Fragen, was in unserer Region seit Inkrafttreten der
Istanbul-Konvention zu ihrer Umsetzung bereits geleistet worden ist,
beispielsweise durch die Tätigkeit einer am 15. August 2018
eingerichteten interdisziplinären Koordinierungsstelle Häusliche
Gewalt für die Region Braunschweig und durch verschiedene kommunale
Maßnahmen, wie der Erweiterung bzw. Neugründung von Frauenhäusern und
Täterberatungsstellen, aber auch damit, wo bzw. in welchen Bereichen
weiterhin Handlungsbedarf besteht.

Der Teilnehmerkreis widmete sich konkreten Fragestellungen, zum
Beispiel welche neuen Ansätze es zur Prävention und Intervention bei
häuslicher Gewalt durch Aktivierung nachbarschaftlichen Engagements




und durch den Aufbau unterstützender lokaler Netzwerke, wie StoP -
Stadtteile ohne Partnergewalt, gibt. Zu diesem mittlerweile
bundesweit durchgeführten Projekt, das unter anderem die Bedeutung
der Zivilcourage des Einzelnen in der Gesellschaft als wichtigen
Baustein zur effektiven Bekämpfung von häuslicher Gewalt in den
Vordergrund stellt, referierte Frau Prof. Dr. Sabine Stövesand von
der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer befassten sich überdies damit, welche
Instrumente zur Gefährdungseinschätzung bei Hochrisikofällen von
häuslicher Gewalt sowie zur Prävention von Gewalteskalation,
beispielsweise durch interdisziplinäres Fallmanagement, zur Anwendung
kommen können.

Generalstaatsanwalt Detlev Rust als Mitveranstalter der Fachtagung
bekräftigt hierzu: "Das Ziel der Istanbul-Konvention, in ganz Europa
und deshalb auch in unserer Region einen möglichst einheitlichen
Rahmen für Prävention, Opferschutz und Strafverfolgung zu schaffen,
der jeglicher Form von Gewalt gegen Frauen entgegensteht, ist mir
Auftrag und ein persönliches Anliegen zugleich. Ich bin sehr erfreut,
dass die Zusammenarbeit aller Netzwerkpartner für dieses wichtige
Ziel so hervorragend in unserer Region funktioniert und darüber
hinaus Vorbildcharakter entfaltet."

Polizeivizepräsident Roger Fladung ergänzt dazu: "Nahezu täglich
ergeben sich Ereignisse im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt, die
ein polizeiliches Einschreiten erforderlich machen. Die Beobachtung
und Bewertung in Zusammenhang mit Gewalteskalationen in
Paarbeziehungen ist darüber hinaus besonders wichtig. Aus der
Istanbul-Konvention ergibt sich die Verpflichtung für alle Akteure,
sich innerhalb der Vernetzung mit solchen Fragen zu beschäftigen und
die Beobachtungen von Eskalationsbeziehungen miteinander
auszutauschen, um frühzeitig ein abgestimmtes Agieren zu ermöglichen.
Das Engagement aller ist gerade in der Region Braunschweig
vorbildlich. Mit der Einrichtung einer interdisziplinären
Koordinierungsstelle Häusliche Gewalt für die Region Braunschweig und
diversen Fachtagungen haben wir bereits Meilensteine gesetzt und
werden uns auch zukünftig intensiv mit dem Phänomen Häusliche Gewalt
beschäftigen."

Die erkenntnisreiche Arbeitstagung schlossen die
Veranstaltungsverantwortlichen Frau Katrin Heiland von der
Staatsanwaltschaft Braunschweig und Frank Hellwig für die
Polizeidirektion Braunschweig. Sie dankten für den Einsatz aller
Beteiligten und freuten sich im Rückblick auf die Ratifizierung der
Istanbul-Konvention über alle zur Sprache gekommenen Maßnahmen, die
die beteiligten Institutionen in unserer Region zur Verbesserung der
Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher
Gewalt bereits geschafft haben: "Deutschland hat bereits - wir haben
bereits viele Verpflichtungen aus der Konvention umgesetzt! In
nächsten Schritten wird die Weiterentwicklung bedarfsdeckender, für
alle Betroffenen leicht zugänglicher Beratungs- und Schutzangebote
ein Schwerpunkt unserer Arbeit für die bestmögliche Umsetzung der
Rechte von gewaltbetroffenen Frauen sein."




Rückfragen bitte an:

Polizei Braunschweig
PD Braunschweig, Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: 0531/476-1004, 1041 und 1042
E-Mail: pressestelle(at)pd-bs.polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei-braunschweig.de

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Datum: 07.05.2019 - 17:30 Uhr
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