Osnabrück - Fahrtenschreibermanipulation - von Österreich nach Osnabrück in der "Ruhezeit"
(ots) - Am Donnerstagvormittag wurde durch das Bundesamt
für Güterverkehr in Zusammenarbeit mit der Autobahnpolizei Osnabrück
eine neue Art der Fahrtenschreibermanipulation aufgedeckt.
Kontrollort war die BAB 1 in Höhe Osnabrück-Hafen. Der 50-jährige
Fahrer einer rumänischen Sattelzugmaschine mit österreichischem
Sattelanhänger, transportierte ca. 24 Tonnen Büromöbel aus Österreich
in Richtung Cloppenburg. Die Ladung hatte der Fahrer am
Mittwochnachmittag (15:20 Uhr) in Österreich übernommen und bis zum
Kontrollzeitpunkt am Donnerstagvormittag (10:20 Uhr) ca. 788
Kilometer nach Osnabrück zurückgelegt. Für die 19 Stunden waren
allerdings nur 4,5 Stunden Lenkzeit aufgezeichnet worden. Unmöglich
für einen vorschriftsmäßigen Lkw. Seit ca. 00:45 Uhr hatte der
Fahrtenschreiber durchgängig Ruhezeit aufgezeichnet. Die davor
aufgezeichnete Ruhezeit fiel nachweislich in den Zeitraum, in dem der
Lkw seine Ladung in Österreich aufnahm. Die Beamten stellten also
fest, dass der angetroffene Fahrer mindestens 19 Stunden gearbeitet
und einen Großteil dieser Zeit auch fahrend hinter dem Lenkrad
verbracht hatte. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft
Osnabrück wurde eine Sicherheitsleistung in Höhe von 3000 Euro gegen
den Fahrer festgesetzt. Diese wurde durch die Firma des Fahrers
widerspruchslos verauslagt. Der Fahrtenschreiber wurde für eine
gutachterliche Untersuchung beschlagnahmt. In einer Fachwerkstatt
wurde ein neuer Fahrtenschreiber verbaut (Kosten ca. 1500 Euro). Nach
Abschluss der Reparatur legte der Fahrer dann eine "richtige"
Ruhezeit von mindestens 11 Stunden ein. Ziel der Kontrollbehörden ist
es, diese "schwarzen" Schafe aus dem Verkehr zu ziehen. Das setzt ein
hohes Maß an Sachkunde voraus, eine entsprechende Anzahl von
Verkehrskontrollen und vor allem geeignetes technisches Gerät.
Warum wird manipuliert? Der Fahrer kann länger fahren und damit
mehr Wegstrecke zurücklegen. Durch die Manipulation kann der
Unternehmer in einer Arbeitswoche mehr Fahrten durchführen, als die
legal agierenden Speditionen und damit sein Unternehmen günstiger zur
Beförderung anbieten. Manipulierte Aufzeichnungen gehen zu Lasten der
Verkehrssicherheit, da der Fahrer weniger Ruhe/Schlaf bekommt,
wodurch es zu schweren Verkehrsunfällen kommen kann. Nach schweren
Unfällen, mit teilweise tödlichen Folgen, kann die Ursache bei
manipulierten Fahrzeugen nicht immer zweifelsfrei aufgeklärt werden.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Osnabrück
Matthias Bekermann
Telefon: 0541/327-2072
E-Mail: pressestelle(at)pi-os.polizei.niedersachsen.de
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Datum: 11.10.2019 - 13:20 Uhr
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