Mannheim: Nach Auseinandersetzung mit Waldhof-Anhängern: Ermittlungsgruppe identifiziert 19 Beschuldigte und prüft Vorwürfe gg. einen Polizisten
(vgl. PM PP MA 20.05., 10.56 Uhr/ 21.05., 16.22 Uhr)
(ots) - Gemeinsame Pressemitteilung der
Staatsanwaltschaft und des Polizeipräsidiums Mannheim
40 Zeugen, unzählige Anwohnerbefragungen und Telefonate, fünf
Videoaufnahmen sowie die Aufnahmen der Bodycam eines Polizisten - das
Polizeipräsidium Mannheim hat mit hohem Aufwand Licht ins Dunkel der
Vorfälle vom 18. Mai 2019 gebracht. An besagtem Samstag hatte um
23.50 Uhr ein Zeuge die Polizei verständigt, weil vor einer
Gaststätte im Quadrat U5, Friedrichsring ca. 30 bis 40 sogenannte
Fans des SV Waldhof Mannheim bengalische Feuer abbrennen würden.
Darauf hatte sich eine aufgeheizte Situation entwickelt, bei der es
auch zu Vorwürfen gegen einen Polizisten kam.
19 Beschuldigte hat die Ermittlungsgruppe "Ulrich" - bestehend aus
mindestens 13 Beamtinnen und Beamten - namentlich ermittelt. Die
Staatsanwaltschaft Mannheim ermittelt nun unter anderem wegen des
Verdachts des schweren Landfriedensbruchs gegen die Personen im Alter
von 20 bis 34 Jahren. 15 der 19 Beschuldigten wurden außerdem
erkennungsdienstlich behandelt.
Was war geschehen?
Als die ersten beiden Streifenwagenbesatzungen ankamen, sollen
sich etwa 10 bis 15 Personen vor dem Biergarten aufgehalten haben,
weitere 20 im Biergarten. Schon vor dem Eintreffen der Polizei soll
ein Unbekannter ein etwa einen Quadratmeter großes Feuer auf dem
Gehweg mit Papier angefacht haben. Aus Sicherheitsgründen baten die
Polizisten die Anwesenden, vom Feuer zurückzutreten, was aber trotz
mehrfacher Wiederholung nicht befolgt wurde. Zusätzlich provozierte
ein bislang unbekannter Rädelsführer die Polizisten und beleidigte
sie. Als die Beamten ihn festnehmen wollten, zog er sich in den
Schutz der Gruppe zurück und entwischte. Einer der Polizisten soll
bei dem Versuch, den Rädelsführer festzunehmen, von Mitgliedern der
Gruppe körperlich attackiert, mit Pfefferspray besprüht und mit einem
Glas beworfen worden sein. Das Pfefferspray soll auch weitere
Kollegen getroffen haben.
Anschließend kam es zu Beschimpfungen der Polizisten aus der Menge
heraus. Etwa zeitgleich sollen aus dem Biergarten heraus Gläser auf
die Polizeibeamten geworfen worden sein - und zwar so intensiv, dass
sich die Beamten auf den Friedrichsring hinter ihre Streifenwagen
zurückziehen mussten. Kurze Zeit später nahmen die Beamten einen
20-jährigen Mann vorläufig fest, der ein Glas in Richtung der Beamten
geworfen haben soll.
Gegen Mitternacht sollen dann zwei weitere Männer einen Holzzaun
der Gastwirtschaft überstiegen und dabei beschädigt haben. Mit Hilfe
eines Diensthunds wurden der 28- und der 31-Jährige nach kurzer
Flucht gestellt.
Die Stimmung vor Ort war aufgeheizt. Weitere Einsatzkräfte kamen
hinzu. Erst durch den mehrfachen Einsatz von Pfefferspray und
Schlagstöcken sowie der Verstärkung brachte die Polizei die Situation
unter Kontrolle. Die Bilanz: Drei Polizeibeamte erlitten leichte
Atemwegsreizungen durch eingeatmetes Pfefferspray. Zwei weitere
Personen, eine 27-Jährige und ein 22-jähriger Mann sollen ebenfalls
durch Pfefferspray verletzt worden sein.
Aufgrund der Vorkommisse vor der Gaststätte wurde bei der
Kriminalpolizeidirektion Heidelberg und dem Kriminalkommissariat
Mannheim eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Die "EG Ulrich"
beschäftigte sich seither mit der Aufarbeitung der Geschehnisse in
der Tatnacht.
Da eine 27-Jährige Vorwürfe am Einschreiten der Polizei äußerte,
setzte das Polizeipräsidium Mannheim Ermittler der
Kriminalpolizeidirektion Heidelberg, Kriminalinspektion 1, ein. Sie
sollen mögliche Straftaten der eingesetzten Polizeibeamten aufklären.
Die Frau veröffentlichte kurz nach den Geschehnissen ihre Sichtweisen
und Anschuldigungen zunächst auf einer Social-Media-Plattform. Die
Kriminalpolizeidirektion Heidelberg ermittelt nun gegen einen
40-jährigen Polizeibeamten wegen Verdachts der Beleidigung und
Körperverletzung im Amt. Ihm wird vorgeworfen, bei seinem Eintreffen
an der Einsatzörtlichkeit eine beleidigende Äußerung getätigt zu
haben. Auch wird geprüft, ob der anschließende Pfeffersprayeinsatz
rechtmäßig war, bei dem die 27-jährige Anzeigenerstatterin verletzt
worden sein soll.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mannheim und der
Kriminalpolizeidirektion Heidelberg dauern an.
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Mannheim
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Christoph Kunkel
Telefon: 0621 174-1104
E-Mail: mannheim.pp.stab.oe(at)polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/
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Datum: 14.08.2019 - 08:00 Uhr
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