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"Wissen ist die Grundlage von Verständnis" - gemeinsames Symposium der Polizeidirektion Göttingen und der Georg-August-Universität Göttingen zum Thema "Religiöse Minderheiten in der Stadt"

ID: 2212127

(ots) -
In Städten treffen Menschen unterschiedlicher Herkunft und
Religion auf engem Raum zusammen. Bedeutet diese Vielfalt einerseits
eine große Bereicherung für die Gesellschaft, so kann sie im Alltag
andererseits auch immer wieder zu Missverständnissen und
Unsicherheiten führen. Dabei kann es vor dem Hintergrund kultureller
und religiöser Differenzen immer wieder zu Konflikten kommen, die
ohne das moderierende Eingreifen Dritter nicht mehr geschlichtet
werden können. In Extremsituationen ist das in der Regel die Polizei.
Umso wichtiger ist es, dass Polizeibeamtinnen und -beamte die
Hintergründe dieser oftmals sehr emotionalen Konflikte erkennen und
angemessen darauf reagieren können.

Daher hat die Polizeidirektion Göttingen am 19. September 2019
gemeinsam mit der Georg-August-Universität das Symposium "Religiöse
Minderheiten in der Stadt" durchgeführt. In den historischen
Räumlichkeiten der Paulinerkirche kamen etwa 80 Fachleute aus den
Bereichen der Wissenschaft, der Polizei, der Flüchtlingshilfe, der
Politik und der öffentlichen Verwaltung zusammen, um sich über die
Hintergründe und den Umgang mit entsprechenden Konfliktfeldern
auszutauschen.

Im Rahmen ihres Grußwortes erklärte Prof. Dr. Hiltraud
Casper-Hehne, Vizepräsidentin der Georg-August-Universität Göttingen,
dass sie es als Teil der gesellschaftlichen Verantwortung der
Wissenschaft betrachte, mit Veranstaltungen wie diesem Symposium zum
Zusammenhalt einer Gesellschaft beizutragen. Auch Uwe Lührig,
Präsident der Polizeidirektion Göttingen, bekräftigte bei der
Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Bedeutung der
interdisziplinären Zusammenarbeit im Bereich des interkulturellen
Dialogs. Gerade für die Polizeiarbeit, die häufig davon geprägt sei,
mit Konfliktsituationen konfrontiert zu werden, sei es wichtig, sich




tiefgehend mit den eigenen und fremden kulturellen Prägungen
auseinanderzusetzen.

Zu Beginn des Symposiums stellten vier Fachvorträge die
Perspektiven der Wissenschaft, der Polizei, der öffentlichen
Verwaltung sowie der Flüchtlingsarbeit auf das Thema des Symposiums
dar. Nach einer theoretischen Einführung wurde dabei stets auch der
unmittelbare Bezug zur Praxis hergestellt. Die Rednerinnen und Redner
verdeutlichten unter anderem, dass unterschiedliche kulturelle und
religiöse Prägungen im städtischen Ballungsräumen mit besonderer
Intensität aufeinanderträfen. Die Religion spiele auch in modernen
Gesellschaften eine wesentliche Rolle für die persönliche Identität
und das soziale Zugehörigkeitsgefühl vieler Menschen. Daher könne sie
auch immer wieder Auslöser von Konflikten werden. Da religiöse
Minderheiten überwiegend aus zugewanderten Menschen bestünden, würden
hierzulande auch importierte Konflikte ausgetragen, deren Ursprung in
anderen Teilen der Welt liege. Auch der schnelle
Informationsaustausch in den digitalen Medien trage dazu bei, dass
sich räumlich entfernte Ereignisse binnen kurzer Zeit auch hier in
Auseinandersetzungen betroffener Personen oder Personengruppen
niederschlügen. Im Zuge der Vorträge wurde auch hervorgehoben, dass
die Religion neben anderen sozialen und kulturellen Eigenschaften nur
ein Faktor komplexer Konflikte sei. Um diese zu moderieren sei es
sowohl in der Sozialen als auch der polizeilichen Arbeit
unerlässlich, sich den Herausforderungen aus verschiedenen
Perspektiven zu nähern.

Daher nutzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach den
einführenden Beiträgen die Gelegenheit, sich in Workshops intensiv
über Erfahrungen aus der eigenen Arbeit auszutauschen und
interdisziplinäre Lösungsansätze zu entwickeln.

"Ich bin überzeugt, dass ein bewusster und sensibler Umgang mit
kulturellen und religiösen Konflikten in der Polizeiarbeit künftig
weiter an Bedeutung gewinnen wird.", erklärte Polizeipräsident Lührig
im Anschluss an das Symposium. "Fundiertes Wissen ist dabei der
Schlüssel zu gegenseitigem Verständnis, sowohl fremder als auch
eigener Prägungen. Nur so ist es möglich, mit Menschen jeden
Hintergrunds in einen vertrauensvollen Dialog zu treten und in
Akutsituationen schnell die angemessenen Maßnahmen ergreifen zu
können." Im Hinblick auf das Symposium betonte er zudem. "Die heutige
Veranstaltung zeigt wie wichtig es ist, dass die Polizei den Horizont
in Fragen des Interkulturellen Dialogs auch um Perspektiven aus
anderen Fachbereichen erweitert. Mein besonderer Dank gilt daher der
Georg-August-Universität Göttingen für die Kooperation und
Unterstützung im Rahmen der Veranstaltung. Die Polizeidirektion
Göttingen würde sich sehr freuen, diese ausgezeichnete Zusammenarbeit
auch in künftigen Projekten fortzusetzen."




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Göttingen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Michael Müller
Telefon: 0551- 491 1031
E-Mail: pressestelle(at)pd-goe.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-goe.polizei-nds.de

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Datum: 20.09.2019 - 13:09 Uhr
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