ZIS-Jahresbericht 2018/19: Weniger Verletzte und weniger Strafverfahren
(ots) - In der Fußballsaison 2018/19 hat es weniger 
Verletzte und weniger Strafverfahren gegeben als in der Vorsaison. 
Nach Auswertung der beim Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste 
(LZPD NRW) ansässigen Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze 
(ZIS) sank die Zahl der bei gewalttätigen Auseinandersetzungen 
verletzten Personen von 1.213 auf 1.127. Das ist ein Rückgang um 
sieben Prozent. Auch die Anzahl der eingeleiteten Strafverfahren ging
zurück. Wurden in der Saison 2017/18 noch 6.921 Strafanzeigen 
geschrieben, belief sich die Anzahl in der Folgesaison auf 6.289, ein
Rückgang von rund neun Prozent.
   "Die kurzfristige Entwicklung bedeutet keine Entwarnung in Sachen 
Fußball und Gewalt", sagt der Leiter der ZIS Torsten Juds. Denn die 
Zahlen bewegen sich seit Jahren mit Schwankungen auf hohem Niveau. 
"Für eine Trendumkehr müssen die Zahlen mittel- und langfristig 
sinken." Mehr als ein Viertel der eingeleiteten Strafver-fahren 
resultierte in der vergangenen Saison aus Körperverletzungen. "Das 
zeigt, dass die körperliche Auseinandersetzung mit Gleichgesinnten 
aber auch mit der Polizei für die gewaltbereite Szene weiter eine 
große Rolle spielt", erläutert Juds. Bei den Auseinandersetzungen 
werden immer wieder auch Unbeteiligte verletzt.
   Obwohl die Verletztenzahlen insgesamt rückläufig sind, ist die 
Anzahl Verletzter durch den Einsatz von Pyrotechnik stark gestiegen. 
Waren es in der vorhergehenden Saison nur 53 Personen, die durch 
Pyrotechnik verletzt wurden, sind es in der Saison 2018/19 152. "Der 
starke Anstieg ist zu einem Großteil auf einzelne Ereignisse 
zurückzuführen, bei denen eine Vielzahl von Menschen 
Beeinträchtigungen erfahren haben", erläuterte Juds. Die Zahlen 
belegen, wie gefährlich Pyrotechnik sein kann. "Wir reden hier von 
Bengalos, die über 1000 Grad heiß werden können, wir reden von 
Explosivstoffen, die Knalltraumata auslösen, wir reden von 
Rauchtöp-fen, die toxische Dämpfe erzeugen und dafür sorgen, dass man
die Hand vor Augen nicht mehr sehen kann", sagt Juds. "So etwas hat 
in einem Fußballstadion mit zigtausend Menschen aber auch in 
Zuschauerströmen auf dem Weg in die Arenen nichts verloren."
   Trotzdem setzt insbesondere der gewaltbereite Teil der Ultraszene 
weiter auch in konzertierten Aktionen Pyrotechnik ein. "Wir 
verzeichnen beim Verhalten der gewaltbereiten Ultras auch in der 
Saison 2018/19 keine gravierenden Veränderungen", stellt Juds fest. 
Nach wie vor agieren die Gruppen straff organisiert und kon-spirativ.
Polizeilichen Maßnahmen stellt man sich solidarisch entgegen. "Dieser
Teil der Störergruppierungen bereitet uns als Polizei nach wie vor 
die größten Probleme."
   Hinsichtlich der politischen Motivation der gewaltbereiten 
Störer-Szene im Fußball lassen sich rechte oder linke Tendenzen durch
den Abgleich polizeistatistischen Materials nur schwer belegen. 2,5 
Prozent oder 240 Personen der in der Datei Gewalttäter Sport 
gespeicherten Störer sind dem rechtsmotivierten Bereich, 1,4 Prozent 
oder 130 Personen dem linksmotivierten Bereich zuzuordnen. Im Bereich
der Straftaten, die auf eine rechte Gesinnung schließen lassen, zum 
Beispiel das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger 
Organisationen gem. § 86 a StGB, gab es mit einer Steigerung um mehr 
als 140 Prozent auf 127 Fälle zwar einen überproportionalen Anstieg. 
"Der Vorjahreswert von 52 Fällen stellt allerdings den niedrigsten 
Wert der letzten zehn Jahre dar", erläutert Torsten Juds. Der Anteil 
rechtsmotivierter Straftaten an der Gesamtanzahl festgestellter 
Straftaten im Bereich beider Bundesligen und der 3. Liga liegt bei 
2,0%.
   Die Arbeitsbelastung der Polizei ist in der Saison 2018/19 weiter 
gestiegen. 2,2 Millionen Arbeitsstunden leisteten die Polizistinnen 
und Polizisten, um bei Fußallspielen vor Ort für Sicherheit zu 
sorgen. Das ist ein Anstieg um mehr als vier Prozent. Rechnerisch 
sind damit fast 1.700 Polizistinnen und Polizisten ganzjährig für den
Fußball im Einsatz.
   Weiterführende Informationen finden Sie im ZIS-Jahresbericht:
   https://lzpd.polizei.nrw/sites/default/files/2019-10/ZIS-Jahresber
icht%202018-2019.pdf
   Den NRW-Jahresbericht Fußball finden Sie hier:
   https://lzpd.polizei.nrw/sites/default/files/2019-10/LIS_Jahresber
icht%2018-19.pdf
   Hier geht es zur Internetseite der ZIS:
   https://lzpd.polizei.nrw/artikel/zis-jahresbericht
Rückfragen bitte an:
Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW
Pressestelle LZPD NRW
Telefon: 0203 41 75 72 40
E-Mail: pressestelle.lzpd(at)polizei.nrw.de
https://lzpd.polizei.nrw
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Datum: 16.10.2019 - 12:00 Uhr
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