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(1533) Verschwinden einer 40-jährigen Ärztin aus dem Landkreis Ansbach war vorgetäuscht

ID: 2237255

(ots) - Seit Montag, den 21.10.2019, führte die Ansbacher
Kriminalpolizei in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Ansbach
Ermittlungen, um die Hintergründe des fragwürdigen Verschwindens einer
40-jährigen Ärztin aus dem Landkreis Ansbach aufzuklären. Eine eigens
eingerichtete Ermittlungskommission (EKO Praxis) konnte nachweisen, dass der
Vermisstenfall vorgetäuscht wurde.

Am Montag (21.10.2019) erschien ein 66-jähriger Mann bei der Ansbacher
Kriminalpolizei und gab an, dass seine 40-jährige Ehefrau unter mysteriösen
Umständen verschwunden sei. Die 40-jährige Ärztin richtete sich derzeit eine
neue Arztpraxis in der Gemeinde Wieseth (Lkrs. Ansbach) ein, welche am
Donnerstag (17.10.2019) erstmals öffnete. Die Räumlichkeiten befinden sich im
Gebäude des Rathauses Wieseth und wurden zur Einrichtung einer Arztpraxis mit
Gemeindegeldern speziell umgebaut.

Der Ehemann gab an, dass er seine Frau am Freitagmittag, den 18.10.2019, zur
Arztpraxis fuhr. Man habe vereinbart, dass die Frau das Wochenende dort
verbringt um die Praxis weiter einzurichten. Er selbst sei dann in die
Niederlande gereist. Hintergrund der Reise soll der mögliche Ankauf eines
Pferdes gewesen sein. Hierzu hob er einen fünfstelligen Geldbetrag von einem
Geldinstitut ab. Als er wie vereinbart am Montagmorgen seine Frau abholen
wollte, war sie verschwunden. In der Praxis fand er einen Brief seiner Frau,
dessen Inhalt suggerierte, dass sie sich bedroht fühlte und möglicherweise
entführt werden solle.

Da sich an der Schilderung des 66-Jährigen Anhaltspunkte ergaben, welche
erhebliche Zweifel an der Darstellung begründeten, nahm das zuständige
Fachkommissariat umgehend intensive Ermittlungen auf.

Hierzu installierte die Ansbacher Kriminalpolizei eine circa 20 Beamte
umfassende Ermittlungskommission (EKO Praxis). In die weiteren Ermittlungen




wurden unter anderem zur Analyse des vorliegenden Briefes speziell geschulte
Beamte eingebunden und umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen, Absuchen mit
Personensuchhunden sowie Zeugenbefragungen durchgeführt.

Die gewonnenen Erkenntnisse der bislang geführten Ermittlungen, ergaben
erhebliche Widersprüche zu dem bei der Anzeigeerstattung geschilderten
Sachverhalt des Ehemannes. Mit den Widersprüchen konfrontiert, räumte der
66-Jährige im Rahmen einer Vernehmung am Mittwoch (23.10.2019) ein, dass der
Vermisstenfall durch ihn und seine Frau konstruiert und somit vorgetäuscht
wurde.

Unter Einbeziehung des Bayerischen Landeskriminalamtes, des Bundeskriminalamtes
und Interpol konnte über ausländische Polizeibehörden nachvollzogen werden, dass
die 40-Jährige geplant über die Niederlande in ihr Geburtsland (Kirgisistan)
reiste. Zudem wurde bekannt, dass die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB)
anstrebt, die kassenärztliche Zulassung der 40-Jährigen zu entziehen. Dies wurde
der Frau am 17.10.2019 anhand eines Briefes mitgeteilt.

Somit ist nach bisherigem Ermittlungsstand davon auszugehen, dass als Motiv der
Ausreise aus dem Bundesgebiet und des daraufhin vorgetäuschten Vermisstenfalles
der mögliche Entzug der kassenärztlichen Erlaubnis zu Grunde liegt.

Die Bewertung bezüglich der Strafbarkeit des Vortäuschens des Vermisstenfalles
und eines möglichen Kapitaldelikts wird derzeit durch die Ansbacher
Staatsanwaltschaft vorgenommen. Das Polizeipräsidium Mittelfranken prüft zudem,
ob das Ehepaar für die tagelang und umfangreich geführten Ermittlungen der knapp
20 Beamte umfassenden Ermittlungskommission finanziell in Regress genommen
werden kann.

Michael Petzold



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Datum: 30.10.2019 - 12:17 Uhr
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