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"Respekt?! Ja Bitte" - Videokampagne startet mit hoher Reichweite und muss jetzt vom Internet auf die Straße

ID: 2228329

(ots) - Lfd. Nr.: 1208

Eine Videokampagne für mehr Respekt gegenüber Einsatzkräften von
Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei erlebte am Mittwoch (16.10.)
im Medienzentrum von Borussia Dortmund eine emotionale Premiere.
Dabei ging es nicht um hollywoodreife Blaulicht-Szenen, sondern um
die harte Realität im Alltag:

Dann, wenn Retter nach einem Verkehrsunfall verletzte Personen aus
einem Wrack befreien, und zeitgleich Gaffer im Vorbeifahren die
Kamera draufhalten. Dann, wenn Polizisten im Einsatz derartig massive
Gewalt erfahren und dabei befürchten, ihre Familie nicht mehr
wiederzusehen. Dann, wenn Opfer von Verkehrsunfällen oder Gewalttaten
wehrlos am Boden liegen, gefilmt oder fotografiert und ihrer Würde
beraubt werden, wenn die Daten ungefragt im Internet erscheinen.

Auch zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei in Dortmund und Lünen
unterstützen die "Respekt?! Ja Bitte"-Kampagne der Deutschen
Feuerwehr-Gewerkschaft (DFeuG) und der Gewerkschaft der Polizei (GdP,
Kreisgruppe Dortmund). Hauptbrandmeister Andreas Jedamzik von der
Dortmunder Feuerwehr sowie die Polizeibeamten Frank Schniedermeier,
Maik Müller und Alexander Koch hatten 2018 die Idee, dem Thema
Respekt mit kurzen Videobotschaften zu mehr Aufmerksamkeit und
Öffentlichkeit zu verhelfen.

Entstanden sind innerhalb eines Jahres mehr als 50 Clips, deren
Hauptdarsteller aus dem Einsatzalltag berichten. Auch
Familienangehörige kommen zu Wort. Mit Videostatements unterstützen
auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet und
Innenminister Herbert Reul die Kampagne. Die Videos der Kampagne sind
kurz nach dem Start schon über 550.000 mal aufgerufen worden. Die
Macher waren überwältigt von der Resonanz nicht nur bei den Zahlen.
"Auch die Unterstützung des Innenministeriums ist eine große
Anerkennung für uns", sagte Polizeioberkommissar Alexander Koch vor




175 Gästen im Medienzentrum des Signal Iduna Parks. Maik Müller,
Polizeioberkommissar, Kameramann und Cutter in Personalunion: "Mit
13.000 Abonnenten bei Facebook und so vielen Aufrufen in so kurzer
Zeit haben wir nicht gerechnet. Da ist man dann stolz, Mitglied der
Blaulicht-Familien zu sein."

Kaum waren die Videoclips auf der Facebookseite der Kampagne
online, erhielt die Respekt-Redaktion zahlreiche Reaktionen, darunter
das handschriftlich eingereichte Gedicht einer 73-jährigen Seniorin
und Fotos von Feuerwachen und Polizeidienststellen, die die
Initiative unterstützen wollten. Auch wegen der großen Resonanz
bundesweit soll die Initiative mit der Veröffentlichung der Videos im
Internet nicht enden. Sie markiert erst den Anfang einer überfälligen
Diskussion:

"Uns ist klar, dass man verloren gegangenen Respekt nicht allein
mit ein paar Videos zurückholen kann", sagte Andreas Jedamzik von
der Dortmunder Feuerwehr. Die Kampagne will deshalb eine öffentliche
Debatte anstoßen, die nicht allein über Respektlosigkeit gegenüber
Polizei und Feuerwehr zu führen sei. "Respekt?! Ja bitte!" fordert zu
öffentlichem Widerspruch auf, wenn Retter bedrängt oder bedroht
werden. So formulierte es auch NRW-Innenminister Herbert Reul in
seiner Videobotschaft.

Die Zahl der Widerstände und Angriffe auf Einsatzkräfte haben in
den vergangenen Jahren einen so hohen Stand erreicht, dass die
Dortmunder Polizei diese Fälle strategisch bearbeitet. Ein
Polizeibeamter befasst sich ausschließlich mit diesem Thema.
Erkenntnisse aus Einsätzen fließen in Aus- und Fortbildung ein. Ein
wichtiges Ziel ist dabei die Deeskalation durch Worte. "Das Thema
bewegt uns", sagte Polizeipräsident Gregor Lange, der die Kampagne
von der ersten Minute an unterstützt, in seiner Rede.

"Unser Rechtsstaat und die Demokratie funktionieren nicht einfach
so", erklärte er zum offiziellen Start der Kampagne, "wir müssen uns
täglich darum bemühen." Begriffe wie Respekt und Anstand seien die
richtigen Worte für den Einstieg in die Debatte. Eine Debatte, die
auch die Menschenwürde betreffen, wie der Chef der Dortmunder
Feuerwehr, Dirk Aschenbrenner, betonte. Sich für die Menschenwürde
einzusetzen sei nicht allein Aufgabe staatlicher Institutionen,
sondern die Aufgabe aller Bürgerinnen und Bürger.

Welche Folgen die in einem Einsatz erfahrene Gewalt auch
langfristig haben kann, schilderte der Polizeipräsident am Beispiel
eines Polizeioberkommissars, der noch zehn Jahre nach einem
hinterhältigen Angriff körperlich an den Folgen der Tat leidet. Die
erlittenen Schäden beeinträchtigen das Familienleben auch heute noch.

Im Vergleich der Jahre 2017 und 2018 sind die Fallzahlen beim
"Widerstand gegen und tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte und
gleichstehende Personen" (§§ 113-115 Strafgesetzbuch) in Dortmund und
Lünen um mehr als 30 Prozent angestiegen. Weitere Zahlen aus beiden
Städten für 2018 und 2019:

Januar bis Dezember 2018 Dortmund:727 Lünen: 66

Januar bis September 2018 Dortmund:550 Lünen: 66

Januar bis September 2019: Dortmund:563 Lünen: 46

Hier geht es zur Facebookseite der Respekt-Initiative:
https://www.facebook.com/Respektjabitte/




Rückfragen bitte an:

Polizei Dortmund
Peter Bandermann
Telefon: 0231-132-1023
E-Mail: Peter.Bandermann(at)polizei.nrw.de
https://dortmund.polizei.nrw/

Original-Content von: Polizei Dortmund, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 16.10.2019 - 15:24 Uhr
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