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190826-2. 700 Kilogramm Kokain sichergestellt: Schlag gegen international agierende Drogendealer

ID: 2194948

(ots) -
Zeit: April 2019 bis August 2019 Ort: Hamburger Stadtgebiet

Bei der "Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift" (GER) des
Landeskriminalamts Hamburg und des Zollfahndungsamts Hamburg ging
Anfang April 2019 ein Hinweis auf drei Seecontainer mit Bananen ein,
die sich an Bord eines am 6. April 2019 in den Hamburger Hafen
einlaufenden, unter deutscher Flagge fahrenden Containerschiffs
befinden sollten. In den Containern sollte sich eine größere Menge
Kokain befinden.

Nach der Löschung der Container erfolgte deren Überprüfung.
Hierbei fanden die Beamten in einem Container insgesamt 595 Pakete
mit Kokain (Bruttogewicht: 700,69 kg), die in 42 Bananenkartons
verborgen und jeweils mit einer Schicht Bananen bedeckt waren. Nach
Sicherstellung des Kokains wurde der Container wieder in den
Wirtschaftskreislauf gegeben.

Durch die Einsatzkräfte wurde am Morgen des 8. April 2019
beobachtet, dass der Container nicht, wie in den Ladepapieren
vorgegeben, zum Fruchtzentrum am O`swaldkai transportiert, sondern
mit einem LKW zu einer Lagerhalle in der Lederstraße in Stellingen
gefahren wurde. In unmittelbarer Nähe des bereits geöffneten aber
noch nicht entladenen Containers konnten drei Tatverdächtige, ein
36-jähriger Türke, ein 44-jähriger Albaner und ein 48-jähriger
Kosovare, vorläufig festgenommen werden. Die Staatsanwaltschaft
Hamburg erwirkte Haftbefehle, die Tatverdächtigen befinden sich
seitdem in Untersuchungshaft.

Für die Professionalität der Täter spricht die Auffindesituation
am Verladeort, wo neben einem weiteren Kühlcontainer, der auf die für
Bananentransport übliche Temperatur von 13 Grad eingestellt war, auch
eine Palette mit 25 Kartons mutmaßlicher "Ersatzbananen", ein
Gabelstapler, Zangen und Zurrbänder bereitstanden. Die Paletten und
Kartons sollten nach der Kokainentnahme offenbar wieder in den




Originalzustand gebracht werden.

In der Wohnung des 44-jährigen Albaners, der früher in einer
Bananenreiferei am Fruchtterminal tätig war, fanden die Beamten etwa
244.000 Euro Bargeld sowie 100 Gramm Gold.

Bei den weiteren Ermittlungen konnte auch der LKW-Fahrer, der den
Container ohne entsprechenden Fahrauftrag zum "Verladeort" gefahren
hatte, identifiziert werden. Bei ihm handelt es sich um einen
32-jährigen Deutschen. Gegen ihn erging ebenfalls ein Haftbefehl.

Auch konnten zwei 34 und 42 Jahre alte Deutsche und ein
35-jähriger Türke als sogenannte "Innentäter" identifiziert werden.
Die Männer arbeiteten allesamt im Logistikbereich des Hamburger
Hafens und ohne ihre Beteiligung wäre es der Tätergruppierung nicht
möglich gewesen, das Kokain aus dem regelhaften Wirtschaftskreislauf
zu entnehmen.

Der eingangs erwähnte zusätzliche Kühlcontainer, der vor der
Lagerhalle am Verladeort stand, sowie die dazugehörigen 25 Kartons
"Ersatzbananen" führten auf die Spur eines 43-jährigen Deutschen.
Dieser kaufte die Bananen in unreifem Zustand bei einem Fruchthändler
unter dem Vorwand, sie für ein "Event" nutzen zu wollen. Weil sich
der Verkäufer darüber wunderte, kündigte er noch an, regelmäßig alle
paar Wochen wiederkommen zu wollen.

Der dazugehörige Kühlcontainer wurde von einem 54-jährigen
Deutschen erworben, der in engem Kontakt zu der Tätergruppierung
stand. Der Mann ist der GER Hamburg seit Jahrzehnten bekannt und wird
der Hamburger OK-Rauschgiftszene zugerechnet. Er hatte sich
zwischenzeitlich nach Nordmazedonien abgesetzt und hielt sich in
einem Feriengebiet in der Nähe von Tetovo verborgen. Dort konnte er
durch Zielfahnder (LKA 23) aufgespürt und durch mazedonische
Strafverfolgungsbehörden aufgrund eines in dieser Sache erwirkten
EU-Haftbefehls schließlich am 21.08.2019 in seinem Versteck verhaftet
werden. Mit seiner Verhaftung wurde auch der letzte identifizierte
Tatverdächtige dieser Rauschgifteinfuhr der Justiz zugeführt.

Dazu Polizeipressesprecher Timo Zill:

"Die hartnäckig und mit vollem Engagement geführten Ermittlungen
der GER Hamburg in enger Zusammenarbeit mit der Spezialabteilung für
organisierte Drogenkriminalität der Staatsanwaltschaft Hamburg sind
ein Schlag gegen die internationale Rauschgiftkriminalität. Durch sie
konnten nicht nur etwa 700 Kilogramm Kokain sichergestellt, sondern
auch ein kriminelles Netzwerk zerschlagen werden.

Als drittgrößter Seehafen Europas ist und bleibt der Hamburger
Hafen im Fokus der Drogendezernate. Der Ermittlungserfolg ist ein
wichtiges Signal an die Hintermänner im Ausland."

Darüber hinaus der Pressesprecher des Zollfahndungsamts Hamburg,
Frank Nielsen:

"Erneut zeigt sich, dass die langjährig bewährte Zusammenarbeit
zwischen Polizei und Zoll in der GER Hamburg zu außerordentlichen
Erfolgen führt."

Abb.

H i n w e i s: Die Vorgängerversion dieser Pressemitteilung
enthielt mit Blick auf den Tatzeitraum einen Fehler! Dieser erstreckt
sich von April 2019 bis August 2019 (nicht: April 2018 bis August
2019).




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Florian Abbenseth
Telefon: +49 40 4286-56213
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Datum: 26.08.2019 - 11:08 Uhr
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