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Sicher.mobil.leben - Brummis im Blick: Halbzeitbilanz

ID: 2206975

(ots) - Am 12.09.2019 findet der bundesweite Kontrolltag der
Verkehrssicherheitsaktion "sicher.mobil.leben - Brummis im Blick
statt".

Bundesweit beteiligen sich rund 4.700 Einsatzkräfte der Polizei in
allen Bundesländern an der Aktion. Hinzu kommen Kontrollkräfte des
Bundesamtes für Güterverkehr und des Zolls. Eingebunden sind außerdem
die Deutsche Hochschule der Polizei in Münster und der Deutsche
Verkehrssicherheitsrat (DVR).

Neben Kontrollen finden auch Präventionsmaßnahmen statt, um auf
besondere Gefahrenmomente im gewerblichen Güter- und Personenverkehr
hinzuweisen.

Der schleswig-holsteinische Innenminister Hans-Joachim Grote zu
den Kontrollen: "Wir alle kennen schreckliche Bilder von LKW, die auf
Stauenden aufgefahren sind, die so genannten Elefantenrennen und
endlose LKW-Schlangen auf der rechten Spur. Wir wissen aber auch,
dass gerade die gewerblichen LKW-Fahrer heute einem immer größer
werdenden Zeitdruck ausgesetzt sind. Sie tragen zugleich aufgrund der
besonderen Größe und Schwere ihrer Fahrzeuge zugleich eine besondere
Verantwortung für Ihre eigene Sicherheit sowie die Sicherheit anderer
Verkehrsteilnehmer. Deshalb wird mit dem heutigen Aktionstag auf die
besonderen Risiken der Gruppe der gewerblichen Fahrer aufmerksam
gemacht. Die Verkehrsüberwachung ist und bleibt ein Schwerpunkt der
polizeilichen Arbeit. Das ist wichtig und notwendig."

Die Kontrollen gehen im Laufe des Abends zu Ende. Hier die
Zusammenstellung der bisherigen Feststellungen zur Tagesmitte:

Bundesweit wurden 5913 Fahrzeuge kontrolliert. Dabei wurden 4100
Verstöße festgestellt. Aufgrund von Mehrfachverstößen bei Fahrzeugen
gibt dies aber nicht die Beanstandungsquote wieder. Diese lag bei
rund 50 %. Mit 1369 Fällen wurden am häufigsten
Geschwindigkeitsverstöße festgestellt, gefolgt von Verstößen gegen




die Lenk- und Ruhezeiten (686) und Ladungssicherung (456). In 189
Fällen wurde die Weiterfahrt untersagt.

Für Schleswig-Holstein: Landesweit wurden 167 Fahrzeuge
kontrolliert. Dabei wurden 376 Verstöße festgestellt. Aufgrund von
Mehrfachverstößen bei Fahrzeugen gibt dies aber nicht die
Beanstandungsquote wieder. Diese lag ebenfalls bei rund 50 %. Mit 250
Fällen wurden am häufigsten Geschwindigkeitsverstöße festgestellt,
gefolgt von Abstandsverstößen (46) und Verstößen gegen die Lenk- und
Ruhezeiten (41). In 14 Fällen wurde die Weiterfahrt untersagt.

In Schleswig-Holstein waren 125 Polizeikräfte an zwei
Großkontrollstellen und mobil im Einsatz.

Die endgültige Bilanz wird am morgigen Tag veröffentlicht.

Ergänzende Informationen aus der Auftaktveranstaltung am
26.08.2019 Warum sind Brummis im Blick?

Im Zuge fortschreitender nationaler und internationaler
wirtschaftlicher Verflechtung nimmt der gewerbliche Personen- und
Güterverkehr ─ gerade im Transit-Land Deutschland ─
stetig zu. Rund 70 % aller Güter werden per LKW transportiert,
Tendenz steigend. Insbesondere Berufskraftfahrer sind einem hohen
Zeit- und Kostendruck ausgesetzt. Zugleich tragen sie eine besondere
Verantwortung für Ihre eigene Sicherheit sowie die Sicherheit anderer
Verkehrsteilnehmer, da sie in der Regel schwere Lasten oder gar
andere Personen befördern. Um auf die besonderen Risiken und Gefahren
dieser Gruppe aufmerksam zu machen, steht die diesjährige Aktion
"sicher.mobil.leben" unter dem Titel "Brummis im Blick". Ziel der
Kontrollen am 12.09.2019 ist daher die flächendeckende und
konzentrierte Überwachung des gewerblichen Güter- und
Personenverkehrs.

LKW-Unfälle sind überdurchschnittlich schwere Unfälle

LKW-Unfälle haben überdurchschnittlich schwere Folgen. Allein im
Jahr 2018 gab es bundesweit 28.631 solcher Unfälle, bei denen rund
39.500 Personen verletzt wurden, davon 7.293 schwer. 762 Menschen
wurden bei diesen Unfällen getötet. Dabei sind es seltener die Fahrer
selbst, die großen Schaden nehmen. Das Risiko, bei einem LKW-Unfall
getötet zu werden, ist für andere Verkehrsteilnehmer fast viermal so
hoch wie für die Insassen eines Güterkraftfahrzeuges.

Warum kommt es zu LKW-Unfällen?

Häufigste Ursachen für Unfälle, die die Fahrer von
Güterkraftfahrzeugen außerhalb der Bundesautobahnen verursachen, sind
Abstandsfehler, Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein-
und Ausfahren sowie Vorfahrts- und Vorrangfehler. Auf den
Bundesautobahnen sind die Hauptunfallursachen nicht angepasste
Geschwindigkeit, mangelnde Ladungssicherung, unzureichender Abstand,
Fehler beim Überholen und Übermüdung.

Wer beteiligt sich an den Kontrollen?

Die zentrale Koordination erfolgt durch die Deutsche Hochschule
der Polizei. An der Aktion beteiligen sich zudem der Deutsche
Verkehrssicherheitsrat, das Bundesamt für Güterverkehr und operative
Kräfte der Zollbehörden.

Welche Botschaften werden durch die Aktion verbreitet?

LKW- und Bus-Kontrollen beinhalten insbesondere die Überprüfung
des Fahrers, des technischen Fahrzeugzustands, der zulässigen
Abmessungen, Achslasten, Gesamtgewichte und der Ladung. Damit werden
diejenigen Unfallursachen aufgegriffen, die grundsätzlich präventabel
wären, also nicht nur von situativem Fehlverhalten abhängen.

Appell Nr. 1: Ausreichend schlafen und Pausen machen! Die
Sozialvorschriften (Lenk- und Ruhezeiten) dienen der
Verkehrssicherheit. Sie sind Schutzvorschriften für die
Berufskraftfahrer aber auch für die anderen Verkehrsteilnehmer.
Außerdem sollen sie einen fairen Wettbewerb sicherstellen, damit
dieser nicht auf dem Rücken der Fahrer und zu Lasten der
Verkehrssicherheit ausgefochten wird. Bei Kontrollen zur Einhaltung
von Sozialvorschriften im Straßenverkehr werden pro Jahr
durchschnittlich über 300.000 Zuwiderhandlungen wegen Verstößen gegen
die Lenk- oder Ruhezeiten bzw. wegen fehlerhaften oder manipulierten
Kontrollgeräten durch die Polizeien der Länder und das Bundesamt für
Güterverkehr zur Anzeige gebracht. LKW-Fahrende sind besonders
gefährdet am Steuer einzuschlafen: Unregelmäßige Arbeitszeiten, lange
Fahrten ohne Begleitung und monotone Strecken auf der Autobahn
begünstigen Müdigkeit und Sekundenschlaf. Die Vermutung liegt somit
nahe, dass bei vielen Unfällen insbesondere mit Beteiligung von
Güterkraftfahrzeugen Übermüdung und mangelnde Aufmerksamkeit eine
Rolle spielte, denn vielfach werden die vorgeschriebenen Lenk- und
Ruhezeiten nicht eingehalten.

Appell Nr. 2: Bremsen und Reifen okay? Sichere Straßen durch
sichere Fahrzeuge! Technikkontrollen bei Kraftfahrzeugen zur Güter-
und Personenbeförderung dienen in besonderem Maße dazu, die
Verkehrssicherheit auf den Straßen zu erhöhen. Im Zuge der Kontrollen
fällt auf, dass LKW und Busse oft unzureichend gewartet werden. Im
Rahmen der technischen Unterwegskontrollen wurden in den letzten
beiden Jahren mehr als 1,3 Millionen Nutzfahrzeuge durch die
Polizeien der Länder und das BAG auf den Straßen der Bundesrepublik
kontrolliert. Etwa jedes fünfte Fahrzeug war wegen technischer Mängel
zu beanstanden. In der Hauptsache handelte es sich um Mängel im
Bereich der Lichtanlage, der Räder, Reifen und Achsen sowie der
Bremsanlage. Bei etwa jedem zehnten kontrollierten Fahrzeug musste,
zumindest zeitweise, die Weiterfahrt untersagt werden.

Appell Nr. 3: Nicht zu viel laden und richtig sichern!

Mangelnde Ladungssicherung ist häufig die Ursache dafür, dass auf
Straßen Ladung verloren wird und es infolge zu Behinderungen und im
schlimmsten Fall zu Unfällen kommt - mitunter mit schweren Folgen.
Ungesichertes oder unzureichend gesichertes Ladegut setzt sich z.B.
bei plötzlichen Brems- und Lenkvorgängen unweigerlich in Bewegung.
Durch das Fahrzeug rutschende oder fliegende Gegenstände entwickeln
beim Aufprall eine Bewegungsenergie, die um ein Vielfaches größer ist
als ihr Eigengewicht. Letztlich müssen jedoch auch gut gewartete
Fahrzeuge richtig gehandhabt werden. Überladene LKW gefährden die
Verkehrssicherheit. Überladene LKW werden instabil und sind schwer zu
steuern. Auch wegen des längeren Bremsweges und der größeren
Aufprallenergie beeinträchtigen überladene LKW die
Verkehrssicherheit, indem sie das Unfallrisiko und die Schwere der
Unfälle erhöhen. Kontrollergebnisse des BAG belegen jedoch, dass die
Notwendigkeit einer sachgemäßen Beladung und richtigen
Ladungssicherung noch immer von vielen LKW-Fahrer unterschätzt wird:
Bei fast jedem zehnten von der BAG kontrollierten Fahrzeugen wurde
eine Überladung festgestellt. Ebenso verhielt es sich im Hinblick auf
unzureichende Ladungssicherung. Beides erhöht die Risiken im Falle
eines Unfalls enorm.




Rückfragen bitte an:
Torge Stelck
Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration
Schleswig-Holstein
Landespolizeiamt
Mühlenweg 166
24116 Kiel
Telefon: +49 (0)431 160 61400
E-Mail: pressestelle.kiel.lpa(at)polizei.landsh.de

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Datum: 12.09.2019 - 15:30 Uhr
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