Trickbetrug am Telefon - Das perfide Spiel mitÄngsten
(ots) -
Täter geben sich weiterhin als Enkel und Polizeibeamte aus
Anrufe durch falsche Polizisten und vermeintliche Enkel bleiben in
Rheinland-Pfalz weiterhin aktuell. Erst kürzlich schlugen die
"falschen Polizisten" in Finthen zu und konnten eine Seniorin um
40.000 Euro betrügen. Vorwiegend ältere Menschen werden als Opfer
ausgewählt und mit ständig neuen Tricks und erfundenen Geschichten
unter Druck gesetzt, um Bargeld, Schmuck und andere Wertgegenstände
herauszugeben. Die Betrugsmaschen werden zum Teil kombiniert und an
das Gegenüber angepasst. Das Landeskriminalamt und die
Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz erklären, worauf Betroffene
achten können, um die Betrüger am Telefon dennoch schnellstmöglich zu
entlarven.
Falscher Polizeibeamter: Die erste Kontaktaufnahme verläuft über
das Telefon. Die Betrüger geben sich dabei als Amtsperson, oft als
Polizeibeamte aus. Häufig nutzen die Straftäter eine spezielle
Technik, die auf dem Telefondisplay der Angerufenen die Notrufnummer
110, die der örtlichen Polizeidienststelle oder des
Bundeskriminalamtes anzeigt. Unter einem Vorwand wie beispielsweise,
die Polizei habe Hinweise auf einen geplanten Einbruch, gelingt es
den Betrügern immer wieder, glaubwürdig zu vermitteln, dass Geld und
Wertsachen im Haus nicht sicher seien. Daher müsste alles in
Sicherheit gebracht werden und einem Polizisten in Zivil ausgehändigt
werden, der vorbei käme. Es wird neuerdings festgestellt, dass die
Täter ihre Vorgehensweise anpassen und erweitern.
Zuletzt häuften sich Fälle, bei denen Geschädigte angaben, dass
sie den Telefonhörer aufgelegt und kurz danach die 110 gewählt
hatten, um sich zu vergewissern, dass sie nicht betrogen wurden.
Dennoch erreichten die Geschädigten nicht die Polizei, sondern die
Täter.
Besonders häufig wurden potentielle Opfer durch sogenannte
"Falsche Polizeibeamte" angerufen. 2018 wurden 4682 Anrufe gemeldet.
Hierbei kam es in 53 Fällen zu einem finanziellen Schaden.
Enkeltrick: Selbstsicher und überzeugend geben sich die Täter am
Telefon als Verwandter, Enkel oder guter Bekannter aus. Rhetorisch
geschickt wird nun eine ausgeklügelte Geschichte erzählt, um das
Vertrauen der meist älteren Menschen zu gewinnen. Hierbei wird eine
finanzielle Notlage, wie z.B. eine Notoperation, der Kauf einer
Immobilie oder eines Autos vorgetäuscht. Die Situation wird immer als
äußerst dringlich dargestellt. Zudem wird wiederholt bei den Opfern
angerufen, um diese vermehrt unter Druck zu setzen. Der angebliche
Enkel gibt an, dass jemand anderes das Geld abholen komme, da er
selbst verhindert sei.
Im Jahr 2018 wurden der Polizei 1182 Anrufe gemeldet, bei denen
die Täter sich als Enkel ausgaben. In 26 Fällen kam es zu einem
schädigenden Ereignis.
Vermischung der Betrugsmaschen "Enkeltrick" und "Falscher
Polizeibeamter":
Ein Täter meldet sich völlig aufgelöst am Telefon und sagt
beispielsweise: " Oma, ich habe einen Unfall gebaut und dabei eine
Frau und ein Kind verletzt. Ich brauche dringend 30.000 Euro." Die
Geschädigte fragt daraufhin, ob ihr Enkel "Paul" am Telefon sei. Egal
welcher Name hier genannt wird, es erfolgt eine Bestätigung durch den
Anrufer. Im Anschluss wird das Telefon an einen angeblichen
Polizeibeamten übergeben. Dieser fragt daraufhin, ob Geld oder
Wertgegenstände im Hause seien. Die weitere Masche läuft wie
gewöhnlich ab.
Weitere gängige Maschen:
Die Täter behaupten, dass das Geld auf dem Bankkonto durch bislang
nicht identifizierte Bankmitarbeiter, die Unterschriften fälschen und
Konten abräumen, gefährdet sei. Zur Bekräftigung spielen sie den
Opfern am Telefon angeblich mitgeschnittene Gespräche zwischen
Bankmitarbeitern und Mittätern vor, in welchen diese das Abräumen
aller Konten besprechen. Das Opfer wird veranlasst Konten aufzulösen,
Geld abzuheben und das Geld zu Hause aufzubewahren. Ist das Geld
vorrätig, erscheint ein Kurier zur Geldübergabe.
Bei einer anderen Variante teilt der Täter mit, dass es sich bei
dem abgehobenen Bargeld um Falschgeld handele. Um den Bankmitarbeiter
überführen zu können, müsse das Geld geprüft werden. Der falsche
Polizist kommt daher vorbei, um das Geld angeblich auf die
Dienststelle zu bringen. Die Betroffenen werden zu absoluter
Verschwiegenheit verpflichtet, insbesondere gegenüber der örtlichen
Polizei, Bankmitarbeitern und Familienangehörigen.
Die Telefonbetrüger sind nach wie vor aktiv. Mit der
Präventionskampagne "Genug Betrug" des Landeskriminalamtes und der
Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz werden immer wieder große Teile
der Bevölkerung über die Betrugsmaschen aufgeklärt und sensibilisiert
und dadurch weitere Schäden verhindert. Dennoch kann keine Entwarnung
gegeben werden.
Unsere Tipps für Ihre Sicherheit:
- Klären Sie Ihre Angehörigen über die Betrugsmaschen auf.
- Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder dazu
auffordern, Geld oder Wertsachen herauszugeben.
- Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotruf-Nummer 110
an.
- Bei verdächtigen Anrufen: Legen Sie den Telefonhörer auf! Das
ist keinesfalls unhöflich!
- Stellen Sie sicher, dass das Telefonat richtig beendet und die
Verbindung wirklich abgebrochen ist.
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon mit den
Worten meldet "Rate mal, wer hier spricht!" oder ähnliche
Formulierungen verwendet, ohne sich selbst namentlich
vorzustellen.
- Gehen Sie keinesfalls auf telefonische Geldforderungen ein.
- Rufen Sie Ihren Enkel unter der bisher bekannten Nummer an, um
die Echtheit des Anrufers zu klären.
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei, wenn sie Opfer der
Betrugsmasche geworden sind.
Rückfragen bitte an:
Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz
Pressestelle
Telefon: 06131-65-2009/-2053
Fax: 06131-65-2125
E-Mail: LKA.presse(at)polizei.rlp.de
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Datum: 19.06.2019 - 11:00 Uhr
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Polizeimeldungen
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