ProSOS

ProSOS - Portal fuer Sicherheit, Rettung und Schutz

 

190913-2-K E-Scooter in Köln - Dialog und neue Abstellverbotszonen

ID: 2207686

(ots) -
190913-2-K E-Scooter in Köln - Dialog und neue Abstellverbotszonen

Gemeinsame Presseerklärung von Polizei Köln, Stadt Köln und den
Verleihfirmen TIER, Lime, Circ, Bird und voi.

Vertreter von Polizei, Stadt sowie den Anbietern von Leih-Scootern
TIER, Lime, Circ, Bird und voi haben am Mittwoch (11. September) den
am 31. Juli gestarteten Dialog im Kölner Polizeipräsidium
fortgesetzt.

Im Fokus des annähernd drei Stunden andauernden Austauschs, den
Leitender Polizeidirektor Werner Gross mit einer Bilanz der
polizeilichen Erfahrungen mit E-Scootern eröffnete, standen
Verkehrs(-Sicherheitsfragen), die Erörterung anhaltender
Bürgerbeschwerden sowie die Ergebnisse der gemeinsamen Kontrollaktion
in der Kölner Innenstadt am 31. August mit Beteiligung von Lime und
Tier. "Die große Zahl der Verstöße an diesem Abend - Fahrten auf
Gehwegen, die Nutzung von E-Scootern zu zweit bis hin zu den
Ergebnissen der Alkoholtests bei den Fahrern - machen deutlich, dass
weiterhin Handlungsbedarf besteht", resümierte Gross.

Diese Erkenntnis bestätigte auch der Leiter des Amtes für Straßen
und Verkehrsentwicklung der Stadt Köln Klaus Harzendorf, der unter
anderem mit dem Fahrradbeauftragten Jürgen Möllers und dem
stellvertretenden Leiter des Ordnungsamtes Josef Breuer zum Termin
erschienen war und nach seinen Ausführungen die Erweiterung der
bisherigen Abstellverbotszonen für E-Scooter in der Innenstadt
präsentierte (siehe Anlage). Die Stadt hat die Bereiche, wo E-Scooter
nicht abgestellt werden dürfen, deutlich erweitert. Bislang galt das
nur für das unmittelbare Domumfeld, jetzt gilt das Abstellverbot für
die Fußgängerzonen und auch das linksrheinische Innenstadt-Rheinufer.
Über eine Software-Lösung kann dann in diesen Bereichen das
kostenpflichtige Ausleihen nicht mehr beendet werden. Fahren dürfen




die E-Scooter in diesen Bereichen ohnehin nicht, sie müssen geschoben
werden. "Es handelt sich insgesamt um innerstädtische Bereiche, die
primär Fußgängern vorbehalten sind und nur zu bestimmten Uhrzeiten
für den Radverkehr freigegeben sind, nicht aber für E-Scooter. Über
die Software-Lösung können wir dann auch den Wildwuchs überall
einfach abgestellter E-Scooter eindämmen", so Klaus Harzendorf. Die
Einhaltung der neuen Regelungen will das Ordnungsamt ab Oktober
verstärkt kontrollieren und Verstöße ahnden, unter anderem, wenn die
E-Scooter verkehrsbehindernd oder verkehrsgefährdend abgestellt sind.
Für derartige Fälle wollen sich die Verleihfirmen um noch kürzere
Reaktionszeiten für das Umparken ihrer Fahrzeuge bemühen.

Die anwesenden Vertreter der E-Scooter-Verleihfirmen lobten den
konstruktiven und bundesweit einmaligen Dialog in Köln und wollen
sich noch in diesem Jahr zu weiteren Gesprächen mit Vertretern von
Stadt und Polizei treffen, um weitere Ergebnisse ihrer Reaktionen auf
erkannte Probleme im Zusammenhang mit dem Betrieb der E-Scooter
vorzustellen. Die zitierfähigen Erklärungen der E-Scooter-Verleiher
sind Gegenstand dieser Pressemeldung.

Unfälle mit E-Scootern in Köln und Leverkusen

Seit Einführung der Elektorkleinstverordnung (15. Juni) bis zum
11. September hat die Polizei 620 Verkehrsverstöße registriert und 60
Verkehrsunfälle mit 64 Verletzten unter Beteiligung von E-Scootern
aufgenommen. 48 der Verletzten waren Fahrer von E-Scootern - 15 von
ihnen erlitten schwere Verletzungen. Bei knapp einem Drittel der
Unfälle spielte der Alkohol eine Rolle. Auch abseits der
Unfallermittlungen zeigt sich, dass viele Nutzer die E-Scooter
alkoholisiert fahren. 116 Fahrer von E-Scootern waren bei Kontrollen
alkoholisiert, 60 von ihnen so stark, dass die Polizei ein
Strafverfahren gegen sie einleitete. 44 Mal waren Fahrer von privaten
E-Scootern ohne gültige Fahrerlaubnis unterwegs. 70 der überprüften
E-Scooter waren nicht versichert. (de/mw)

Beiträge der Verleihfirmen

Jan Halberstadt, City Manager Cologne & Bonn TIER Mobility:

"TIER Mobility arbeitet mit der Polizei und der Stadt Köln
kooperativ und produktiv zusammen. Als Resultat dieser Zusammenarbeit
wurden nach der letzten Besprechung folgende Schritte unternommen:

- Ausweitung der Parkverbotszonen in der Fußgängerzone
- Maßnahmen zur 'in-app' Kommunikation gegen alkoholisiertes
Fahren der E-Scooter
- Mitarbeiterschulungen zur ordnungsgemäßen Ausbringung der
E-Scooter
- Verbesserung des Beschwerdemanagements durch lokale
Mailverteiler und Telefonnummern für Behörden
- Einsatz von Mitarbeitern für das Umstellen falsch abgestellter
Roller

Gemeinsam mit der Polizei und Stadt Köln sorgen wir mit diesen und
weiteren Maßnahmen für mehr Sicherheit und Ordnung bei der Nutzung
von E-Scootern."

Fabian Ladda, Leiter Öffentlichkeitsarbeit Lime Deutschland:

"Wir legen größtmöglichen Wert auf eine gute Kommunikation aller
Sicherheitsmaßnahmen und eine genaue Einweisung unserer Nutzer. Darum
zeigen wir, wo sich Parkverbotszonen befinden - in der App aber schon
bald auch auf dem Display unserer Scooter. Wir setzen ebenfalls ein
klares Signal für ein aufgeräumtes Stadtbild mit dem obligatorischen
Foto, das jeder Nutzer nach dem Ende seiner Fahrt vom geparkten
Scooter machen muss. Unsere Lime Crew, ein Team aus Lime
Mitarbeitern, läuft tagsüber durch Köln und gewährleistet die
korrekte Abstellung und Nutzung von Scootern. Als erster Anbieter in
Deutschland haben wir zudem mit den sogenannten First Ride Academies
unseren Nutzern kostenfreie Fahrsicherheitstrainings angeboten. Und
seit dieser Woche bieten wir als einziger Anbieter "Gruppenfahrten"
an. Erfahrene Nutzer können so Freunden oder Familienmitgliedern
einen Scooter entsperren und zeigen, wie der Scooter funktioniert und
wie man korrekt fährt."

Max Hüsch, General Manager Circ Deutschland:

- Circ hat als einziger Anbieter in Köln an allen gemeinsamen
Terminen und Aktionen mit der Stadt und Polizei teilgenommen
- Circ hat bereits zahlreiche Maßnahmen für mehr Sicherheit und
Ordnung umgesetzt
- Circ setzt sich für den weiteren Dialog über sichere Radwege und
Ordnung im Straßenverkehr ein

Nach dem 2. Runden Tisch mit den Behörden und Anbietern in Köln
sagt Max Hüsch, General Manager Circ Deutschland: "Circ steht für
Sicherheit und Ordnung im Verkehr in Köln. Wir schätzen den offenen
und transparenten Dialog mit der Stadt, dem Ordnungsamt und der
Polizei in Köln. Als einziger Anbieter hat Circ an allen gemeinsamen
Treffen und Aktionen in Köln teilgenommen. Nur mit gemeinsamen
Bemühungen aller Beteiligten kann die Wende hin zu einer
klimafreundlichen Mobilität gelingen. Mikromobilität ist ein
wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer lebenswerteren Stadt.
Tausende Nutzer fahren täglich unsere E-Scooter auf
verantwortungsvolle Weise. Auf unseren E-Scootern wurde in Köln
bereits eine Strecke zurückgelegt, die einer Hin- und Rückreise zum
Mond entspricht. Daher ist das Fehlverhalten Einzelner umso
bedauerlicher. Wir haben bereits zahlreiche Maßnahmen für mehr
Ordnung und Sicherheit auf den Weg gebracht. Diese Maßnahmen können
jedoch nur im Zusammenspiel mit sicherer Verkehrsinfrastruktur
wirken. Wir begrüßen daher den weiteren Dialog mit der Stadt zur
Schaffung von sicheren Fahrradwegen und ausreichend Parkraum für
innovative Verkehrslösungen."

Die Erkenntnisse vom ersten Runden Tisch in Köln vom 31. Juli
sowie von der gemeinsamen Schwerpunktkontrolle mit der Polizei am 31.
August haben bereits in zahlreichen Maßnahmen gemündet. So ist Köln
die erste deutsche Stadt, in der Circ Mitarbeiter vor Ort Nutzer
aufklären und falsch geparkte E-Tretroller umparken. In den
vergangenen sechs Wochen haben Circ Mitarbeiter bereits mehr als
2.400 Arbeitsstunden in die Aufklärung vor Ort investiert - das
entspricht einer Arbeitsleistung von mehr als einem Jahr
Vollzeitbeschäftigung. Zudem hat Circ mit Hilfe der Polizei Köln eine
Informationsbroschüre zu Verkehrsregeln und Sicherheit erstellt.

Folgende weitere Maßnahmen wurden seit dem ersten Runden Tisch
veranlasst:

Aufklärung der Nutzer

- Benachrichtigungen in der Circ App mit Hinweisen für
ordnungsgemäßes Fahren & Parken
- Meldung in der Circ App zum Verbot von Alkohol im Straßenverkehr

Sicherheit & Ordnung durch optimierten Betrieb

- Vermehrtes Training von Circ Mitarbeiter zum richtiges
Aufstellen der E-Scooter
- Aufgestellte E-Scooter werden von Mitarbeitern mit einem Foto
dokumentiert, um falsches Aufstellen zu vermeiden

Ansprache der allgemeinen Öffentlichkeit

- Teilnahme am ersten Runden Tisch am 31. Juli 2019
- Gemeinsame Pressekonferenz mit der Polizei Köln am 31. August
2019
- Kostenlose Fahrsicherheitstrainings mit Ausgabe von
Fahrradhelmen
- Informationen zu Regeln und Sicherheit in den Sozialen Medien

Nächste Schritte Circ hat gehandelt und arbeitet gemeinsam mit
allen Beteiligten an den nächsten Schritten. Die Vorschläge zu
ausgeweiteten Parkverbotszonen seitens der Stadt werden innerhalb von
24 Stunden umgesetzt. Für mehr Ordnung im Straßenverkehr plant Circ
die neue Funktion des Hotspot-Parkens, die Nutzer zu einem geordneten
Abstellen der Scooter rund um Bahnhöfe, an Haltestellen des ÖPNV und
an großen Plätzen animieren soll.

Christian Gessner, Geschäftsführer DACH bei Bird Rides DACH:

"Uns bei Bird liegt die Sicherheit unserer Fahrer am Herzen. Um
unfallfreies Fahren zu ermöglichen, erläutern wir in unserer App alle
wichtigen Regeln und Hinweise zur Nutzung unserer Fahrzeuge im
Straßenverkehr und bieten demnächst zusätzlich
Fahrsicherheitstrainings an. Zudem sind alle Birds TÜV- sowie
DEKRA-geprüft und zertifiziert. Es ist uns besonders wichtig, auf
Gefahren wie Fahren unter Alkoholeinfluss oder Fahren zu zweit
aufmerksam zu machen. Sollte es dennoch einmal Probleme geben, sind
wir 24 Stunden, 7 Tage die Woche telefonisch erreichbar. Der
Austausch mit Sicherheitsbehörden wie Polizei und Ordnungsamt ist für
uns besonders wertvoll, um unser Angebot auf die Bedarfe der Bürger
der Stadt Köln anzupassen. Auch das Thema Nachhaltigkeit genießt bei
uns höchste Priorität. Bei der Herstellung unserer Fahrzeuge streben
wir nach minimaler Ausschussquote, die die Produktion maximiert und
den Abfall verringert. Darüber hinaus wird sämtlicher Ausschuss
recycelt und für weitere Produkte wiederverwendet. Der Bird One
Germany, welcher spezifisch für den deutschen Markt entwickelt und
produziert wurde, hat dabei eine Lebensdauer von bis zu 18 Monaten.
Der Akku weist eine bis zu 60 Prozent längere Haltbarkeit auf. So
leisten wir unseren Beitrag zu umweltfreundlicher Mobilität."

Leon Wienk, City Operations Specialist bei voi:

"Sicherheit Seit dieser Woche haben wir unsere virtuelle
Sicherheitsschule "RidelikeVoila" gestartet. Diese Kampagne vertieft
und erfrischt Wissen, was sowohl das allgemeine Verhalten betrifft,
als auch Verkehrsregeln. Der erfolgreiche Abschluss dieser Testwelt
wird mit VOI Credits belohnt. Zudem werden wir auch nach dem Start
mehrere Veranstaltungen organisieren, um den sicheren Gebrauch des
Rollers zu fördern. Wenn möglich, möchten wir dies in Absprache mit
der Stadt Köln und der Polizei tun.

Parken Um ein ordnungsgerechtes Parken zu etablieren, haben wir
verschiedene organisatorische und technische Hebel entwickelt.
Technisch gesehen, können wir Abstellverbotszonen und incentivierte
Parkzonen einrichten. Diese Zonen möchten wir in Absprache mit der
Stadt Köln und der Polizei einrichten. Zudem haben wir Street-Teams,
die Nutzer anleiten, E-Tretroller sachgemäß abzustellen und "wildes
Parken" zu vermeiden.

Alkohol Konstante Nutzeraufklärung ist ebenfalls wichtig in Bezug
auf geltende Promillelimits. Zum Auftakt des Oktoberfestes erarbeiten
wir gezielt an einer Kampagne, die auf das Thema Trunkenheit am
Steuer abzielt. In Absprache mit der Stadt Köln und der Polizei
möchten dasselbe tun - Zum Beispiel während des Karnevals oder wenn
der FC Köln spielt."




Rückfragen von Medienvertretern bitte an:

Polizeipräsidium Köln
Pressestelle
Walter-Pauli-Ring 2-6
51103 Köln

Telefon: 0221/229 5555
e-Mail: pressestelle.koeln(at)polizei.nrw.de

https://koeln.polizei.nrw

Original-Content von: Polizei Köln, übermittelt durch news aktuell


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden   Essen: Schwarzer Geländewagen aus Einfahrt entwendet - Polizei sucht Zeugen  Bad Bramstedt - Polizeihund stellt Einbrecher
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 13.09.2019 - 13:52 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 2207686
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: POL-K
Stadt:

Köln



Kategorie:

Polizeimeldungen



Dieser Fachartikel wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
" 190913-2-K E-Scooter in Köln - Dialog und neue Abstellverbotszonen"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Polizei K (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Polizei K