Einbruchschutz: So kundschaften Einbrecher Ihr Haus aus
(ots) -
Bevor Einbrecher zuschlagen, kundschaften sie in der Regel vorher
ihre angestrebten Einbruchsziele aus. Auskundschaften, Markieren,
Beute machen - nach diesem System agieren die Mitglieder
organisierter Einbrecherbanden.
So beobachten sie beispielsweise, ob ein Auto in der Einfahrt
steht, der Briefkasten überfüllt ist oder Licht brennt. Ist womöglich
ein Hund im Haus? Gibt es gute Einstiegsmöglichkeiten, die von
möglichen Zeugen nicht beobachtet werden können? Um ganz auf Nummer
sicher zu gehen, klingeln sie oder rufen nach den Bewohnern. Wenn
niemand öffnet, ist das für die Täter ein guter Hinweis, dass sich
wirklich niemand im Haus befindet. Meldet sich jemand, wird erklärt,
man suche einen Bekannten, verteile Prospekte oder sammle Spenden
oder ähnliches.
Wenn die Täter ein leeres Haus vermuten, wird es in manchen Fällen
vorher schon mal markiert. So stecken sie vielleicht entweder einen
Papier- oder Plastikstreifen in den Türspalt, stellen eine
Getränkedose auf die Fußmatte oder legen einen größeren Stein auf die
Treppe. Alles Sachen, die ein Hausbesitzer normalerweise sofort
wegräumen würde. Wenn sich die Sachen nach einigen Stunden immer noch
dort befinden, gehen die Einbrecher davon aus, dass sie ungestört
zugreifen können.
Zum Teil wird auch erst nach ein oder zwei Tagen nachgeschaut.
Erfolgte bis dahin keine Veränderung, können die Täter davon
ausgehen, dass das Haus zu der Zeit (z.B. urlaubsbedingt) unbewohnt
ist.
Nach ihrer "Erkundungstour" entscheiden die Täter dann, in welche
Objekte eingebrochen werden soll. Haben sie sich für ein Haus
entschieden, steht meist ein Täter auf der Straße "Schmiere", während
der oder die Komplizen sich an Terrassentüren oder Fenstern zu
schaffen machen. Über schlecht gesicherte oder geöffnete Türen oder
Fenster gelangen sie in wenigen Sekunden in das Objekt. Die Täter
suchen gezielt nach Wertgegenständen, die sie leicht einstecken und
transportieren können: vor allem Geld, Schmuck oder Handys / Laptops.
Deshalb sollten Sie Türen und Fenster während Ihrer Abwesenheit
immer abschließen und grundsätzlich auf eine gute Sicherungstechnik
setzen (z.B. Beschläge mit Pilzkopfverriegelung anstatt Rollzapfen).
Die Zahlen belegen, dass Einbruchschutz wirkt! Immerhin bleibt knapp
die Hälfte aller Wohnungseinbruchdiebstähle im Versuchsstadium
stecken. Um die individuellen Schwachstellen in der eigenen Wohnung
oder am Haus zu entdecken, bietet die Polizei das ganze Jahr über
kostenlose, sicherungstechnische und produktneutrale Beratungen an.
Adressen der polizeilichen Beratungsstellen und weitere
Informationen zum Thema Einbruchschutz finden Sie unter: https://www.
polizei.rlp.de/de/aufgaben/praevention/kriminalpraevention/einbruchsc
hutz/wo-informiere-ich-mich/
Mit diesen einfachen Tipps können Sie sich schützen:
- Haus-/Terrassentüren und Fenster immer abschließen
- Keine gekippten Fenster oder Terrassentüren
- Kein Ersatzschlüssel unter der Fußmatte
- Keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit in sozialen Netzwerken oder
auf Anrufbeantwortern
- Ein gutes Nachbarschaftsverhältnis
- Keine Leitern und andere Werkzeuge herumliegen lassen
- Briefkasten leeren (lassen)
- Keine nach außen sichtbare Adressanhänger am Reisegepäck (Gefahr
des Ausbaldowerns auf Flughäfen/Bahnhöfen)
Rückfragen bitte an:
Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz
Pressestelle
Telefon: 06131-65-2009/-2053
Fax: 06131-65-2125
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Datum: 29.08.2019 - 11:31 Uhr
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