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Aktionsplan "Gemeinsam gegen Gewalt" veröffentlicht

Minister Reul: Gewalt gegen Einsatzkräfte ist nicht hinnehmbar/Wir müssen gerade diejenigen schützen, die täglich für uns den Kopf hinhalten.

ID: 2219812

(ots) - Das Ministerium des Innern teilt mit:

Feuerwehrleute und Rettungskräfte sollen besser vor Gewalt
geschützt werden. Das ist das Ziel des Aktionsplans "Gemeinsam gegen
Gewalt". In einer gemeinsamen Erklärung bekräftigten die Initiatoren
des Aktionsplans ihre Solidarität mit den Einsatzkräften im Land.
"Gemeinsam gegen Gewalt" ist eine Initiative des
nordrhein-westfälischen Innenministeriums, des Ministeriums für
Arbeit, Gesundheit und Soziales, der Unfallkasse NRW, der komba
gewerkschaft nrw, des Verbandes der Feuerwehren NRW, des Städtetages
NRW, des Landkreistages NRW und des Städte- und Gemeindebundes NRW.
Zu den ersten Maßnahmen des Plans gehört der bereits umgesetzte
Meldeerlass des Innenministeriums. Arbeitgeber von Rettungskräften
sind seitdem verpflichtet, Fälle von Gewalt gegenüber Einsatzkräften
und vorsätzliche Beschädigung von Einsatzfahrzeugen und Geräten zu
melden. Auf dieser Grundlage wird nun regelmäßig valides
Zahlenmaterial erhoben und ausgewertet.

In den kommenden drei Jahren sollen weitere Maßnahmen schrittweise
umgesetzt werden, darunter die Einführung eines sogenannten
"Kümmerers" nach dem Vorbild von psychologischen Unterstützungsteams,
die Aufnahme des Bereichs Gewalt gegen Einsatzkräfte in die
Gefährdungsbeurteilung der Betriebe und Unternehmen sowie eine
verstärkte Aus- und Fortbildung: Die Einsatzkräfte sollen so auf
gefährliche und gewalttätige Situationen besser vorbereitet werden.
In den Fokus genommen werden hierbei nicht nur körperliche
Übergriffe, sondern auch andere Formen nonverbaler oder verbaler
Gewalt wie Drohungen oder Beleidigungen. Regelmäßige Runde Tische der
am Aktionsplan beteilig-ten Institutionen sollen weitere Maßnahmen
erarbeiten und auf aktuelle Entwicklungen reagieren.

"Gewalt gegen Einsatzkräfte ist nicht hinnehmbar. Wir müssen




gerade diejenigen schützen, die täglich für uns den Kopf hinhalten.
Deshalb helfen wir unseren Einsatzkräften mit konkreten Maßnahmen,
die ihre Sicherheit deutlich verbessern sollen", so Innenminister
Herbert Reul.

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann: "Wenn Retter zum Opfer
werden, dann läuft in unserer Gesellschaft etwas gewaltig schief!
Rettungskräfte verdienen unsere Solidarität und unseren Schutz.
Deshalb müssen wir gemeinsam alles dafür tun, die Rahmenbedingungen
für die Sicherheit unserer Rettungskräfte zu verbessern."

Grundlage für den Aktionsplan war eine in Zusammenarbeit mit der
Ruhr-Universität Bochum durchgeführte Studie. Die Befragung der
Einsatzkräfte hatte ergeben, dass jeder achte Teilnehmer schon einmal
Opfer von körperlicher Gewalt geworden ist. Aus den Ergebnissen
wurden fünf Handlungsfelder erarbeitet, die schrittweise umgesetzt
werden sollen.

"Wir benötigen zunächst verlässliche Zahlen über die Häufigkeit
von Gewalt an Einsatzstellen. Nur so können wir die Dimension des
Problems realistisch bewerten", sagt Bernd Schneider,
stellvertretender Vorsitzender des Verbandes der Feuerwehren in
Nordrhein-Westfalen.

"Gemeinsam mit den Betrieben macht sich die Unfallkasse NRW im
Sinne des präventiven Schutzes der Einsatzkräfte vor gewalttätigen
Übergriffen stark. Daher haben wir das Thema "Gewalt" zum Bestandteil
von Gefährdungsbeurteilungen eines jeden Arbeitsplatzes gemacht. Auf
unseren Internetportalen "Sichere Feuerwehr" und "Sicherer
Rettungsdienst" bieten wir dafür u.a. Checklisten an, die es
Arbeitgebern erleichtern eine derartige Gefährdungsbeurteilung zu
erstellen", erklärt Gabriele Pappai, Geschäftsführerin der
Unfallkasse Nordrhein-Westfalen.

Nach der umfassenden Evaluierung der Studienergebnisse soll vor
allem das Thema Gewaltprävention nochmals verstärkt Eingang in die
Aus- und Weiterbildung von Führungs- und Einsatzkräften finden.
"Sprachlosigkeit ist kein probates Mittel zum Schutz unserer
Feuerwehr- und Rettungskräfte. Stattdessen tragen wir mit geeigneten
Maßnahmen zu ihrer Sicherheit bei. Dazu gehört ein passgenaues Aus-
und Weiterbildungskonzept, damit die Kolleginnen und Kollegen
präventiv im Umgang mit derartigen Gefahrenlagen geschult werden und
entsprechende Handlungskompetenzen erlernen", sagt Andreas Hemsing,
Landesvorsitzender der komba gewerkschaft nrw.

Eine erste Evaluierung ist für das erste Quartal 2021 vorgesehen.
"Alle Beteiligten nehmen die Herausforderung ernst. Gewaltprävention
ist eine Aufgabe, die sich dauerhaft stellt. Das sind wir den
Einsatzkräften bei Feuerwehren und Rettungsdiensten schuldig. Wir
müssen daher die Entwicklung und die Wirksamkeit der verabredeten
Maßnahmen sowie deren Erweiterung auf andere Personengruppen ständig
überprüfen", sagten die Hauptgeschäftsführer der kommunalen
Spitzenverbände in Nordrhein-Westfalen, Helmut Dedy (Städtetag), Dr.
Martin Klein (Land-kreistag) und Dr. Bernd Jürgen Schneider (Städte-
und Gemeindebund).

Der gesamte Aktionsplan "Gemeinsam gegen Gewalt - Aktionsbündnis
zum Schutz von Feuerwehr- und Rettungskräften ist unter folgendem
Link abrufbar: www.im.nrw




Rückfragen bitte an:

Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen

Telefon: 0211/8712301
E-Mail: pressestelle(at)im.nrw.de
http://www.im.nrw.de/

Original-Content von: Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 02.10.2019 - 15:16 Uhr
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