Falsche Microsoft-Mitarbeiter kassieren ab
(ots) - Falsche Microsoft-Mitarbeiter haben am
Montag im Märkischen Kreis Opfer in der Region gefunden. Am Vormittag
klingelte das Telefon in einem Lüdenscheider Haushalt. Ein
Unbekannter gab sich auf Englisch als Mitarbeiter von Microsoft
Amerika aus. Er habe festgestellt, dass die Microsoft-Lizenz der
Lüdenscheider abgelaufen sei und sich mehrere Schadprogramme auf dem
Rechner des Ehepaars befänden. Der 61-jährige Mann erlaubte dem
Anrufer den Fernzugriff auf den Computer, gab Kontodaten preis und
ließ seinen Personalausweis scannen. Der Betrüger rief mehrmals an,
die Gespräche zogen sich über viereinhalb Stunden hin. Offenbar
nutzte der Unbekannte darauf das Bankkonto der Geschädigten für einen
Geldtransfer. Der Betrüger deaktivierte das vorhandene
Antivirenprogramm und installierte eine Reihe weiterer Dateien mit
unbekanntem Zweck.
Fast zeitgleich überzeugte ein anderer angeblicher
Microsoft-Mitarbeiter einen 60-jährigen Breckerfelder, ihm Zugang zum
Computer zu verschaffen. In diesem Fall nahm der Betrüger online
Zugriff aufs Bankkonto und buchte Geld vom Konto des Geschädigten ab.
Die Masche ist immer die gleiche: Anrufer behaupten, für Microsoft
zu arbeiten. Sie sagen, dass der Rechner des Angerufenen Fehler
aufweise, von Viren befallen oder gehackt worden sei oder ein neues
Sicherheitszertifikat benötige und bieten ihre Hilfe an. Dazu sollen
ihre Opfer auf ihren Geräten eine Fernwartungssoftware installieren.
Das Problem: Mit diesem Programm haben die Betrüger Zugriff auf die
Rechner ihrer Opfer und können beispielsweise Passwörter fürs
Online-Banking ausspähen. Darüber hinaus verlangen sie für ihre
vermeintliche Service-Leistung eine Gebühr oder wollen ihren Opfern
einen Wartungsvertrag andrehen. Weigern sich die Betroffenen zu
zahlen oder auf das Angebot einzugehen, drohen die Täter mit dem
Sperren des Rechners und dem Verlust der Daten. Sie fragen u.a. nach
den Kreditkartendaten oder nutzen während des Fernzugriffs das
Online-Banking des Geschädigten. Zum Teil werden die Opfer dazu
aufgefordert, im Supermarkt oder an der Tankstelle Gutscheincodes
(z.B. iTunes) für das Bezahlen im Internet zu erwerben.
Seriöse Unternehmen nehmen nicht unaufgefordert Kontakt zu ihren
Kunden auf. Deshalb lautet der einfache Rat: Auflegen! Auf keinen
Fall sollten die Angerufenen am Telefon private Daten wie Kennwörter,
Zugangsdaten, Bank-Daten oder Kundenkonten verraten. Sie sollten
Unbekannten auch keinesfalls Zugriff auf ihren Rechner gewähren.
Und wenn es schon passiert ist? Wer auf einen solchen Betrüger
herein gefallen ist, der sollte seinen Computer vom Internet trennen
und ausschalten. Über einen anderen Computer sollten Kennwörter
geändert werden. Ein Fachmann sollte die ungewollte Software löschen.
Informieren Sie Banken oder Zahlungsdienste. Erstatten Sie Anzeige
bei der Polizei. Betrugsversuche können auch bei Microsoft gemeldet
werden unter der Adresse https://www.microsoft.com/de-DE/reportascam/
Rückfragen bitte an:
Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis
Pressestelle Polizei Märkischer Kreis
Telefon: +49 (02371) 9199-1220 bis -1222
E-Mail: pressestelle.maerkischer-kreis(at)polizei.nrw.de
http://maerkischer-kreis.polizei.nrw
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Datum: 17.09.2019 - 12:34 Uhr
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