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Presseeinladung für HEUTE, 11 Uhr: Abschaltung des deutschlandweit größten Drogen-Onlineshops "Chemical Revolution" und Festnahme der mutmaßlichen Verantwortlichen

ID: 2156759

(ots) - Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main
- Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) - und
das Bundeskriminalamt (BKA) haben im Rahmen umfangreicher operativer
Maßnahmen in dem Zeitraum vom 13.02.2019 bis zum 28.05.2019 den
deutschlandweit größten Drogen-Onlineshop "Chemical Revolution"
abgeschaltet und insgesamt 11 mutmaßliche Verantwortliche der
Plattform wegen des dringenden Tatverdachts des bandenmäßigen
Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge
festgenommen. Der Server des Drogen-Onlineshops wurde durch Beamte
des Bundeskriminalamts und der französischen Kriminalpolizei
sichergestellt. Der Ermittlungserfolg ist das Ergebnis umfangreicher
internationaler Ermittlungen.

Ausgangspunkt für die Aufnahme der staatsanwaltschaftlichen
Ermittlungen war die Festnahme eines 26-jährigen Tatverdächtigen aus
Brandenburg an der Havel im Frühjahr 2018, der nach Erkenntnissen des
BKA mit Rauschgift handelte. Bei diesem wurden in Hessen und
Niedersachsen erhebliche Mengen an Betäubungsmitteln sichergestellt,
darunter knapp 50 Kilogramm Amphetamin, 16 Kilogramm Cannabis, 2
Kilogramm MDMA, 900 Gramm Kokain, 600 Gramm Heroin sowie eine hohe
Anzahl an Ecstasy-Tabletten und sogenannten LSD-Trips. Der
Tatverdächtige soll die Betäubungsmittel für eine unbekannte, unter
der Bezeichnung "Chemical Revolution" agierende Tätergruppierung
aufbewahrt und für den Versand an einzelne Abnehmer vorbereitet
haben. Im Rahmen der anschließenden umfangreichen Ermittlungen
konnten 10 weitere mutmaßliche Angehörige der Tätergruppierung
identifiziert und festgenommen werden.

Dem 26-jährigen aus dem Landkreis München stammenden
Haupttatverdächtigen, der zuletzt auf Mallorca/Spanien, seinen
Wohnsitz hatte, wird vorgeworfen, den Drogen-Onlineshop mit der
Bezeichnung "Chemical Revolution" im September 2017 aufgebaut und




anschließend mit weiteren Tatverdächtigen gemeinsam betrieben zu
haben. Auf der Internetseite des Onlineshops wurden Betäubungsmittel,
insbesondere synthetische Drogen (Ecstasy, MDMA, Amphetamin), Heroin,
Kokain und Cannabis zum Verkauf und weltweiten Versand angeboten. Die
Käufer bezahlten die Betäubungsmittel mit der Kryptowährung Bitcoin.
Neben dem Verkauf über den eigenen Onlineshop soll die
Tätergruppierung um den 26-jährigen deutschen Staatsangehörigen
Betäubungsmittel auch über den (zwischenzeitlich durch die
Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamt
abgeschalteten) Darknet-Online-Marktplatz "Wall Street Market"
angeboten und verkauft haben. Der 26-jährige Haupttatverdächtige soll
im Wesentlichen den Verkauf von Betäubungsmitteln über das Internet
betreut, die Beschaffung der Betäubungsmittel koordiniert und die
Gelder der Tätergruppierung verwaltet haben. Er wurde am 28.05.2019
bei seiner Wiedereinreise nach Deutschland aufgrund eines Haftbefehls
des Amtsgerichts Gießen festgenommen und befindet sich seitdem in
Untersuchungshaft.

Neben dem 26-jährigen Haupttatverdächtigen konnten im Rahmen der
umfangreichen Ermittlungen weitere mutmaßliche Mitglieder der
Tätergruppierung festgenommen werden. So wurde am 13.02.2019 ein
43-jähriger niederländischer Staatsangehöriger bei der Übergabe von
insgesamt 14 Kg diverser Betäubungsmittel in Hamburg festgenommen. Er
steht im Verdacht, die zum Verkauf vorgesehenen Betäubungsmittel in
den Niederlanden beschafft und deren Transport nach Deutschland
organisiert zu haben. Er befindet sich seitdem aufgrund eines
Haftbefehls des Amtsgerichts Gießen in Untersuchungshaft. Ebenfalls
am 13.02.2019 wurde ein 24-jähriger deutscher Staatsangehöriger aus
Hamburg festgenommen, der für die Tätergruppierung den Versand der
verkauften Betäubungsmittel organisiert haben soll. Ein 34-jähriger
deutscher Staatsangehöriger aus Hamburg steht im Verdacht, in Hamburg
eine Wohnung für die Tätergruppierung angemietet zu haben, in der
anschließend die versandfertige Verpackung von Betäubungsmitteln für
die einzelnen Käufer erfolgte. Er wurde am 19.02.2019 aufgrund eines
Haftbefehls des Amtsgerichts Gießen festgenommen und befindet sich in
Untersuchungshaft. Ebenfalls am 19.02.2019 konnten ein 26-jähriger
deutscher Staatsangehöriger aus Hamburg, der für die versandfertige
Verpackung der Betäubungsmittel verantwortlich gewesen sein soll, und
ein 25-jähriger deutscher Staatsangehöriger aus Hamburg, der die
Auslieferung der Drogenpakete an die Logistikdienstleister
organisiert haben soll, aufgrund von Haftbefehlen des Amtsgerichts
Gießen festgenommen werden. Auch diese Tatverdächtigen befinden sich
in Untersuchungshaft.

Am 25.02.2019 konnte aufgrund eines Haftbefehls des Amtsgerichts
Gießen ein 35-jähriger Tatverdächtiger aus dem Landkreis
Teltow-Fläming festgenommen werden. Der deutsche Staatsangehörige
soll den Transport der Betäubungsmittel aus den Niederlanden nach
Deutschland für den Weiterverkauf organisiert haben. Am 28.02.2019
erfolgte im Landkreis Diepholz aufgrund eines Haftbefehls des
Amtsgerichts Gießen die Festnahme eines in der Woiwodschaft Lodz
wohnhaften 44-jährigen polnischen Staatsangehörigen, der als Kurier
für den Transport von Betäubungsmitteln nach Deutschland
verantwortlich gewesen sein soll. Am 27.03.2019 wurde in Polen
aufgrund eines Europäischen Haftbefehls ein 32-jähriger polnischer
Staatsangehöriger mit Wohnsitz in Kielce (Polen), der ebenfalls im
Verdacht steht, als Kurier für die Tätergruppierung tätig geworden zu
sein, festgenommen. Er wurde am 12.04.2019 zur Durchführung des
Strafverfahrens nach Deutschland ausgeliefert. Am 29.04.2019 wurde
aufgrund eines Haftbefehls des Amtsgerichts Gießen ein 29-jähriger
deutscher Staatsangehöriger aus Hamburg in Düsseldorf festgenommen,
der innerhalb der Tätergruppierung den Versand der Betäubungsmittel
organisiert haben soll.

Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main - Zentralstelle
zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) - und das
Bundeskriminalamt (BKA) bedanken sich bei den beteiligten
Polizeibehörden der Bundesländer sowie den Partnerbehörden in den
Niederlanden, Polen, Frankreich und Spanien für die sehr gute
Zusammenarbeit. gez. Georg Ungefuk, Oberstaatsanwalt

Einladung für Pressevertreter: Heute, am 28.06.2019, stehen
Pressevertretern in der Zeit vom 11:00 bis 13:00 Uhr in den
Räumlichkeiten des Bundeskriminalamts in Wiesbaden, Thaerstraße 11,
65193 Wiesbaden, der Sprecher der Zentralstelle zur Bekämpfung der
Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am
Main, Oberstaatsanwalt Georg Ungefuk, und die Leiterin der Abteilung
Schwere und Organisierte Kriminalität im Bundeskriminalamt, Dr.
Sabine Vogt, für ein Pressestatement, O-Töne und zur Beantwortung
ergänzender Fragestellungen zur Verfügung. Darüber hinaus sind Foto-
und Filmaufnahmen verschiedener ausgestellter Asservate möglich,
darunter im Verfahren sichergestelltes Rauschgift wie Cannabis,
Amphetamine und synthetische Drogen.

Einlass ist ab 10.30 Uhr. Melden Sie Ü-Wagen bitte an unter
pressestelle(at)bka.bund.de oder der Rufnummer 0611 55 13083. Bitte
kommen Sie rechtzeitig.

Informationen zu der ZIT: Die Zentralstelle zur Bekämpfung der
Internetkriminalität (ZIT) wurde am 01.01.2010 als Außenstelle der
Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main mit Sitz in Gießen
errichtet. Sie besteht derzeit aus einem Oberstaatsanwalt als Leiter
und 8 Staatsanwältinnen und Staatsanwälten sowie einem
Oberstaatsanwalt als Pressesprecher. Die ZIT ist erster
Ansprechpartner des Bundeskriminalamtes für Internetstraftaten bei
noch ungeklärter örtlicher Zuständigkeit in Deutschland oder bei
Massenverfahren gegen eine Vielzahl von Tatverdächtigen bundesweit.
Als operative Zentralstelle bearbeitet der ZIT besonders aufwendige
und umfangreiche Ermittlungsverfahren aus den Deliktsbereichen:

Kinderpornographie und sexueller Missbrauch von Kindern mit
Bezug zum Internet,

Darknet-Kriminalität (Bekämpfung krimineller Darknet-
Plattformen sowie des Handels mit Waffen, Drogen und
Fälschungsgütern im Darknet),

Cyberkriminalität im engeren Sinne (Hackerangriffe, Datendiebstahl
und Computerbetrug).

Sie ist darüber hinaus für Aus- und Fortbildung von Richtern,
Staatsanwälten und Polizeibeamten zuständig. Die ZIT ist zudem
nationaler deutscher Ansprechpartner in dem Judicial Cybercrime
Network, einem europäischen Netzwerk der Justizbehörden zur
Bekämpfung der Internetkriminalität.

Erreichbarkeiten der Pressestelle der der Zentralstelle zur
Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT): Tel.: 069/1367 2253
presse(at)gsta.justiz.hessen.de




Rückfragen bitte an:

Bundeskriminalamt
Pressestelle

Telefon: 0611-551 3083
Fax: 0611-551 2323
www.bka.de

Original-Content von: Bundeskriminalamt, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 28.06.2019 - 08:00 Uhr
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