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(KA) Karlsruhe - Gemeinsame Pressemitteilung der Stadt Karlsruhe und des Polizeipräsidiums Karlsruhe: Erstes Zwischenfazit zu E-Scootern fällt gemischt aus

ID: 2237386

(ots) - Erfahrungsaustausch zwischen Stadt Karlsruhe und
Polizeipräsidium Karlsruhe

Gut vier Monate seit Rechtskraft der Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung und rund
fünf Wochen, nachdem der schwedische E-Tretroller-Sharing-Dienst VOI in
Karlsruhe als erster Anbieter an den Start ging, haben die Stadt Karlsruhe und
das Polizeipräsidium Karlsruhe (PP) ein erstes Zwischenfazit gezogen. Dabei
waren sich die Vertretungen von städtischem Ordnungs- und Bürgeramt (OA),
Stadtplanungsamt sowie PP beim Erfahrungsaustausch Anfang der Woche einig, dass
man dem neuen Verkehrsmittel weiterhin offen gegenüber stehe. Wo immer im
Verkehrsraum Änderungen eingeführt werden, müssen Informationsdefizite
überwunden werden und sich alle auf das Miteinander einstellen.

Die erste Erkenntnis nach Einführung von E-Leih-Rollern im Kerngebiet ähnle, was
etwa das Abstellen durch die Nutzer angeht, der Anfangssituation des
Leih-Rad-System mit ebenfalls flexiblen Standorten. Auch sind Verkehrsteilnehmer
auf Rollern beim Streifendienst der Polizei durch Fehlverhalten aufgefallen.
Insofern fällt das erste Fazit auch gemischt aus. Erforderlich sei, eine höhere
Regelakzeptanz herzustellen. Zudem führen falsch und verkehrsbehindernd
abgestellte Leih-Roller zu Beschwerden aus der Bevölkerung.

Auf Missstände durch die Stadt hingewiesen, hat der Betreiber VOI unter anderem
bei den in den Fußgängerzonen unerlaubt hinterlassenen Rollern rasch reagiert.
In der App wurden die Parkverbotszonen nachgebessert, ein Abmelden des
E-Scooters ist in diesen Arealen nicht mehr möglich. Gleiches gilt für das
rollern Freitag- und Samstagnacht ab 23 Uhr, hier war insbesondere die
"Spaßfraktion" mit Alkoholfahrten und anderer missbräuchlicher Nutzung
aufgefallen. Für eine Evaluation - etwa hinsichtlich des gesamten
Nutzungsspektrums der E-Leih-Roller - ist es nach Einschätzung von Polizei und




Stadt noch zu früh. Auch deutschlandweit liegen dazu noch keine Studien vor.
Erfahrungen aus anderen Ländern in Europa legen nahe, dass die E-Leih-Roller vor
allem als "Fun-Mobil" genutzt werden.

Polizei schaut künftig genauer hin

Die Polizei registrierte 2019 bislang rund 60 Vorfälle mit E-Tretroller-Fahrern
im Stadtgebiet.

Von einer besonderen Problemstellung kann daher gegenwärtig keine Rede sein.
Natürlich spiegelt die vergleichsweise moderate Zahl der Verstöße auch immer die
Kontrollintensität wider. "Künftig werden wir etwas genauer hinschauen und die
Kontrollen intensivieren", so der Leiter der Verkehrspolizeidirektion, Martin
Plate.

Bislang verzeichnete die Polizei sechs Verkehrsunfälle mit Beteiligung von
E-Scootern, bei denen drei Verletzte zu beklagen waren. In rund zehn Fällen
mussten Scooter-Fahrer wegen Alkohol- oder Drogenbeeinflussung belangt werden.
Auffällig ist, dass der Spaßfaktor eine große Rolle spielt und vielen
E-Tretroller-Fahrern wohl noch nicht bewusst geworden ist, dass sie ein
Kraftfahrzeug im öffentlichen Verkehrsraum führen. Und das mit allen
Konsequenzen. Manch einer greift offenbar gerade dann zum Roller, wenn er besser
die Finger davon ließe.

Dies betrifft gerade das Fahren unter Alkoholbeeinflussung oder beispielsweise
die Nutzung des Rollers mit mehreren Personen. Auch die verkehrswidrige Nutzung
von Verkehrsflächen, die für E-Scooter gerade nicht vorgesehen sind - wie
Gehwege und Fußgängerzonen. Hier gilt es, weiter zu sensibilisieren und das
Bewusstsein zu schärfen, wo nötig auch durch entsprechende Sanktionen. Nicht
weniger wichtig sind aber gegenseitige Rücksichtnahme und ein
partnerschaftliches Miteinander im Straßenverkehr. In verkehrsberuhigten
Bereichen gilt nun mal Schrittgeschwindigkeit - und das eben auch für E-Scooter
und Fahrradfahrer, so der Hinweis der Polizei.

Gemeinsame Schwerpunktkontrollen mit Fokus Rad und E-Scooter

Bei den in der dunkleren Jahreszeit wieder geplanten Schwerpunktkontrollen
wollen Polizei und Kommunaler Ordnungsdienst (KOD) der Stadt ab November neben
dem Radverkehr auch den E-Scooter-Verkehr mit betrachten.

Bei der Stadt gibt es vor allem Beschwerden wegen behindernd abgestellter
E-Scooter auf Geh- und Radwegen. Auch wurden VOI-Roller über Tage hinweg in
Grünanlagen oder auch im Wald gesichtet. Ein Knackpunkt ist, dass es kaum eine
Handhabe bei nachlässig abgestellten Rollern auf Gehwegen, Plätzen oder anderen
Flächen im öffentlichen Raum gibt. E-Roller sind beim Abstellen Rädern
gleichgestellt. Nur wenn Scooter verkehrswidrig mit Verkehrsgefährdung geparkt
werden, können Stadt und Polizei einschreiten und das Verkehrsmittel entfernen.
Neben direkter Ansprache von Nutzern verspricht sich die Stadt eine
Verbesserung, sobald der Betreiber seine Vor-Ort-Infrastruktur für Inspektion
und Aufladevorgang ausbauen konnte und sichergestellt ist, dass jeder Roller
spätestens alle zwei Tage bei VOI "einen Boxenstopp" einlegt.

Nachhaltiger Aufladeservice mit austauschbaren Akkus

In Karlsruhe hat VOI zunächst 150 E-Tretroller ausgebracht. Der Betreiber, mit
dem die Stadt weiterhin in häufigem Kontakt steht, kann sich jedoch eine
deutliche Vergrößerung seiner Flotte vorstellen. Zudem gibt es bei vielen
Verleihern von E-Tretrollern die Überlegung, die Roller mit austauschbaren Akkus
auszustatten, was der Auflade-Logistik zugute kommt. Auch ein weiterer Verleiher
von E-Tretrollern, der Betreiber "Tier", möchte in absehbarer Zukunft in
Karlsruhe starten. Im Sinne einer nachhaltigen Mobilität kündigte "Tier" an, von
Anfang an auf austauschbare Akkus zu setzen - und die geladenen Batterien per
Lastenrad zu den Tretrollern zu bringen.

Pressestelle Stadt Karlsruhe Pressestelle Polizeipräsidium Karlsruhe



Polizeipräsidium Karlsruhe
Telefon: 0721 666 1111
E-Mail: karlsruhe.pp.stab.oe(at)polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/

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Datum: 30.10.2019 - 13:55 Uhr
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