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Schwerpunkt Tiertransportkontrollen

ID: 2129177

(ots) -
Vorbildlicher Ferkeltransport erfreute Kontrolleure, LKW mit
Pferden musste umgeladen werden.

Landkreis Hersfeld - Rotenburg - Im Rahmen der regelmäßigen
gemeinsamen Kontrollen zwischen der Kreisveterinärbehörde
Hersfeld-Rotenburg und der Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld,
wurden auf den osthessischen Bundesautobahnen A4, A5 und A7,
insgesamt sieben Tiertransporte kontrolliert, von denen vier
beanstandet und einer vorübergehend stillgelegt werden musste.

Von acht bis achtzehn Uhr wurden am Dienstag, 14.05.2019, bei
"bestem Kontrollwetter" die unterschiedlichsten Tiertransporte
angehalten und kontrolliert. Vom kleineren regionalen
Viehhändlerfahrzeug bis zum 40-Tonnen-Ferkeltransportzug, war die
Palette der angetroffenen Viehtransporte breit gefächert. Tatsächlich
herrschten ideale Witterungsbedingungen zur Kontrolle von
Tiertransporten. Durch die zwar relativ kühle, aber dennoch meist
sonnige und trockene Witterung, bestand einerseits keine Gefahr einer
Überhitzung der Tiere während der Kontrollmaßnahmen, andererseits
konnten die Kontrolleure von Veterinäramt und Polizei ihre Maßnahmen
treffen, ohne selbst dabei gefährdet zu werden. So ist es
beispielsweise nur bei Trockenheit relativ komplikationsfrei möglich,
eine Leiter an die Tiertransportfahrzeuge anzustellen, um dann auch
nach den Tieren in den oberen Ladeebenen schauen zu können. Gerade
bei den großen Ferkeltransporten, die bis zu fünf Ladeebenen haben,
müssen möglichst auch die Tiere in der oberen Ebene begutachtet
werden können. Ein solcher Ferkeltransport wurde vormittags in
Kirchheim von der A7 gezogen und kontrolliert. Der mit etwa 600
Mastferkeln beladene Sattelzug mit Spezialaufbau, stach an diesem Tag
positiv hervor. Der auf dem Heck des Sattelanhängers aus
Baden-Württemberg aufgebrachte Text: "Wir leben Tierschutz", war im




vorliegenden Fall tatsächlich keine leere Versprechung. Alle
geladenen Ferkel machten einen unauffälligen Eindruck, dösten
aneinandergelegt und offensichtlich zufrieden während der gesamten
Kontrolle. Weil auch sämtliche mitzuführenden Dokumente vorgelegt
wurden und darüber hinaus weder Fahrer noch Transporter einen Grund
zur Beanstandung boten, war diese Kontrolle schnell beendet. Nicht
jedoch, ohne den sachkundigen Fahrer noch vor der Weiterfahrt für
seinen tadellosen Transport angemessen gelobt zu haben.

Anders lagen die Dinge bei einem Pferdetransport aus Sachsen.
Dieser war auf der BAB A4, in Höhe der Anschlussstelle
Wildeck-Hönebach, in Fahrtrichtung Westen, auffällig geworden.
Bereits im Vorbeifahren war hier eine deutlich erkennbare Schieflage
des 7,5-Tonnen-LKW festzustellen. Wie sich bei der anschließenden
Kontrolle dieses Transportes auf dem Parkplatz "Seulingswald"
herausstellte, war der Solo-LKW mit insgesamt fünf größeren
Reitpferden beladen. Es bestand daher der Verdacht einer nicht
unerheblichen Überladung bei diesem Transport. Weiterhin wurde
deutlich, dass offenbar auch für Pferde der Grundsatz: "Der Hintern
ist meist schwerer als der Kopf", Gültig-keit besitzt. Entgegen jeder
Vorschrift zur Lastverteilung auf Transportfahrzeugen, waren die
Tiere quer zur Fahrtrichtung, alle in Richtung Beifahrerseite
blickend, verladen worden. Dies hatte zur Folge, dass der Aufbau des
relativ kleinen LKW, auf der Fahrerseite genau vier Zentimeter tiefer
hing, als auf der rechten Fahrzeugseite. In langsamer Fahrt wurde der
Pferdetransport unter Polizeibegleitung der nächsten geeigneten
Fahrzeugwaage in Bad Hersfeld zugeführt und verwogen. Der Verdacht
der Überladung bestätigte sich hier deutlich. Anstatt der maximal
zulässigen 7.490 kg, betrug das ermittelte Gesamtgewicht des LKW hier
9.020 kg. Die Weiterfahrt musste unmittelbar untersagt werden. Durch
diese Überschreitung der zulässigen Gesamtmasse des LKW und dessen,
wie beschrieben stark linkslastige Beladung, waren hierbei die
technischen Auswirkungen auf Fahrstabilität, Lenk- und Bremsverhalten
des LKW so gravierend, dass an eine Weiterfahrt im vorgefundenen
Kontrollzustand nicht zu denken war. Bereits ein plötzliches
Ausweichmanöver, eine enge Kurvenfahrt oder eine stärkere Bremsung
des LKW, hätten zu einem schweren Verkehrsunfall führen können. Somit
bestand hier nicht nur eine gegenwärtige Gefahr für das Tierwohl,
auch andere Verkehrsteilnehmer und die beiden Fahrer selbst, waren
durch die geschilderten Verstöße konkret gefährdet. Nach einer leider
nicht vermeidbaren Wartezeit für die fünf Pferde, wurden im Anschluss
an die Kontrolle, zwei der Tiere auf ein herangeführtes zweites
Tiertransportfahrzeug umgeladen. Die auf dem LKW verbliebenen drei
Pferde konnten so umverteilt werden, dass die vorherige Schieflage
des Transportes beseitigt wurde. Gegen die Zweifahrer-Besatzung des
LKW und gegen den Eigentümer der Pferde, der gleichzeitig Halter des
LKW war, wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Jeder der
drei Betroffenen wird deshalb mit nicht unerheblichen Bußgeldern und
mit Punkten im Fahreignungsregister in Flensburg zu rechnen haben.

Bei drei weiteren Tiertransporten wurden seitens der
Veterinärbehörde teils gebührenpflichtige Verwarnungen, u.a. wegen
nicht mitgeführten, bzw. mangelhaft geführten Transportdokumenten,
ausgesprochen.

Als Fazit dieses erneuten gemeinsamen Kontrolltages bleibt
anzuführen, dass einmal mehr keine schwerwiegenden Verstöße mit
unmittelbarer Tierschutzrelevanz festzustellen waren. In Sachen
Tierschutz ein durchaus positives Resümee. Festzustellen bleibt auch,
dass bei den an diesem Tag kontrollierten, regionalen
Tiertransportunternehmen, keine oder nur geringfügige Verfehlungen zu
verzeichnen waren. Vielleicht kommt hierin auch der, im gesamten
osthessischen Bereich seit Jahren anhaltend vergleichsweise hohe
Kontrolldruck im Tiertransportsektor, zum Ausdruck.

Das Negativbeispiel des gestoppten Pferdetransportes untermauert
jedoch gleichzeitig ein weiterhin bestehendes Kontrollbedürfnis auch
und gerade im Bereich von Tiertrans-porten.

Berichterstatter: Mario Döring, Polizeihauptkommissar,
Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld




Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Osthessen
Pressestelle
Telefon:
Fulda (0661-105-1011)
Bad Hersfeld: (06621-932-131)
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E-Mail: Pressestelle.PPOH(at)Polizei.Hessen.de

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Datum: 16.05.2019 - 12:05 Uhr
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