"Alles wird immer schlimmer" - Halbjahresbilanz der Polizei Dortmund widerspricht populistischer Desinformation
(ots) - Lfd. Nr.: 0886
Mit einer Halbjahresbilanz für 2019 setzt das Polizeipräsidium
Dortmund Fakten gegen eine öffentliche Debatte, die derzeit unter dem
Tenor "Alles wird immer schlimmer..." läuft.
Am Freitag (2.8.2019) hatte die Dortmunder Polizei bezogen auf die
Kriminalitätsentwicklung auf ihrem Facebook-Account diese Frage
gestellt: "Wird wirklich alles immer schlimmer? - Tatsächlich
sprechen die Statistiken eine eindeutige und viel positivere Sprache.
Die Nutzer diskutierten fleißig mit. Ein beachtlicher Anteil der
Kommentatoren blieb bei dieser Meinung: "Alles wird immer schlimmer!"
Dabei ist die Zahl der Straftaten in Dortmund und Lünen auch in
der ersten Jahreshälfte 2019 weiter signifikant gesunken. Fakt ist:
Damit setzt sich ein seit vielen Jahren anhaltender Trend fort, der
für das persönliche Sicherheitsgefühl aller Bürgerinnen und Bürger
relevant ist.
Die Halbjahresbilanz zur Gesamtanzahl der Straftaten ist
eindeutig, die Zahlen entwickeln sich positiv: Wurden in der ersten
Jahreshälfte 2016 noch mehr als 43.000 Straftaten angezeigt, so liegt
diese Anzahl im Zeitraum Januar bis Juni 2019 bei über 32.000
Delikten. Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange erklärt dazu:
"Dortmund und Lünen sind in den letzten Jahren spürbar sicherer
geworden. Die Gefahr, Opfer einer Straftat zu werden, ist deutlich
gesunken. Ich warne deshalb davor, denjenigen auf den Leim zu gehen,
die aus politischem Kalkül mit gezielter Desinformation Angst
schüren, um daraus Kapital zu schlagen und die Deutungshoheit für
sich in Anspruch zu nehmen."
Im Kampf gegen kriminelle Strukturen und Banden setzt die
Dortmunder Polizei seit Jahren auf Schwerpunkt- und Präsenzeinsätze.
Besonders effektiv arbeiten die Ermittlungskommissionen der
Kriminalpolizei. Alles zusammen erhöht den Druck auf Straftäter
deutlich. Auch die enge Verzahnung mit der Justiz ist ein deutliches
Zeichen gegen kriminelle Strukturen und Banden.
Die aktuelle Entwicklung im Halbjahresvergleich zeigt, dass die
intensive Arbeit der Polizei und ihrer Sicherheits- und
Projektpartner zu einer deutlichen Verbesserung der Sicherheitslage
geführt hat (die Zahlen gelten jeweils für den Zeitraum Januar bis
Juni):
Gesamtkriminalität:
2016: 43.587
2017: 37.508
2018: 37.007
2019: 32.464
Gewaltkriminalität
2016: 1711
2017: 1521
2018: 1456
2019: 1278
Straßenkriminalität:
2016: 11.114
2017: 8561
2018: 8285
2019: 6742
Wohnungseinbruchsdiebstahl:
2016: 2074
2017: 1336
2018: 1053
2019: 818
Raub auf öffentlichen Wegen und Plätzen:
2016: 250
2017: 213
2018: 175
2019: 152
Taschendiebstahl:
2016: 3378
2017: 2220
2018: 2078
2019: 1374
Zu der positiven Entwicklung dieser Zahlen trägt auch die
Dortmunder Nordstadt bei. Die Zahl aller Straftaten im Bereich der
Polizeiwache Nord ist im Vergleich aller Straftaten von der ersten
Jahreshälfte 2016 auf 2019 um 25 Prozent gesunken (5178 auf 4409).
Bei den Raubüberfällen ist ein Rückgang von 39 Prozent zu
verzeichnen.
Die Aufklärungsquote für Dortmund und Lünen lag im Juni 2019 bei
58 Prozent - das ist der höchste Wert seit Jahrzehnten und ein
Ausweis guter Arbeit. Die Aufklärungsquote der Polizeiwache Nord
liegt in der ersten Jahreshälfte 2019 bei 65 Prozent.
Auf öffentliche Debatten nehmen diese Rückläufe offenbar keinen
weitreichenden Einfluss. Polizeipräsident Gregor Lange: "Immer wieder
ist in Internet-Kommentaren zu lesen, dass in früheren Jahren alles
besser gewesen sei. Mit Blick auf die Straftaten können wir jedoch
sagen, dass die Zahlen in den vergangenen Jahren schlechter waren als
heute. Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass die Bürgerinnen und
Bürger dem Rechtsstaat vertrauen können. Er funktioniert, er setzt
Grenzen und verdient Vertrauen. Misstrauen sollten jedoch diejenigen
erfahren, die ausschließlich auf den Faktor Angst setzen." Ein Blick
zurück in das Jahr 2014 lässt nicht den Schluss zu, dass "alles
schlimmer" wird: Die Fallzahl ist seitdem in Dortmund und Lünen
insgesamt von 93.855 auf 71.818 im Jahr 2018 gesunken.
Gleichwohl gibt es auch steigende Fallzahlen. Bei den
Sexualstraftaten sind die Zahlen von der ersten Jahreshälfte 2016 an
mit 254 auf 409 Fälle (Januar bis Juni 2019) gestiegen, was auch an
einer Änderung im Strafgesetzbuch liegt. Dazu kommen
gesellschaftliche Debatten (#metoo) und aktuelle Initiativen wie die
"Nein heißt Nein"-Kampagne der Dortmunder Frauenberatungsstelle. Sie
ermutigen Opfer von Sexualstraftaten oder sexualisierter Gewalt, die
Täter anzuzeigen.
Von der grundsätzlichen erfreulichen Entwicklung gibt es eine
nicht akzeptable Ausnahme. Polizeipräsident Gregor Lange:
"Ausgerechnet diejenigen, die mit ihrem Einsatz und Können in den
letzten Jahren nicht unerheblich zu mehr Sicherheit in Dortmund und
Lünen beigetragen haben, werden häufig mit Respektlosigkeiten,
Beleidigungen und sogar tätlichen Angriffen attackiert. Dagegen gehen
wir in Dortmund mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen vor."
Die Polizei hat das Thema zum zentralen Führungsthema gemacht. Ein
eigens eingesetzter Polizeibeauftragter kümmert sich im Auftrag des
Polizeiräsidenten um die Belange der Polizeivollzugsbeamten. Ein
Qualitätszirkel analysiert regelmäßig die Einsatzsituationen. Eine
Kooperation von Polizei und Staatsanwaltschaft sorgt mit speziellen
Ermittlern für entsprechenden Strafverfolgungsdruck.
Der Leitende Kriminaldirektor Walter Kemper blickt voraus: "Unsere
wichtigsten Partner sind die Bürgerinnen und Bürger. Von ihnen
erhalten wir die allermeisten Hinweise auf eine Straftat und auf die
Täter. Ohne sie könnten wir nicht so erfolgreich arbeiten.
Hunderttausende Augen sind durch nichts zu ersetzen. Niemand sollte
sich scheuen, im Notfall die 110 zu wählen. Im täglichen Einsatz
gegen Kriminelle weichen wir an der Seite der Bürger nicht einen
Schritt zurück."
Rückfragen bitte an:
Polizei Dortmund
Peter Bandermann
Telefon: 0231-132-1023
E-Mail: Peter.Bandermann(at)polizei.nrw.de
https://dortmund.polizei.nrw/
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Datum: 06.08.2019 - 09:01 Uhr
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