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Pressemeldung vom 22.10.2019:













Landkreis Gießen: Perfides und hinterhältiges Vorgehen von sogenannten "falschen Polizeibeamten" führt zu hohem Schaden

ID: 2232125

(ots) - Goldbarren, Goldmünzen und Schmuck im Wert von etwa
100.000 Euro verlor eine 75 - Jährige aus dem Landkreis Gießen an
Betrüger, die sich als falsche Polizeibeamte ausgaben. Die zuständige
Kriminalpolizei warnt vor dieser Masche, die zuletzt wieder vermehrt
im Landkreis Gießen angezeigt wurde.

Vor etwa drei Wochen hatten sich die Betrüger das erste Mal bei
der Seniorin gemeldet. Es meldete sich ein angeblicher Mitarbeiter
des Einbruchdezernates der Kriminalpolizei. Er teilte der 75 -
Jährigen glaubhaft mit, dass in der Nähe ihrer Wohnanschrift
eingebrochen wurde. Man habe schon drei Täter festnehmen können.
Einer sei aber noch flüchtig. Bei einem der festgenommenen Männer,
die angeblich aus Rumänien stammen sollen, habe man einen Zettel, auf
dem mehrere Namen und Adressen standen, gefunden. Auf diesem Zettel,
so der Betrüger, sei auch der Name der 75 - Jährigen vermerkt. Man
müsse davon ausgehen, dass die Einbrecher bald bei ihr erscheinen, so
die Kriminellen.

Zu Beginn des Telefonats äußerte sich die Seniorin noch skeptisch.
Der "falsche Polizeibeamte" überzeugte in der Folge durch eine
resolute Gesprächsführung und gab den Hinweis, dass er sie zu einer
110 - Nummer weiterverbinden könne. Sie solle auch auf keinen Fall
zurückrufen, da ihr Telefon von den Rumänen abgehört werde und es
daher zu gefährlich für sie sei. Anschließend verband er sie an den
zuständigen "Einsatzleiter". Dieser fragte sie dann über ihre
Vermögensverhältnisse aus. Die Anrufer gaukelten der Frau dann vor,
dass mehrere Streifen in Zivil vor ihrem Wohnhaus positioniert seien.
Sie wurde dann am Abend gebeten, alle Fenster und Türen zuschließen
und bis zum nächsten Morgen mit niemandem zu sprechen.

Am nächsten Morgen wirkten die perfiden Kriminellen dann weiter
per Telefon auf die Frau ein: Sie machten der Frau weiß, dass sie der




absoluten Schweigepflicht unterliege. Sie wurde auch darauf
hingewiesen, dass es bei ihrer Hausbank wahrscheinlich einen Maulwurf
gebe. Dieser würde mit den "Rumänen" zusammenarbeiten. Ihre
Wertsachen seien deswegen dort nicht mehr sicher. Sie wurde in den
Telefonaten dazu gebracht, aus ihrem Schließfach bei ihrer Hausbank
Goldbarren, mehrere Goldmünzen und Schmuck zu holen und nach Hause zu
bringen.

Noch am gleichen Abend meldete sich der Betrüger erneut. Er gab
an, dass die Täter in der Nähe seien. Die 75 - Jährige wurde
aufgefordert, die Wertsachen in eine Tasche zu legen und vor ihrer
Haustür zu deponieren. Dabei wurde sie am Telefon gehalten. Ihr
wurden während des Gesprächs mitgeteilt, dass gerade geschossen werde
und dass sie nach dem Ablegen der Tasche schnell wieder in ihre
Wohnung gehen soll. Schüsse konnte sie aber nicht hören. Nach der
"Übergabe" meldete sich der "falsche Polizeibeamte" erneut und teilte
mit, dass in der Angelegenheit nun auch Interpol eingeschaltet werde.

Später erhielt die bis dahin noch ahnungslose Frau eine Mail mit
einem täuschend echten Schreiben des Bundeskriminalamtes.
Letztendlich kam danach der Betrug ans Tageslicht, als sich die Frau
an einen Polizisten wandte. Mit diesem Beamten, der Uniform trug und
den sie an einem Bahnhof traf, kam sie ins zufällig ins Gespräch.

Die Ermittlungen zu diesem Fall dauern an.

Der Polizei in Gießen ist es aufgrund der aktuellen Geschehnisse
ein Anliegen, erneut und ausführlich über die Masche der Betrüger zu
informieren und Verhaltenstipps zu geben:

Unterschätzen Sie die technischen Möglichkeiten der Betrüger
nicht! Heutzutage ist es ein Leichtes, falsche Telefonnummern im
Display erscheinen zu lassen.

Geben Sie niemals persönliche Daten, Informationen oder Angaben zu
Wertsachen an fremde Personen weiter, erst recht nicht am Telefon

Bitten Sie den Anrufer, in einigen Minuten selbst zurückzurufen.
Vergleichen Sie dann die erhaltende Telefonnummer mit der Ihrer
örtlichen Polizeistation. Rufen Sie bei Ihrer zuständigen
Polizeistation an und fragen, ob der Ihnen geschilderte Sachverhalt
dort tatsächlich bekannt ist

Reden Sie mit Freunden und Familienmitgliedern über solche Maschen
oder konkret über erhaltene Anrufe. Falls die Betrüger es geschafft
haben, Sie zu verunsichern, fällt der Trick vielleicht einem Freund
oder Familienmitglied auf, welche Sie dann vor Schlimmeren bewahren
kann

Lassen Sie sich nicht unter Zeitdruck setzen

Bedenken Sie die Bürokratie bei Behörden: In der Regel wird alles
verschriftlicht. Ob es um Forderungen der angeblichen
Staatsanwaltschaft, des Gerichts oder der Polizei geht: solche Dinge
erfolgen auf dem postalischen Schriftweg. Nicht per E-Mail, nicht per
Telefon und schon gar nicht per SMS.

Geben Sie niemals Wertsachen an Personen heraus, welche Sie nicht
persönlich kennen. Lassen Sie sich dabei nicht auf Äußerungen ein,
dass die fremde Person der leitende Ermittler in einem Strafverfahren
oder der angeblich beste Freund eines Enkels ist. Wenn Sie die Person
nicht selber kennen, gibt es keinerlei Wertsachen Bleiben Sie
skeptisch und vorsichtig

Weitere Hinweise zu der Masche "Falsche Polizeibeamte"

Die Polizei verfügt nicht über Telefonnummern, welche sich aus der
örtlichen Vorwahl und der 110 zusammensetzen! Und selbst wenn im
Display die tatsächliche Telefonnummer der örtlichen Polizeistation
erscheint, kann dies auch ein technischer Trick sein

Oft werden ältere Menschen unserer Gesellschaft als Opfer solcher
Maschen ausgewählt. Die Suche ist denkbar einfach: Eine Möglichkeit
ist es, im Telefonbuch nach Namen zu suchen, welche in den letzten
Jahrzehnten nicht mehr sonderlich häufig gewählt wurden. Hierzu
zählen beispielsweise Hildegard, Werner, Erna, Heinz oder Elfriede.
Dies ist dann ein Anhaltspunkt zum Alter des ausgesuchten
Telefonanschlussinhabers

Auch auffällig kurze Telefonnummern sind häufig ein Anzeichen
dafür, dass es sich um "alte Nummern" handelt. Wird heutzutage eine
Telefonnummer vergeben, hat diese meistens mindestens fünf Zahlen
oder mehr. Vierstellige Nummern lassen somit den Schluss zu, dass sie
schon vor langer Zeit vergeben wurden und die Inhaber entsprechend
älter sind

Die Polizei nimmt den Bürgern niemals ihre Wertsachen ab, um damit
eine Straftat zu verhindern!

Jörg Reinemer Pressesprecher




Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Mittelhessen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ferniestraße 8
35394 Gießen
Telefon: 0641-7006 2040
Fax: 0641-7006 2048

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Datum: 22.10.2019 - 14:12 Uhr
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