Kontrollstellen "Ablenkung im Straßenverkehr"
(ots) -
"Die meisten Fahrer waren durch Telefonate oder den Blick auf ihr
Handy so abgelenkt, dass sie den wenige Meter entfernten Polizisten
zunächst gar nicht wahrnahmen", resümierte der Einsatzleiter des
Oberhausener Verkehrsdienstes das Verhalten zahlreicher
Fahrzeugführer am Montagnachmittag (20.5.).
Polizisten müssen sich bei der Bearbeitung schwerer und schwerster
Verkehrsunfälle immer häufiger mit der Frage beschäftigen, inwieweit
die Fahrzeugführer durch die Nutzung von Handys oder elektronischer
Geräte abgelenkt waren und so die Risiken und Gefahren für die
Sicherheit im Straßenverkehr nicht wahrgenommen haben.
In Kontrollstellen auf der Duisburger- und Osterfelder Straße
bemerkten viele, in einem Telefonat vertiefte Autofahrer darum auch
nicht den uniformierten Kontrollposten am Fahrbahnrand.
Insgesamt fuhren 17 Fahrzeugführer telefonierend in die
Kontrollstelle, darunter auch ein Fahrradfahrer. Fünf Fahrer oder
Beifahrer waren nicht angeschnallt. In vier Fällen wurden
Verwarnungsgelder wegen anderer Verkehrsverstöße erhoben.
Telefonieren, Simsen oder Texten während der Fahrt erhöht das
Unfallrisiko erheblich. Bereits beim Telefonieren ist das
Gefahrenpotential der Ablenkung so hoch wie beim Fahren mit mehr als
0,8 Promille Alkohol im Blut.
Keine Whats App, keine Instastory, keine Sprachnachricht und kein
Anruf sind so wichtig, dass man dafür das eigene Leben aufs Spiel
setzt und Andere gefährdet. Das gilt für Auto- und Lkw-Fahrer genauso
wie für Radfahrer
Bei 50 Stundenkilometern fährt ein Auto in nur einer Sekunde rund
14 Meter! Der Zwei-Sekunden-Blick aufs Display bei einer Fahrt mit 50
km/h bedeutet also fast 30 Meter Blindflug.
Für die nordrhein-westfälische Polizei ist die Ablenkung durch
mobile Geräte, wie Smartphone oder Tablet, ein Schwerpunkt bei der
Verkehrsunfallbekämpfung. Sie klärt über die Gefahren auf und ahndet
die Verstöße konsequent.
Laut einer Allianz Umfrage verstößt jeder zweite Fahrzeugführer
durch seinen Umgang mit dem Smartphone gegen geltende Vorschriften.
Die Haltung der Autofahrer ist klar: 85 % sprachen sich in einer
Forsa-Befragung für häufigere Handy-Kontrollen aus. Selbst bei den
regelmäßigen Smartphone-Nutzern unter den Autofahrern sind vier von
fünf (79 %) dafür, dass öfter kontrolliert wird.
Alle Tätigkeiten, die physisch, psychisch oder emotional ablenken,
führen zu Verkehrsunfällen - auch bei Radfahrern und Fußgängern.
Untersuchungen haben ergeben - die Nutzung eines Smartphones
führte 164-mal häufiger zu einem Unfall als Vergleichssituationen
ohne Nutzung.
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Datum: 22.05.2019 - 10:04 Uhr
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