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Behörden in Baden-Württemberg üben für den Fall eines bioterroristischen Anschlags

ID: 2216054

(ots) - Der Übung liegt folgendes Szenario
zugrunde: Beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA) ermitteln
Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte der Abteilung Staatsschutz gegen
eine islamistische Zelle im Großraum Mannheim. Es ist Eile geboten.
Kräfte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) stürmen zeitgleich die
beiden Wohnungen der im Fokus stehenden verdächtigen Personen. In
einer Wohnung entdecken sie einen leblosen Körper und stellen sofort
fest, dass sie sich mitten in einem improvisierten Labor befinden.
Die Verdächtigen experimentierten offensichtlich mit biologischen
Kampfstoffen. Zudem stellen die Spezialkräfte eine funktionstüchtige
Sprengstoffweste und Waffen fest.

Dieses erfundene Szenario ist Ausgangslage der Großübung am 26.
September 2019 in Mannheim. Unter dem Namen "BAO SALUS" üben rund 150
Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter der Leitung des LKA den Einsatz
bei einem Biowaffen-Angriff. Der Standort Mannheim hatte sich
aufgrund der örtlichen Gegebenheiten auf der Konversionsfläche
ergeben.

Das Besondere: Während Polizei, Staatsanwaltschaft, Feuerwehr,
Katastrophenschutz und Öffentlicher Gesundheitsdienst ihr
Zusammenwirken proben, sind rund 200 Übungsbeobachter aus dem In- und
Ausland anwesend. Dies unterstreicht den hohen Stellenwert dieser
landesweiten Pilotübung.

"Die Menschen in unserem Land dürfen sich darauf verlassen, dass
unsere Sicherheitsarchitektur im Ernstfall reibungslos und effektiv
funktioniert. Es liegt auf der Hand, dass dieses Zusammenspiel
regelmäßig geübt werden muss - auch wenn wir alle hoffen, dass der
Ernstfall niemals eintritt. Die Dimension dieser Übung zeigt, dass
wir auch die Vorbereitung auf einen Ernstfall sehr ernst nehmen und
nichts dem Zufall überlassen", so der Stellvertretende
Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl.





Der Präsident des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg, Ralf
Michelfelder, betont: "Wir wollen niemandem Angst machen, aber wir
müssen auf das Schlimmste vorbereitet sein. Aktuell haben wir
keinerlei Erkenntnisse, dass so eine Tat bevorsteht. Der vereitelte
Anschlag mit einer Rizin-Biobombe im Juni letzten Jahres in Köln
zeigt aber klar, dass wir nicht mehr nur von einer theoretischen
Gefahr sprechen. Deshalb ist diese Übung so wichtig und Teil einer
professionellen Vorbereitung aller beteiligten Behörden auf derartige
Bedrohungen."

Ein besonderer Fokus liegt bei dieser Übung auf der Feinjustierung
der Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure aus den Bereichen der
Gefahrenabwehr und Strafverfolgung.

Die Einsatzkräfte des LKA übernehmen verantwortlich die
Entschärfung der Sprengstoffweste, die Tatortarbeit und die Sicherung
von Daten in der kontaminierten Umgebung. Zudem führt das LKA die
Ermittlungen zu den Tatverdächtigen und beleuchtet die Hintergründe
der Tat. Die Feuerwehr dekontaminiert die Beweismittel,
Tatverdächtige, Anwohner und eingesetzte Kräfte. Die Analytische Task
Force des Bundes am Standort Mannheim kümmert sich zusammen mit den
Einsatzkräften des Kompetenzzentrums Gesundheitsschutz des
Landesgesundheitsamtes um die Detektion, Identifikation und Analyse
möglicher Kampfstoffe.

Kräfte des örtlichen Gesundheitsamtes kümmern sich um die
seuchenhygienischen Maßnahmen zur Verhinderung einer Ausbreitung der
biologischen Gefahren. Hierzu müssen Tatverdächtige, alle
Anwohnerinnen und Anwohner sowie alle Einsatzkräfte untersucht
werden. Bei Bedarf leiten die Kräfte klinische Behandlungen in die
Wege und entscheiden über Quarantänemaßnahmen. Beraten werden sie
hierbei durch eine Beratergruppe für Biologische Einsatzlagen des
Robert Koch-Instituts. Ansprechpartner für straf- und
strafprozessrechtliche Fragestellungen und Entscheidungen ist die
Staatsanwaltschaft Mannheim. Das Institut für Rechts- und
Verkehrsmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg ist mit mehreren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ebenfalls vor Ort, um für die
Spurensicherung relevante Proben zu nehmen und Fragen im Zusammenhang
mit der Leichenschau und einer Obduktion zu klären.

Während sich der Schwerpunkt der Maßnahmen direkt in der
Tatortwohnung und dem näheren Umfeld abspielt, obliegen dem
Einsatzstab des Polizeipräsidiums Mannheim und dem Krisenstab der
Stadt Mannheim die Gesamteinsatzleitung. Besonders die Optimierung
der Kommunikationswege ist ein wichtiges Ziel der Übung. "Für das
Polizeipräsidium Mannheim ist es wichtig, sich mit eigenen Kräften an
einem solchen Szenario eng abgestimmt zu beteiligen und das taktische
Vorgehen realitätsnah zu üben. Insgesamt ist die reibungslose
Kooperation verschiedener Behörden und eine enge und gute
Zusammenarbeit mit den Spezialisten vor Ort ein Erfolgsgarant für die
Zukunft. Diese Übung leistet einen wichtigen Beitrag dazu, in
schwierigen Lagen notwendige Handlungsroutinen auszubilden und ein
hohes Qualitätsniveau zu gewährleisten", so Andreas Stenger,
Präsident des Polizeipräsidiums Mannheim.

Übungsteilnehmer:

- Landeskriminalamt Baden-Württemberg
- Polizeipräsidium Mannheim
- Polizeipräsidium Einsatz
- Staatsanwaltschaft Mannheim
- Stadt Mannheim
- Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg
- Universitätsklinikum Heidelberg, Institut für Rechts- und
Verkehrsmedizin
- Robert Koch-Institut




Rückfragen bitte an:

Landeskriminalamt Baden-Württemberg
Pressestelle
Herr Lauenroth
Telefon: 0711 5401-1019
E-Mail: pressestelle-lka(at)polizei.bwl.de
http://www.lka-bw.de

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Datum: 26.09.2019 - 14:00 Uhr
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