POL-VIE: WM-Zwischenbilanz
(ots) - Insgesamt war es ein friedliches Fußballfest
im Kreisgebiet. Die Polizei musste lediglich eine Strafanzeige wegen
Verdachts der gefährlichen Körperverletzung erstatten. Die
Public-Viewing-Veranstaltungen und die anschließenden Jubelfeiern und
Autokorsos verliefen durchweg so, dass die Polizei keine Mühe hatte,
die Sicherheit zu gewährleisten.
In Nettetal-Lobberich versammelten sich etwa 300 Personen auf dem
Doerkesplatz, um dort nach dem Spiel zu feiern. Der Autokorso, an dem
etwa 40 Fahrzeuge teilnahmen, löste sich gegen 23:50 Uhr auf und
verlief nach den "polizeilichen Spielregeln".
Gegen 01:30 Uhr forderte die Polizei die noch auf dem Platz
verbliebenen 50 Personen auf, diesen zu verlassen, um den Anwohnern
eine ungestörte Nachtruhe zu ermöglichen. Die Gruppe kam der
Aufforderung nach.
In Viersen auf der Gereonstraße stoppte eine Gruppe von etwa 20
Jugendlichen mit einer großen Fahne den Verkehr. Auch hier folgten
die Jugendlichen der polizeilichen Aufforderung, dieses Tun zu
unterlassen, ohne Probleme. Bei den kleineren Autokorsos in Viersen
und Dülken gab es keine Störungen.
In Willich versammelten sich nach dem Spiel etwa 600 meist
jugendliche Fans am Kreisverkehr Bahnstraße. Die Fangemeinde
versuchte, den Fahrzeugverkehr im Kreisverkehr durch Sitzblockaden
lahmzulegen. Den Polizeikräften gelang es, dieses Vorhaben durch
konsequente Ansprachen und unzählige deeskalierende Gespräche mit den
jubelnden Fans zu vereiteln.
Lediglich ein 17-jähriger Willicher überschritt die Grenzen der
Toleranz deutlich.
Er hob eine von unbekannten geworfene Leuchtfackel auf und ging damit
drohend auf einen Polizeibeamten zu. Da der Jugendliche die
Aufforderung, stehen zu bleiben und den gefährlichen Gegenstand
abzulegen, ignorierte und sich dem Beamten weiter näherte, setzte der
Polizist Pfefferspray gegen den Angreifer ein. Der junge Mann wurde
versorgt und wegen gefährlicher Körperverletzung angezeigt.
Der Leiter der Polizeiwache Willich, PHK Theo Pasch, der gestern vor
Ort war, appelliert an die Fans
"Falls die deutsche Mannschaft uns am Sonntag noch einmal eine
Jubelfeier ermöglicht, lasst uns auch weiterhin gemeinsam für ein
friedliches und sicheres Fußballfest sorgen. Ich bedanke mich an
dieser Stelle ausdrücklich bei den Fans, die mit uns kooperiert haben
und die bemüht waren, unsere Ratschläge oder Anweisungen an die
Fangemeinde weiter zu transportieren. Nur so kann es gehen! Für die
Polizei sind derartige Jubelveranstaltungen immer eine Gratwanderung
und sie verlangen von den eingesetzten Beamten nicht nur sehr viel
Fingerspitzengefühl, sondern auch eine gehörige Portion Langmut,
Geduld und ein ganz dickes Fell. Wir sollten es gemeinsam schaffen,
mögliche Störer in ihre Schranken zu weisen und die zeitweisen
Provokationen aus euren Reihen zu unterbinden. Dann werden wir euch
am Sonntag wieder mit sehr viel Toleranz begegnen können."
Die Polizei weist aus gegebenem Anlass darauf hin, dass von dem
Abbrennen von Feuerwerkskörpern in Menschenmengen, besonders bei
"bengalischem Feuer" eine erhebliche Gesundheitsgefahr für
Unbeteiligte ausgeht. Auch mit Blick auf die nahegelegene Tankstelle
müssen hier sehr enge Maßstäbe angelegt werden. Im Einzelfall könnten
Handlungen daher auch einen Straftatbestand erfüllen, der von der
Polizei verfolgt werden muss.
Auch an die Autofahrer im Stadtgebiet richtet die Polizei eine Bitte:
Meiden Sie, wenn möglich, am Sonntag nach Spielende bis mindestens
20:00 Uhr den Kreisverkehr und umfahren diesen Jubelort möglichst
weiträumig./ah (753)
Kreispolizeibehörde Viersen
- Leitungsstab / Pressestelle -
Antje Heymanns, KHK'in
E-Mail: Pressestelle.Viersen(at)polizei.nrw.de
Lindenstraße 50, 41747 Viersen
Tel.: 02162 / 377-1191
Fax: 02162 / 377-1199
Zentrale: 02162 / 377-0
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Datum: 24.06.2010 - 13:28 Uhr
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