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Sonderkommission "BAO Feuer" der Polizei sehr erfolgreich

ID: 2175408

(ots) - Seit 2017 beschäftigte eine Vielzahl von
Branddelikten und -serien die Polizei Bremerhaven. Aus diesem Grund
wurde bereits schon im letzten Jahr eine Sonderkommission, die BAO
Feuer, eingerichtet. Besondere Sorgen bereiteten nicht nur der
Polizei die Brandlegungen in bewohnten und unbewohnten Häusern im
Stadtteile Lehe sondern auch zahlreiche Brandstiftungen an
Kraftfahrzeugen im Bremerhavener Süden, wobei die Feuer teilweise
sogar auf bewohnte Einfamilienhäuser übergriffen. Nur glücklichen
Umständen und dem schnellen Einsatz der Feuerwehr ist es zu
verdanken, dass es in keinen Fällen zu Schwerverletzten oder gar
Toten kam.

Obwohl bereits im letzten Jahr mehrere einzelne Ermittlungserfolge
zu verzeichnen waren, blieben die Fallzahlen auf einem konstant hohen
Niveau, stiegen zum Jahreswechsel sogar noch an.

Aus diesem Grund wurden im Frühjahr dieses Jahres die
Anstrengungen der BAO Feuer weiter intensiviert und das mit diesem
Problem beschäftigte Personal nochmals aufgestockt. In Spitzenzeiten
waren über 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dieser Aufgabe
betraut.

Inzwischen kann die "BAO Feuer" mehr als 50 Taten aus den Jahren
2017, 2018 und 2019 einer Reihe von ermittelten Tatverdächtigen
zuordnen. Allein auf das Konto von vier Tatverdächtigen gehen rund
dreiviertel aller ermittelten Brandlegungen. Gegen alle vier Männer
wurde Untersuchungshaft angeordnet.

Bereits im März kam es zur Festnahme eines inzwischen 28-Jährigen,
der beschuldigt wird, zwischen 2017 und 2019 in vier Häusern in Lehe
Brände gelegt zu haben, in denen er jeweils selbst wohnte. Betroffen
waren Häuser in der Gnesener Straße, Gorch-Fock-Straße, Jahnstraße
und Surfeldstraße. Gegen den 28-Jährigen wurde inzwischen Anklage
erhoben.

Ein mittlerweile 19-Jähriger muss sich für acht Brände




verantworten, die ihm zur Last gelegt werden. Darunter befinden sich
sechs Müll- und Altkleidercontainer, ein in Brand gesetztes
Kleinkraftrad und ein Parzellenbrand in der Clausewitzstraße. Auch
gegen den 19-Jährigen wurde bereits Anklage erhoben.

Ein 22 Jahre alter Mann, der Ende Mai festgenommen werden konnte,
soll seit September 2017 insgesamt sechs Brände in Parzellen und
sieben in Wohngebäuden gelegt haben. Betroffen waren Wohngebäude in
der Stresemannstraße, Am Wischacker, Nordstraße, Friedhofstraße,
Stedinger Straße, Wasserweg und in der Hafenstraße. Die Ermittlungen
dauern jedoch noch an.

Zuletzt konnte Mitte Juni ein 37 Jahre alter Mann aus Wulsdorf bei
dem Versuch, einen PKW in Brand zu setzten, durch die Polizei
beobachtet und festgenommen werden. Ihm wird nunmehr vorgeworfen,
insgesamt 13 Kraftfahrzeuge im Bereich Wulsdorf angezündet zu haben.
Darunter war ein Wohnmobil-Brand in der Blumenthaler Straße. Auch in
dieser Sache sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen.

Des Weiteren konnte bei mehreren Brandlegungen im Norden der Stadt
ein Tatverdacht gegen Mitglieder einer Leherheide Jugendgruppe
begründet werden.

Die Motive der Täter waren so unterschiedlich wie die Täter
selbst. In einigen Fällen erfolgten die Brandlegungen auch
fahrlässig, z. B. durch fahrlässigen Umgang mit Rauchwaren,
Unachtsamkeiten beim Grillen oder aber auch beim Abflammen von
Unkraut.

Mit der "BAO Feuer" hatte sich die Polizei organisatorisch und
personell besonders auf die Lage eingestellt. 12 Polizeibeamte,
inklusive eines Beamten der Polizei Bremen, kümmerten sich bisher
ausschließlich um die Branddelikte. Sie untersuchten die jeweiligen
Brandorte, nahmen in Teams die Ermittlungen auf und setzten sich
intensiv mit den möglichen Tätergruppen auseinander. Dazu gehörten
auch die Vernehmungen und die Suche nach Mittätern, Zeugen und
Beweismitteln.

Über 30 Beamte waren zu unterschiedlichen Zeiten, an
unterschiedlichen Orten sowohl in Uniform, als auch in Zivilkleidung
an den neuralgischen Punkten im Stadtgebiet unterwegs. Mit zeitweise
bis zu 20 Polizeibeamten wurden die Bremerhavener Ordnungshüter von
ihren Kollegen der Bremer Polizei auf der Straße unterstützt. Sie
schauten insbesondere, wo es auffällige Tatgelegenheiten gab und
führten Personenkontrollen durch.

Unterstützung erhielten sie und die Ermittler dabei von ihren
Kollegen der "Analyse- und Auswertungsstelle" der Polizeien
Bremerhaven und Bremen. Sie überprüften u. a., ob Zusammenhänge
erkennbar waren, wo sich Brennpunkte entwickelten und arbeiteten
Hinweise zu möglichen Tätern heraus.

Der erhöhte Personaleinsatz der Polizei in der "Besonderen
Aufbauorganisation - Feuer" (BAO Feuer) hat sich gelohnt und zu
weiteren Ermittlungserfolgen geführt.

In den vergangenen Pressemitteilungen wurde bereits über erste
Branddelikte berichtet, bei denen Tatverdächtige ermittelt werden
konnten. Zudem wurden vielversprechende Ermittlungsansätze genannt,
die zur Aufklärung einer Mehrzahl von weiteren Delikten mit Bezug zur
BAO Feuer führen könnten. In diesem Zusammenhang verzeichneten die
Beamten weitere Erfolge, wobei sich die Annahme der Polizei, dass sie
es mit mehreren Tätern zu tun hatte, eindeutig bestätigte.

Aber nicht nur die Ermittlung von Straftätern hatte einen hohen
Stellenwert bei der Bekämpfung des Deliktsphänomens, sondern auch
vorbeugende Maßnahmen spielten eine wesentliche Rolle bei der
polizeilichen Arbeit. Am 20. und 21. März 2019 waren 10 Polizeibeamte
in 27 Straßen im Stadtgebiet unterwegs, um in 747 Häusern auf
Missstände aufmerksam zu machen, die potentielle Täter nutzen
könnten, um unentdeckt Brände zu legen. Das Ergebnis war für die
Polizeibeamten ernüchternd: In 89 Fällen waren die Treppenhäuser mit
Gegenständen zugestellt. In vier Fällen davon musste eine sofortige
Anordnung ergehen, die Treppenhäuser sofort zu räumen. Nicht nur,
dass die Schuhschränke, Kinderwagen Mülleimer und Fahrräder hätten
angesteckt werden können, sie versperrten auch die im Brandfall
lebenswichtigen Fluchtwege im Haus. Aber auch der freie Zugang zu den
Hausfluren ist ein Problem. In 81 Fällen konnten die Polizeibeamten
und Mitarbeiter des Bürger- und Ordnungsamtes ungehindert durch die
Haustür das Treppenhaus betreten. Die Bewohner wurden deshalb darauf
hingewiesen, die Haustüren stets geschlossen zu halten, aber das
Schloss nicht abzusperren. Wer nicht zu Hause war wurde mit einem
Handzettel auf die Präventionsmaßnahmen hingewiesen. Durch diese und
weitere öffentlichkeitswirksame Maßnahmen soll das
Gefahrenbewusstsein gestärkt und die Wachsamkeit der Bevölkerung
gesteigert werden.

Der Gesamterfolg der BAO Feuer ist u. a. auf eine enge
Zusammenarbeit aller Ämter der Ortspolizeibehörde Bremerhaven, der
Polizei Bremen, der Feuerwehr Bremerhaven und der Staatsanwaltschaft
Bremen - Zweigstelle Bremerhaven - zurückzuführen. Insbesondere in
Zeiten akuten Personalmangels stellte die Aufgabe eine erhebliche
Kraftanstrengung mit einer Vielzahl von Überstunden dar, wobei nicht
nur die Mitarbeiter sondern auch die Behörde an ihre
Belastungsgrenzen stießen.

Die Polizei richtet trotz aller Erfolge weiterhin ihren Appell an
die Bevölkerung, besonders aufmerksam zu sein, verdächtige Personen
oder Umstände sofort über den Notruf 110 zu melden und dafür Sorge zu
tragen, dass keinem Unbefugten der Zugang zu Wohnhäusern ermöglicht
wird.




Rückfragen bitte an:

Polizei Bremerhaven
Uwe Mikloweit
Telefon: 0471/ 953 - 1401
E-Mail: u.mikloweit(at)polizei.bremerhaven.de
https://www.polizei.bremerhaven.de/

Original-Content von: Polizei Bremerhaven, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 26.07.2019 - 08:20 Uhr
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