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"Autobahnpiraten": Polizei und Transportwirtschaft bündeln Kräfte

ID: 2143689

(ots) - Sogenannte "Autobahnpiraten" schlagen im Schutz
der Nacht zu und schlitzen die Planen von LKW auf, während die
Trucker in der Fahrerkabine schlafen und entwenden häufig hochwertige
Ladung. Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen hat jetzt einen
hochrangigen Expertenkreis von Vertretern aus verschiedenen
Landeskriminalämtern und der Transport-, Logistik- und
Versicherungsbranche nach Hannover eingeladen, um
Präventionsmöglichkeiten zur Verhinderung dieser Straftaten zu
erörtern und konkrete Maßnahmen auf "die Straße" zu bringen.

Im Februar 2019 übernahm das Landeskriminalamt Niedersachsen
innerhalb des internationalen Projektes "CARGO", bei dem
Sicherheitsbehörden des Bundes und der Länder, Polizeien anderer
Nationen der EU sowie EUROPOL zur Bekämpfung des organisierten
internationalen Ladungsdiebstahles zusammenarbeiten, das Teilprojekt
"Prävention". Das LKA hatte sich für die zweitägige Veranstaltung in
Hannover das Ziel gesetzt, durch die Experten möglichst praxisnahe
Handlungsempfehlungen für alle am Transport beteiligten Personen
und/oder Organisationen zu entwickeln, um die Sicherheit von
Transportwegen und Lieferketten erheblich zu verbessern. Im Ergebnis
wurden fünf mehrstündigen Workshops Möglichkeiten zur Einrichtung von
stufigen Sicherheitssystemen erörtert und Vorschläge formuliert. Der
Fokus wurde dabei auf organisatorische Maßnahmen gegelgt, bezogen auf
die gesamte Lieferkette beginnend vom Hersteller bis hin zur
Auslieferung der Waren.

Darüber hinaus wurden die technischen Sicherungsmöglichkeiten an
den Fahrzeugen unter die Lupe genommen. Denn diese Maßnahmen sollten
in ihrer Ausführung immer dem transportierten Warenwert angepasst
werden, der bei Lastzügen im Fernverkehr schnell sechsstellige Summen
erreicht. Durch die Vertreter der Landeskriminalämter aus




Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und
Niedersachsen wurde die Bedeutung der schnellen Alarmierung der
Polizei durch die betroffenen Trucker unterstrichen. Nur bei
Alarmierung bei oder kurz nach Tatausführung können die Beamten der
Autobahnpolizei die Täter der oft aus dem Ausland eingereisten
Beamten festnehmen.

Ein weiter Punkt war die Darstellung der in den letzten beiden
Jahren innerhalb des Projektes "Cargo" erzielten Ermittlungserfolge
gegen die auf den Autobahnen tätigen Banden. Durch die intensive
länderübergreifende und internationale Zusammenarbeit von
polizeilichen Zentralstellen und Spezialdienststellen konnten bereits
mehrere Banden ermitteln und zerschlagen werden. In Niedersachsen
haben sich durch diese Erfolge in den letzten Monaten die Zahlen der
Ladungsdiebstähle reduziert. "Trotzdem ist es wichtig", so der Leiter
der Ermittlungsabteilung im LKA, Christian Zahel, "auch die
Anstrengungen im Bereich der Prävention zu erhöhen. Denn die
agierenden Banden werden auch in den nächsten Jahren weiter
versuchen, die hochwertigen Ladungen auf den Fernstraßen in
Deutschland anzugreifen. Hier sind Polizei und an Lieferketten
beteiligte Unternehmen gleichermaßen gefragt." Auch die Teilnehmer
des Workshops zeigten sich zufrieden mit den Ergebnissen des ersten
Workshops. Da nicht alle Aspekte abschließend bearbeitet werden
konnten und um erste Ergebnisse der eingeleiteten Maßnahmen bewerten
zu können, soll Anfang 2020 eine Folgeveranstaltung stattfinden.

Zur Bekämpfung dieses Phänomens wurde daher im Juli 2018 das
internationale Projekt "CARGO" unter der Leitung des LKA
Sachsen-Anhalt gestartet. Das Projekt hat das Ziel, die
grenzüberschreitende Organisierte Eigentumskriminalität mit dem
Schwerpunkt des Ladungsdiebstahls mit dem Modus Operandi
"Planenschlitzen" zu bekämpfen. An dem Projekt beteiligen sich neben
dem LKA Magdeburg das BKA, die LKÄ Niedersachsen, Sachsen,
Brandenburg und Nordrhein-Westfalen. Als internationale Partner
konnten EUROPOL und EUROJUST sowie fünf Nachbarstaaten gewonnen
werden. Das Projekt ist angelegt bis Juli 2020 und wird aus Mitteln
des Fonds für die Innere Sicherheit der Europäischen Union
kofinanziert.

Die entsprechenden Verhaltensempfehlungen und weitere Tipps für
Unternehmer, Disponenten und Fahrer können unter folgendem Link
eingesehen werden: https://www.lka.polizei-nds.de/praevention/eigentu
m/kfz--und-transportkriminalitaet-109767.html




Rückfragen bitte an:

Landeskriminalamt Niedersachsen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0511 / 26262 -6301 od. -6302
E-Mail: pressestelle(at)lka.polizei.niedersachsen.de
www.LKA.Niedersachsen.de

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Datum: 07.06.2019 - 22:14 Uhr
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