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Internet of Things - "Wenn die Kaffeemaschine den Zutritt blockiert" - Network of Smart Thinkers

Der Expertenkongress für Cyber-Experten am 25. und 26. September in Filderstadt

ID: 2216954

(ots) -
Welche Chancen und insbesondere welche Risiken bietet die
zunehmende Vernetzung unseres Lebens, in der Industrie, im Beruf und
im Privatleben? Diese Fragestellungen bestimmten die Fachvorträge und
Diskussionen beim Fachkongress der Sicherheitskooperation Cybercrime,
der am 25. und 26. September in Filderstadt stattfand. Unter
Federführung des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg und in
Zusammenarbeit mit der Sicherheitskooperation Cybercrime, einem
Verbund der Landeskriminalämter Baden-Württemberg, Hessen,
Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und des
Bitkom e.V., dem Branchenverband der deutschen Informations- und
Telekommunikationsbranche zur gemeinsamen Bekämpfung von Cybercrime.
Über 200 Experten von Sicherheitsbehörden und Unternehmen tauschten
ihre Erfahrungen aus.

"Cybercrime, Cyberspionage und Cybersabotage sind
Herausforderungen, denen sich die Polizei tagtäglich stellen muss.
Wir haben es in Baden-Württemberg geschafft, im Bereich der
Bekämpfung von Cybercrime zu den führenden Ländern in Deutschland zu
gehören. Baden-Württemberg hat als erstes Bundesland einen
ganzheitlichen Ansatz zur Bekämpfung von Cybercrime umgesetzt.
Spezielle Einrichtungen wie die Zentralen Ansprechstelle Cybercrime -
ZAC - des LKA, das bundesweit einmalige Pilotprojekt Cyberwehr in
Karlsruhe oder die Sicherheitskooperation Cybercrime sind für unseren
Erfolg ganz entscheidend. Darauf können wir stolz sein - aber darauf
dürfen wir uns nicht ausruhen. Deshalb brauchen wir Veranstaltungen
und Kooperationen wie die Sicherheitskooperation Cybercrime, um das
Netzwerk enger zu knüpfen, das wir für eine effektive Cybersicherheit
benötigen", sagt der Staatssekretär im Innenministerium Wilfried
Klenk, MdL zu Beginn des Kongresses.

Der diesjährige Kongress widmete sich dem Leitthema Internet of




Things (IoT). Während die Anzahl der genutzten PC weltweit nur leicht
ansteigend oder gleichbleibend ist, wächst die der IoT- und
Smart-Home-Geräte rasant. Branchenkenner gehen davon aus, dass
bereits im kommenden Jahr die Zahl der mit dem Internet vernetzten
Geräte weltweit auf mindestens 38,5 Milliarden angestiegen sein wird.
Bis zum Jahr 2030 werden über 100 Milliarden solcher Geräte am Netz
sein. Dies geht einher mit dem Trend, dass nicht nur im industriellen
Bereich, sondern ganz besonders auch im Privathaushalt die
Internetvernetzung von Dingen des täglichen Gebrauchs rasant zunehmen
wird. Der Kühlschrank, der mit Kamera ausgestattet seinen eigenen
Füllstand kennt, oder der Backofen, der sich aus der Ferne
einschalten lässt, die Küchenmaschine, die Rezepte aus dem Internet
lädt, oder der Smart-TV sind längst in den eigenen vier Wänden
angekommen, ebenso wie das mit dem Internet verbundene
Infotainmentsystem im Auto. Laut einer Statistik des Bitkom e.V.
besitzt schon heute jeder dritte Bundesbürger bereits mindestens eine
Smart-Home-Anwendung.

Mit der Vielzahl der Geräte einher geht der Anstieg von
Cyberangriffen auf diese Systeme. IoT-Geräte sind mittlerweile zum
Angriffsziel Nummer eins von Cyberkriminellen geworden. Es geht dabei
um das Aneignen von Rechnerleistung, genauso wie um Datendiebstahl,
Sabotage-, Verschlüsselungs- und Erpressungshandlungen. Ralf
Michelfelder, Präsident des Landeskriminalamts Baden-Württemberg sagt
dazu auf dem Kongress, "dass der Eindringling im Gegensatz zur realen
Welt nicht mehr am Tatort sein muss. Er kann seinen Einbruch, seinen
Angriff von jedem Punkt der Erde aus durchführen. Die Computer-Maus
wird zur Brechstange, das Internet zum Diebesguttransporter."

Susanne Dehmel, Mitglied der Geschäftsleitung Recht & Sicherheit
des Bitkom e.V. wies darauf hin, dass innerhalb der letzten beiden
Jahre digitale Angriffe bei nahezu der Hälfte aller Unternehmen zu
teilweise erheblichen Schäden geführt haben. Diese summieren sich auf
22 Milliarden Euro pro Jahr. Dabei werden insbesondere Mittelständler
von Cyberkriminellen gezielt angegriffen. Eine vergleichbar riskante
Entwicklung offenbare sich im Privatbereich, so Thomas Krause, Senior
Expert IT Security von T-Systems. Dabei sei insbesondere der Trend,
möglichst preisgünstige Geräte zu beschaffen eine große
Gefahrenquelle, denn hier werde oftmals an der IT Sicherheit gespart.

In den folgenden Workshops mit Vertretern von Industrie und
Sicherheitsbehörden bundesweit wurden bisherige Angriffe analysiert
und Strategien zur Abwehr zukünftiger Attacken entwickelt. Generelle
Forderungen waren beispielsweise die Schaffung eines Gütesiegels für
Endverbraucher zum Erkennen hochwertiger, gesicherter IoT-Systeme,
ebenso wie die Schaffung von zeitlich begrenzter Verpflichtung zum
Softwareupdate, um zukünftige Schlupflöcher zu schließen.

Dass die Politik diese Herausforderungen im Fokus hat und darauf
reagiert, betont Wilfried Klenk. Dabei zeigt er auf, dass nicht nur
Industrie und Privatpersonen Opfer von Cyberattacken wurden, sondern
auch Einrichtungen des Landes im vergangenen Jahr angegriffen wurden.
Nicht ohne Stolz verwies er hierbei auf die Beratungs- und
Ermittlungsleistungen im Landeskriminalamt und auf die Schaffung der
Cyberwehr in Karlsruhe. Allein bei der Zentralen Ansprechstelle
Cybercrime des LKA sind im ersten Halbjahr 731 Vorgänge gemeldet
worden. Im vergangenen Jahr waren dort über 800 Anfragen aus
Industrie, Behörden und Bevölkerung eingegangen. Staatssekretär Klenk
betonte zudem die Verpflichtung der Industrie zur Schaffung einer
sicheren IT-Kommunikation der Geräte.




Landeskriminalamt Baden-Württemberg
Marc Eggert
Tel. 0711 5401 2044
E-Mail: pressestelle-lka(at)polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/

Original-Content von: Landeskriminalamt Baden-Württemberg, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 27.09.2019 - 17:03 Uhr
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