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Polizistin fährt berauscht Auto - Fahrlehrer saß daneben - #polsiwi

ID: 2221600

(ots) -
Diese Fahrt blieb folgenlos. Sie fand unter Aufsicht in einem
abgesperrten Gelände statt.

"Drink & Drive" - ungewöhnliches Projekt auf Verkehrsübungsplatz
Selbstversuch junger Erwachsener im Rahmen eines Präventionsprojektes

Trinken, Autofahren und sich dabei auch noch ablenken lassen - und
das alles mit Segen der Polizei, die auch noch mitmacht! Das haben
jetzt einige Studierende der Universität Siegen erlebt, und zwar im
Rahmen des Projektes "Spaß haben - mobil bleiben", organisiert von
der Fachstelle für Suchtprävention des Kreises Siegen-Wittgenstein.
Noch immer gehören die sogenannten "Disco-Unfälle" zu den
tragischsten Ereignissen im Straßenverkehr.

Hier setzt "Spaß haben - mobil bleiben" an: Ungefähr Gleichaltrige
gehen in Fahrschulen und berichten davon, welche Auswirkungen es hat,
mit Alkohol im Blut hinterm Steuer zu sitzen, als Fahrer mit dem
Smartphone zu hantieren oder sich vom Beifahrer ablenken zu lassen.
"Wenn Gleichaltrige, so genannte 'Peers', von solchen Erlebnissen
berichten, ist das wesentlich glaubwürdiger, als wenn der vielleicht
30 Jahre ältere Fahrlehrer das tut." Das ist die Erfahrung von Volker
Schneider von der Suchtprävention des Kreises: "Aber wichtig ist
natürlich, dass die jungen Leute wissen, wovon sie reden." Gleiches
gilt für Polizeibeamte, die ebenfalls immer wieder mit dem Thema
"Alkohol am Steuer" konfrontiert werden und einem angetrunken
Autofahrer erklären müssen, warum das ziemlich dumm ist. "Nur was man
selbst erlebt, kann man wirklich gut erklären und rüber bringen",
sagt Felix Weber, 25 alt, Polizeibeamter und angehender
Fahrsicherheitstrainer der Verkehrswacht Siegerland-Wittgenstein e.V.

Von dieser Erkenntnis haben sich Kreis, Kreispolizei und
Verkehrswacht jetzt leiten lassen und gemeinsam zu einer
ungewöhnlichen Aktion auf den Verkehrsübungsplatz des Olper




Automobilclubs eingeladen. Mitmachen konnten "Peers" aus dem
Präventionsprojekt des Kreises und junge Polizeibeamte. Auf dem
abgesperrten Übungsgelände standen neun Fahrlehrer mit ihren Autos
breit. Zunächst haben die Teilnehmer einen Parcours abgefahren -
völlig nüchtern und problemlos. Danach ging es ans Eingemachte: Es
gab Bier und Sekt. Der Alkohol durfte etwas wirken. Dann wurden die
Promille gemessen und es ging zum zweiten Mal durch den Parcours -
natürlich mit Fahrlehrer an der Seite.

Nach einem Essen und einer angeregten Unterhaltung konnte, wer
wollte, noch ein Bier trinken und den Parcours ein drittes Mal
durchfahren. "Die meisten jungen Fahrer dachten noch, sie hätten
alles im Griff", sagt Michael Zell, Polizeibeamter und
Fahrsicherheitstrainer bei der Verkehrswacht. Die Alkoholwerte lagen
auch alle noch weit unter 0,8 Promille. Doch Maik Arndt,
Fahrsicherheitstrainer und Fahrlehrer, musste feststellen, dass die
jungen Leute mutiger und enthemmter wurden: "Allerdings nahm ihre
Fahrfertigkeit nicht zu, sondern ab. Hindernisse wurden überfahren,
Ausweichmanöver viel zu spät eingeleitet oder Gefahren vollkommen
übersehen. Besonders die Folgen durch eine Ablenkung durch eine
WhatsApp-Nachricht hat mich persönlich erschreckt."

Auch Jens Schiller von der Netphener Fahrschule Schiller hatte den
gleichen Eindruck: "Es war überaus spannend zu erleben, was eine
geringe Menge Alkohol oder auch eine Message auf dem Handy mit
jemanden macht, der eigentlich Auto fahren will und sich auf den
Straßenverkehr konzentrieren sollte."

"Spaß haben - mobil bleiben", ist für die Kreispolizeibehörde ein
wichtiger Baustein in der Verkehrsprävention. Stefan Winkler, Leiter
der Direktion Verkehr und verantwortlich für die Präventionsarbeit,
sagt: "Für uns stellt sich immer die Frage, wie wir an die jeweiligen
Personengruppen herankommen. In den Klassen 5 und 6 machen wir den
Fahrradführerschein, in der Oberstufe haben wir das Projekt Crash
Kurs. Aber danach, gerade im kritischen Alter von 18 bis 25 haben wir
keinen Zugang mehr. Deshalb sind wir sehr froh, dass wir innerhalb
des Fahrschulprojektes unser Fachwissen durch die Peers weitergeben
können."

Auch Volker Schneider von der Suchtprävention des Kreises ist vom
Erfolg des Projektes überzeugt: "Prävention selbst kann man nur sehr
schwer messen. Ich bin aber sicher, dass gerade die Zusammenarbeit
von Fahrschulen, Polizei, Verkehrswacht und Kreis in diesem und
weiteren Projekten mit dazu beigetragen hat, dass sich in
Siegen-Wittgenstein in den letzten Jahren kaum tragische
Verkehrsunfälle in dieser Altersgruppe ereignet haben."

Nach Beendigung der "Drink & Drive"-Veranstaltung auf dem
Verkehrsübungsplatz musste und durfte übrigens keiner der Teilnehmer
mehr ans Steuer. Alle wurden heil nach Hause gebracht. Dafür sorgten
die Fahrlehrer der Fahrschulen Schiller, Schattat, Freund, Sting und
Gero Schmidt, bei denen sich Kreis, Polizei und Verkehrswacht ganz
herzlich für ihre Unterstützung bedanken!




Rückfragen bitte an:

Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Michael Zell
Telefon: 0271 - 7099 1222
E-Mail: pressestelle.siegen-wittgenstein(at)polizei.nrw.de
https://siegen-wittgenstein.polizei.nrw/

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Datum: 07.10.2019 - 09:04 Uhr
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