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Stuttgart/Mannheim: Behörden in Baden-Württemberg üben für den Fall eines bioterroristischen Anschlags - Medieninfo der Pressestelle des Landeskriminalamts Baden-Württemberg

ID: 2216118

(ots) - Der Übung liegt folgendes Szenario
zugrunde:

Beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA) ermitteln
Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte der Abteilung Staatsschutz gegen
eine islamistische Zelle im Großraum Mannheim. Es ist Eile geboten.
Kräfte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) stürmen zeitgleich die
beiden Wohnungen der im Fokus stehenden verdächtigen Personen. In
einer Wohnung entdecken sie einen leblosen Körper und stellen sofort
fest, dass sie sich mitten in einem improvisierten Labor befinden.
Die Verdächtigen experimentierten offensichtlich mit biologischen
Kampfstoffen. Zudem stellen die Spezialkräfte eine funktionstüchtige
Sprengstoffweste und Waffen fest.

Dieses erfundene Szenario ist Ausgangslage der Großübung am 26.
September 2019 in Mannheim. Unter dem Namen "BAO SALUS" üben rund 150
Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter der Leitung des LKA den Einsatz
bei einem Biowaffen-Angriff. Der Standort Mannheim hatte sich
aufgrund der örtlichen Gegebenheiten auf der Konversionsfläche
ergeben.

Das Besondere: Während Polizei, Staatsanwaltschaft, Feuerwehr,
Katastrophenschutz und Öffentlicher Gesundheitsdienst ihr
Zusammenwirken proben, sind rund 200 Übungsbeobachter aus dem In- und
Ausland anwesend. Dies unterstreicht den hohen Stellenwert dieser
landesweiten Pilotübung.

"Die Menschen in unserem Land dürfen sich darauf verlassen, dass
unsere Sicherheitsarchitektur im Ernstfall reibungslos und effektiv
funktioniert. Es liegt auf der Hand, dass dieses Zusammenspiel
regelmäßig geübt werden muss - auch wenn wir alle hoffen, dass der
Ernstfall niemals eintritt. Die Dimension dieser Übung zeigt, dass
wir auch die Vorbereitung auf einen Ernstfall sehr ernst nehmen und
nichts dem Zufall überlassen", so der Stellvertretende
Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl.





Der Präsident des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg, Ralf
Michelfelder, betont: "Wir wollen niemandem Angst machen, aber wir
müssen auf das Schlimmste vorbereitet sein. Aktuell haben wir
keinerlei Erkenntnisse, dass so eine Tat bevorsteht. Der vereitelte
Anschlag mit einer Rizin-Biobombe im Juni letzten Jahres in Köln
zeigt aber klar, dass wir nicht mehr nur von einer theoretischen
Gefahr sprechen. Deshalb ist diese Übung so wichtig und Teil einer
professionellen Vorbereitung aller beteiligten Behörden auf derartige
Bedrohungen."

Ein besonderer Fokus liegt bei dieser Übung auf der Feinjustierung
der Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure aus den Bereichen der
Gefahrenabwehr und Strafverfolgung. Die Einsatzkräfte des LKA
übernehmen verantwortlich die Entschärfung der Sprengstoffweste, die
Tatortarbeit und die Sicherung von Daten in der kontaminierten
Umgebung. Zudem führt das LKA die Ermittlungen zu den Tatverdächtigen
und beleuchtet die Hintergründe der Tat. Die Feuerwehr dekontaminiert
die Beweismittel, Tatverdächtige, Anwohner und eingesetzte Kräfte.
Die Analytische Task Force des Bundes am Standort Mannheim kümmert
sich zusammen mit den Einsatzkräften des Kompetenzzentrums
Gesundheitsschutz des Landesgesundheitsamtes um die Detektion,
Identifikation und Analyse möglicher Kampfstoffe.

Kräfte des örtlichen Gesundheitsamtes kümmern sich um die
seuchenhygienischen Maßnahmen zur Verhinderung einer Ausbreitung der
biologischen Gefahren. Hierzu müssen Tatverdächtige, alle
Anwohnerinnen und Anwohner sowie alle Einsatzkräfte untersucht
werden. Bei Bedarf leiten die Kräfte klinische Behandlungen in die
Wege und entscheiden über Quarantänemaßnahmen. Beraten werden sie
hierbei durch eine Beratergruppe für Biologische Einsatzlagen des
Robert Koch-Instituts. Ansprechpartner für straf- und
strafprozessrechtliche Fragestellungen und Entscheidungen ist die
Staatsanwaltschaft Mannheim. Das Institut für Rechts- und
Verkehrsmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg ist mit mehreren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ebenfalls vor Ort, um für die
Spurensicherung relevante Proben zu nehmen und Fragen im Zusammenhang
mit der Leichenschau und einer Obduktion zu klären. Während sich der
Schwerpunkt der Maßnahmen direkt in der Tatortwohnung und dem näheren
Umfeld abspielt, obliegen dem Einsatzstab des Polizeipräsidiums
Mannheim und dem Krisenstab der Stadt Mannheim die
Gesamteinsatzleitung.

Besonders die Optimierung der Kommunikationswege ist ein wichtiges
Ziel der Übung. "Für das Polizeipräsidium Mannheim ist es wichtig,
sich mit eigenen Kräften an einem solchen Szenario eng abgestimmt zu
beteiligen und das taktische Vorgehen realitätsnah zu üben. Insgesamt
ist die reibungslose Kooperation verschiedener Behörden und eine enge
und gute Zusammenarbeit mit den Spezialisten vor Ort ein
Erfolgsgarant für die Zukunft. Diese Übung leistet einen wichtigen
Beitrag dazu, in schwierigen Lagen notwendige Handlungsroutinen
auszubilden und ein hohes Qualitätsniveau zu gewährleisten", so
Andreas Stenger, Präsident des Polizeipräsidiums Mannheim.

Übungsteilnehmer:

· Landeskriminalamt Baden-Württemberg

· Polizeipräsidium Mannheim

· Polizeipräsidium Einsatz

· Staatsanwaltschaft Mannheim

· Stadt Mannheim

· Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg

· Universitätsklinikum Heidelberg, Institut für Rechts- und
Verkehrsmedizin

· Robert Koch-Institut




Presseauskünfte:

PLandeskriminalamt Baden-Württemberg
Pressestelle
Herr Lauenroth
Tel. 0711 5401 1019

Original-Content von: Polizeipräsidium Mannheim, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 26.09.2019 - 14:54 Uhr
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