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Das LKA warnt vor aktuellen Schadsoftware-Angriffen zur Verschlüsselung von Daten und anschließender Erpressung der Opfer

ID: 2179959

(ots) -
Die Ferienzeit und der Beginn des neuen Ausbildungsjahres werden
von Tätern ausgenutzt, um gezielt Betriebe und Einrichtungen
anzuschreiben, die nach neuen Mitarbeitern suchen. Aufgrund
bestehender Sicherheitslücken in den EDV-Systemen gelingt es den
Tätern Zugang zur IT-Infrastruktur zu erhalten. Hiervon ist aktuell
insbesondere die Gesundheitsbranche in Form von Krankenhäusern und
Pflegeeinrichtungen betroffen.

Eine Variante von Cyber-Erpressungen erfolgt gegenwärtig mittels
Ransomware. Hierbei wird Schadsoftware eingesetzt, die
Computersysteme verschlüsseln oder dem Nutzer nur eine teilweise
Nutzung des Computers und den dort hinterlegten Daten ermöglicht.

Die Schadprogramme werden häufig über massenhaft versandte E-Mails
als Dateianhang und manipulierte Webseiten verbreitet. Erst durch das
Öffnen des E-Mail-Anhangs wird die eigentliche Schadsoftware
heruntergeladen. Die Malware verschlüsselt hauptsächlich
Office-Dokumente, Bilder und Videodateien, gepackte Archive sowie
eingebundene Netzlaufwerke. Die von den Tätern verwendete
Schadsoftware wird teilweise täglich - in Einzelfällen sogar
stündlich - aktualisiert und erschwert somit das Erkennen des
Schadcodes durch seriöse Anti-Viren-Programme.

Es gibt unterschiedliche Varianten der Schadsoftware. Teilweise
werden Textdokumente erzeugt, die eine Anleitung zum Erwerb eines
individuellen Dekryptierungsschlüssels enthalten. In anderen Fällen
erhält das Opfer eine E-Mail, in der ein Entschlüsselungs-Key gegen
Zahlung einer virtuellen Währung (z.B. Bitcoins) angeboten wird. In
wiederum anderen Fällen wird ein Pop-up-Fenster mit ähnlichem Inhalt
auf dem Bildschirm angezeigt. In jedem Fall wird gegen eine Zahlung
in einer virtuellen Währung, die Entschlüsselung der betroffenen
Systeme in Aussicht gestellt. Um die eigene Seriosität zu




untermauern, werden die IP-Adresse des betreffenden Rechners, dessen
Betriebssystem sowie der verwendete Browser in der Meldung angezeigt.

Das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz empfiehlt keinesfalls auf
diese Forderungen zu reagieren, da eine Zahlung keine Garantie für
eine Entschlüsselung darstellt.

Betroffen sind sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen.  
Darüber hinaus wurde eine Sicherheitslücke im Remote Desktop Protocol
(RDP) bekannt. Das Remote Desktop Protocol (RDP) ist ein proprietäres
Netzwerkprotokoll von Microsoft für den Fernzugriff auf
Windows-Computer. Es ermöglicht das Darstellen und Steuern des
Bildschirminhalts eines entfernten Computers.

Unbekannte Täter gelangen über einen von außen erreichbaren
Terminalserver in das Netzwerk des Geschädigten. Der Täter verfügt
hierbei über Administratorrechte. Das Eindringen des Täters wird
durch bestehende Sicherheitslücken im RDP ermöglicht. Im Nachgang
werden die Daten verschlüsselt.

Es liegen aktuelle Erkenntnisse vor, dass seit Kurzem zu der
bereits am 14.05.2019 durch Microsoft kommunizierten kritischen
Schwachstelle "BlueKeep" im Remote Desktop Protocol (RDP) ein
kommerziell erhältlicher Exploit zur Verfügung steht. Exploits sind
kleine Programme, die Sicherheitslücken auf Ihrem Computer ausfindig
machen und ausnutzen.

Mit Hilfe des Exploits ist es Angreifern aus der Ferne und ohne
Zutun des eigentlichen Systemnutzers möglich, Daten zu verändern oder
zu löschen, Programme zu installieren oder neue Benutzerkonten mit
privilegierten Rechten einzurichten. Unter anderem das BSI warnte
bereits vor dieser kritischen Sicherheitslücke. Entsprechende
Sicherheitspatches wurden inzwischen durch Microsoft bereitgestellt.

Handlungsempfehlungen:

Es wird empfohlen, betroffene Systeme schnellstmöglich mit den zur
Verfügung gestellten Patches zu aktualisieren. Sollte eine
Aktualisierung nicht möglich sein, wird das Blockieren des RDP Ports
(3389) oder das Abschalten des Remote Desktop Services empfohlen.

Weitere Informationen sowie Präventionshinweise finden Sie unter:
https://kriminalpraevention.rlp.de/de/cybersicherheit/praeventionshin
weise/schutz-schadsoftware/schutz-ransomware/




Rückfragen bitte an:

Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz
Pressestelle

Telefon: 06131-65-2009/-2053
Fax: 06131-65-2125
E-Mail: LKA.presse(at)polizei.rlp.de
www.polizei.rlp.de/lka

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Datum: 01.08.2019 - 16:45 Uhr
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