ProSOS

ProSOS - Portal fuer Sicherheit, Rettung und Schutz

 

190802-4-K E-Scooter in Köln - Stadt und Polizei Köln sehen Handlungsbedarf

ID: 2180662

(ots) - Aufgrund der rasanten Unfallentwicklung mit der
Beteiligung von E-Scootern und der zunehmenden Beschwerden über das
Verhalten von Nutzern in den ersten sechs Wochen nach ihrer Zulassung
für den Straßenverkehr haben sich am Mittwoch (31. Juli) Vertreter
von Stadt, Polizei und den E-Scooter-Sharing-Unternehmen Lime und
Circ zu einer Dringlichkeitssitzung im Polizeipräsidium in Köln-Kalk
getroffen.

Nach einer mehr als zweieinhalbstündigen konstruktiven Erörterung
des bislang festgestellten Fehlverhaltens der Nutzer, so unter
anderem

- Fahren unter Alkoholeinfluss

- Fahren zu zweit

- Fahren auf nicht erlaubten Verkehrsflächen

- "Wildes" Abstellen der E-Scooter

waren sich unter anderem Kölns Verkehrsdezernentin Andrea Blome,
Ordnungsamtsleiter Wolfgang Büscher, der Leiter der Verkehrsdirektion
Werner Gross sowie die Vertreter der Verleihfirmen einig, dass sie
gemeinsam gegen dieses gefährliche Verhalten vorgehen wollen, das
häufig auf fehlenden Kenntnissen der Rechtslage, aber auch der
Rücksichtslosigkeit der Nutzer beruht. Konkrete Maßnahmen sollen in
den kommenden Wochen abgestimmt werden.

Diese sollen auch die Feststellungen der Polizei einbeziehen, nach
denen die von den Verleihfirmen zum Einsammeln und Ausbringen
beauftragten "Juicer", "Charger" oder "Ranger" häufig in zweiter
Reihe oder auf Radwegen halten und parken. Auch das Thema
Ladungssicherung wird die Polizei in den Fokus nehmen, da mehr als 20
E-Scooter ohne Sicherung auf der Ladefläche eines Transporters bei
einer scharfen Bremsung eine kritische Masse darstellen.

Leitender Polizeidirektor Gross erklärt, warum die Polizei Köln
ins Präsidium eingeladen hat: "Wir engagieren uns für die Sicherheit
aller, die im öffentlichen Verkehrsraum unterwegs sind. Sobald sich




Gefahren abzeichnen, wird die Polizei tätig. Es darf niemand
ernsthaft zu Schaden kommen, wenn die Chance besteht, dies zu
verhindern."

Kölns Verkehrsdezernentin Andrea Blome resümiert: "Dieser Dialog
war wichtig. Ich begrüße ausdrücklich, dass die Anbieter ihre
Aufgabe, die Nutzer dazu anzuhalten, die bestehenden Regelungen und
die notwendigen Sicherheitsanforderungen einzuhalten, verstärkt
wahrnehmen werden. Und dabei auch über technische Lösungen
nachdenken. In einigen Wochen werden wir uns erneut austauschen, um
zu sehen, wo noch nachgesteuert werden muss."

Bislang hat die Polizei Köln 21 E-Scooter-Unfälle aufgenommen
(Stand 30. Juli). Besonders alarmierend ist die Verletztenbilanz. Die
Polizei registrierte bei den Unfällen sieben Schwerverletzte und
vierzehn Leichtverletzte, geht allerdings von einer deutlichen
Dunkelziffer aus, da die Polizei nicht zu allen Stürzen/Unfällen
gerufen wird.

In 20 Fällen waren die Nutzer der E-Scooter auch
Unfallverursacher. Fünf der Verunglückten standen unter
Alkoholeinfluss und in sechs weiteren Fällen begingen die Fahrer eine
Verkehrsunfallflucht. "Alleine diese Fälle und das Einschreiten bei
den vielen festgestellten Verstößen binden Streifenwagenbesatzungen,
die dringend an anderer Stelle benötigt werden", sagt Polizeidirektor
Volker Lange, der momentan für die Einsatzwahrnehmung in Köln
verantwortlich ist. Zusätzlich nehmen die Bürgerbeschwerden bei der
Stadt und der Polizei zu. Beklagt werden gefährliche Situationen
durch die häufig auf Fußgängerflächen abgestellten E-Scooter sowie
die Nutzung von Flächen, die Fußgängern und anderen Fahrzeugen
vorbehalten sind. Ganz zu schweigen davon, dass die Nutzer der
E-Scooter sich häufig nicht an die Vorschriften halten und ohne
Rücksicht auf Fußgänger auf Gehwegen und in Fußgängerzonen fahren.
Eine erste automatisierte Auswertung mit tagesaktuellen Unfallzahlen
und den vermutlichen Ursachen soll im Laufe des Augustes möglich
sein.

Auch die die Vertreter zweier Verleihfirmen äußern sich zu dem am
31. Juli gestarteten Dialog.

Jashar Seyfi, General Manager Lime Deutschland

"Sicherheit hat bei uns oberste Priorität und wir klären alle
Fahrer deshalb schon vor der ersten Nutzung von Lime mit einer
digitalen Schulung zum Fahrverhalten und zu den Regeln im
Straßenverkehr auf. Gerade die erste Fahrt mit einem Scooter ist für
viele etwas Neues und entsprechend ist Vorsicht geboten: Deshalb
richten wir am Sonntag auch ein so genanntes "First Ride Training"
aus, dass erste seiner Art in Köln. Diese Fahrtrainings sind sehr
stark nachgefragt und deshalb werden wir sie regelmäßig für alle
interessierten E-Scooter-Nutzer organisieren. Damit wollen wir
unseren Beitrag zu einer sicheren Verkehrslage in Köln ausweiten."

Max Hüsch, General Manager Germany bei Circ

"Tausende Nutzer fahren E-Scooter täglich in Köln auf
verantwortungsvolle Weise. Umso bedauerlicher sind die Fälle von
weniger rücksichtsvollem Verhalten. Diese Fahrzeuge sind keine
Spielzeuge und sollten mit Verantwortungsbewusstsein genutzt werden.
Wir werden daher unsere Nutzer verstärkt auf die geltenden Regeln
hinweisen und unterstützen die Polizei uneingeschränkt bei der
Wahrung von Sicherheit und Ordnung im Verkehr." (mw)




Rückfragen von Medienvertretern bitte an:

Polizeipräsidium Köln
Pressestelle
Walter-Pauli-Ring 2-6
51103 Köln

Telefon: 0221/229 5555
e-Mail: pressestelle.koeln(at)polizei.nrw.de

https://koeln.polizei.nrw

Original-Content von: Polizei Köln, übermittelt durch news aktuell


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden   präparierte Fleischköder aufgefunden  Roller-Diebe gesucht
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 02.08.2019 - 15:19 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 2180662
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: POL-K
Stadt:

Köln



Kategorie:

Polizeimeldungen



Dieser Fachartikel wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
" 190802-4-K E-Scooter in Köln - Stadt und Polizei Köln sehen Handlungsbedarf"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Polizei K (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Polizei K