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Erfahrungen mit Wärme und Stress gesammelt

ID: 2157448

(ots) -
In den vergangenen Wochen absolvierten insgesamt rund 45
Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Gangelt eine Realbrandausbildung
in der Wärmegewöhnungsanlage (WGA) der Feuerwehr Erkelenz. Bei
mittleren Raumtemperaturen von mehr als vierhundert Grad konnten sich
die Teilnehmer auf den Hochsommer gut vorbereiten.

Durch die Teilnahme an Übungen und Unterweisungen erhalten
Atemschutzgeräteträger theoretische und praktische Erfahrungen über
das Verhalten im Einsatzfall. Die enorme Hitze eines Brandes ist bei
Übungen jedoch nur schwer zu simulieren. Aus diesem Grund sind
Wärmeerfahrungen in speziellen Übungsanlagen eine wichtige und
sinnvolle Ergänzung der Ausbildung. Denn im Laufe der letzten Jahre
hat sich das Brandverhalten bei Wohnungsbränden sehr stark verändert.
Andere Baustoffe, ein hoher Anteil an Kunststoffen in den Möbeln, die
Brandlast in Gebäuden hat sich vervielfacht und Bauordnungen wurden
geändert. Je besser ein Gebäude isoliert ist, umso weniger Sauerstoff
gelangt zunächst an den Brandherd und das Feuer entwickelt sich ganz
anders als früher. Durch die vielen Kunststoffe in den Gebäuden
entstehen große Mengen an gefährlichem und brennbarem Brandgasen, die
sich immer mehr erhitzen und schließlich, wenn sie sich mit
Sauerstoff vermischen, (Tür wird geöffnet, Fensterscheibe zerplatzt)
oft schlagartig mit einem extremen Temperaturanstieg durchzünden. Ein
rechtzeitiges Entweichen der gefährlichen Brandgase, evtl. noch vor
dem Eintreffen der Feuerwehr, wird oft durch die gute
Gebäudeisolierung und die Doppelverglasung der Fenster verhindert.
Bei der Durchzündung von Brandgasen spricht man häufig von
Rauchgasdurchzündung, Rauchgasexplosion etc. Teilweise verbrennt der
Brandrauch explosionsartig, was wiederum einen hohen Druckanstieg zur
Folge hat. Diese Situationen sind für Feuerwehrleute extrem




gefährlich. Nur eine gute und gezielte Ausbildung und die
entsprechende Schutzkleidung können dazu beitragen, dass die
Situationen richtig eingeschätzt und die enormen Temperaturen von bis
zu 1000 Grad Celsius (im Deckenbereich) bei Wohnungsbränden
ausgehalten werden können. In der Wärmegewöhnungsanlage (WGA) wird
durch die Verbrennung von Holz in einer Containeranlage eine
Grundhitze erzeugt, in der die Teilnehmer arbeiten müssen. Die vier
Übersee-Container der WGA der Feuerwehr Erkelenz sind fest
miteinander verbunden. In einem Container wird eine Art Lagerfeuer
aus Holzpaletten angezündet, wodurch sich Wärme und Rauch in den
angeschlossenen Containern verbreiten. Die Teilnehmer müssen in den
angeschlossenen Containern verschiedene Hindernisse bewältigen und
erlernen in den heißen Räumlichkeiten spezielle Suchtechniken sowie
das Vorgehen bei kritischen Situationen. Zwischendurch schauen die
Teilnehmer auch immer wieder im eigentlichen Brandraum vorbei und
lernen dort die Vor- und Nachteile moderner Schutzbekleidung sowie
die Wirkung von Wasser und Wasserdampf kennen. Die Einsatzkleidung
der Feuerwehr ist äußerst effektiv. Hierbei besteht jedoch die
Gefahr, dass die Situation unterschätzt wird, denn die tatsächliche
Hitze spüren die Einsatzkräfte durch die gute Schutzkleidung nur
bedingt. Direkt spürbar ist jedoch die Wechselwirkung von Wasser und
Wasserdampf. Während zu wenig Wasser dem Feuer nichts ausmacht, hat
zu viel Wasser eine direkte Wirkung auf alle Lebewesen die sich in
der Nähe befinden. Aus einem Liter (Lösch)Wasser werden schlagartig
1.700 Liter heißer Wasserdampf, der den Einsatzkräften entgegen
schlägt. Nach dem ersten Durchgang und einer kleinen Erholungspause
absolvierten die Teilnehmer einen weiteren Durchgang mit dem
Schwerpunkt Türöffnung und Raumkühlung. Hierbei erlernten die
Teilnehmer verschiedene Techniken eine Tür zu einem Brandraum zu
öffnen und den mehrere einhundert Grad heißen Raum zu kühlen.




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Datum: 28.06.2019 - 16:37 Uhr
Sprache: Deutsch
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