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Die Polizeidirektion Göttingen beteiligt sich am 12.09.2019 am Aktionstag "Brummis im Blick" der länderübergreifenden Verkehrssicherheitsaktion "sicher.mobil.leben"

ID: 2206009

(ots) - Am 12.09.2019 finden im Rahmen der
Verkehrssicherheitsaktionen "sicher.mobil.leben" bundesweit - und
somit auch im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Göttingen -
unter dem Motto "Brummis im Blick" Großkontrollen und weitere mobile
Kontrollaktionen statt.

Eine Kontrollstelle wird dabei auch auf einer Raststätte im
Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Göttingen stattfinden.
Ziel der Kontrollen ist, die Sicherheit der Lkw-Fahrer sowie auch
anderer Verkehrsteilnehmer zu erhöhen und auf die besonderen Risiken
und Gefahren, die von Lkw ausgehen, aufmerksam zu machen. Aus
Lkw-Unfällen resultieren in den meisten Fällen sehr viel schwerere
Folgen, als bei Pkw-Unfällen.

Dies wird leider auch durch einen aktuellen Unfall auf der A7 im
Bereich der Polizeiinspektion Hildesheim belegt, bei dem ein
Unbeteiligter verstarb. Der Verursacher blieb unverletzt. Am
23.07.2019 übersah ein Lkw-Fahrer einen auf dem Seitenstreifen
stehenden Lkw und den dahinter zur Absicherung aufgestellten
Funkstreifenwagen und fuhr nahezu ungebremst auf. Durch die Wucht des
Aufpralls wurde der Funkstreifenwagen wiederum gegen den stehenden
Lkw geschleudert und quetschte dabei den Fahrer des stehenden Lkw
ein. Er verstarb wenig später im Krankenhaus. Die zwei eingesetzten
Polizeibeamten konnten sich im letzten Augenblick durch einen Sprung
zur Seite retten.

Der Unfallverursacher war zum Unfallzeitpunkt abgelenkt, weil er
während der Fahr sein Navigationsgerät bediente. Um solch
dramatische, aber auch weniger fatale Unfälle zukünftig zu
verhindern, sind der Polizeidirektion Göttingen drei Kernbotschaften
sehr wichtig:

Kernbotschaft 1: Thema Lenk- und Ruhezeiten

Appell: Ausreichend schlafen und Pausen machen! Nach einer Studie
der AAA Foundation for Traffic Safety erhöht eine Stunde weniger




Schlaf das Risiko für einen Verkehrsunfall bereits um das 1,3 fache
und zwei Stunden weniger Schlaf verdoppeln das Unfallrisiko.
Müdigkeit am Steuer ist ein unterschätztes Unfallrisiko im
Straßenverkehr. Rund jeder zweite Lkw-Fahrende ist bereits mindestens
einmal am Steuer eingenickt. Dies ergab eine persönliche
Kantar-EmnidBefragung (2017) von mehr als 350 Lkw Fahrenden im
Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) und der
Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM)
im Rahmen der Kampagne "Vorsicht Sekundenschlaf!". Lkw-Fahrende sind
besonders gefährdet am Steuer einzuschlafen: Unregelmäßige
Arbeitszeiten, lange Fahrten ohne Begleitung und monotone Strecken
auf der Autobahn begünstigen Müdigkeit und Sekundenschlaf. Die
Vermutung liegt somit nahe, dass bei vielen Unfällen insbesondere mit
Beteiligung von Güterkraftfahrzeugen

Übermüdung und mangelnde Aufmerksamkeit eine Rolle spielte, denn
vielfach werden die vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten nicht
eingehalten. Bei Kontrollen zur Einhaltung von Sozialvorschriften im
Straßenverkehr werden pro Jahr durchschnittlich über 300.000
Zuwiderhandlungen wegen Verstößen gegen die Lenk- oder Ruhezeiten
bzw. wegen fehlerhaften oder manipulierten Kontrollgeräten durch die
Polizeien der Länder und das Bundesamt für Güterverkehr zur Anzeige
gebracht.

Kernbotschaft 2: Thema Technischer Zustand von Lkw

Appell: Bremsen und Reifen okay? Sichere Straßen durch sichere
Fahrzeuge! Technikkontrollen bei Kraftfahrzeugen zur Güter- und
Personenbeförderung dienen in besonderem Maße dazu, die
Verkehrssicherheit auf den Straßen zu erhöhen. Im Zuge der Kontrollen
fällt auf, dass Lkw und Busse oft unzureichend gewartet werden. Im
Rahmen der Technischen Unterwegskontrollen wurden in den letzten
beiden Jahren mehr als 1,3 Millionen Nutzfahrzeuge durch die
Polizeien der Länder und das Bundesamt für Güterverkehr auf den
Straßen der Bundesrepublik kontrolliert. Etwa jedes fünfte Fahrzeug
war wegen technischer Mängel zu beanstanden. In der Hauptsache
handelte es sich um Mängel im Bereich der Lichtanlage, der Räder,
Reifen und Achsen sowie der Bremsanlage. Bei etwa jedem zehnten
kontrollierten Fahrzeug musste, zumindest zeitweise, die Weiterfahrt
untersagt werden.

Kernbotschaft 3: Thema Ladung

Appell: Nicht zu viel laden und richtig sichern! Mangelnde
Ladungssicherung ist häufig die Ursache dafür, dass auf Straßen
Ladung verloren wird und es infolge zu Behinderungen und im
schlimmsten Fall zu Unfällen kommt - mitunter mit schweren Folgen.
Ungesichertes oder unzureichend gesichertes Ladegut setzt sich z.B.
bei plötzlichen Brems- und Lenkvorgängen unweigerlich in Bewegung.
Durch das Fahrzeug rutschende oder fliegende Gegenstände entwickeln
beim Aufprall eine Gewichtskraft, die um ein Vielfaches größer ist
als ihr Eigengewicht. Letztlich müssen jedoch auch gut gewartete
Fahrzeuge richtig gehandhabt werden. Überladene Lkw gefährden die
Verkehrssicherheit. Überladene Lkw werden instabil und sind schwer zu
steuern. Auch wegen des längeren Bremsweges und der größeren
Aufprallenergie beeinträchtigen überladene Lkw die
Verkehrssicherheit, indem sie das Unfallrisiko und die Schwere der
Unfälle erhöhen. Kontrollergebnisse des BAG belegen jedoch, dass die
Notwendigkeit einer sachgemäßen Beladung und richtigen
Ladungssicherung noch immer von vielen Lkw-Fahrern unterschätzt wird:
Bei fast jedem zehnten von der BAG kontrollierten Fahrzeugen wurde
eine Überladung festgestellt. Ebenso verhielt es sich im Hinblick auf
unzureichende Ladungssicherung. Beides erhöht die Risiken im Falle
eines Unfalls enorm.




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Göttingen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julia Huhnold
Telefon: 0551/491-1004
Fax: 0551/491-1035
E-Mail: pressestelle(at)pd-goe.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-goe.polizei-nds.de

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Datum: 11.09.2019 - 12:42 Uhr
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