Geräusche aus LKW-Auflieger - Flucht am Markusberg - Bundespolizei Trier stellt Personengruppe
(ots) -
Szenen wie im Krimi spielten sich am frühen Donnerstagmorgen an der
deutsch-luxemburgischen Grenze auf der BAB 64, Parkplatz Markusberg ab. Gegen
6:00 Uhr meldete sich ein polnischer Lkw-Fahrer über Notruf und gab an,
"Klopf-Geräusche" aus dem Inneren seines beladenen Sattel-Aufliegers
wahrzunehmen. Diesen habe er in der Nacht mit seiner Zugmaschine in Luxemburg
abgeholt.
Umgehend wurden Streifen der Bundes- und Landespolizei an den Parkplatz
Markusberg entsandt, um die Situation zu überprüfen. Vor Ort berichtete der
Lkw-Fahrer von insgesamt acht Personen. Diese hätten die Plane des Aufliegers
aus dem Inneren aufgeschlitzt und seien anschließend in unbekannte Richtung
geflüchtet. Zum Beweis der Flucht legte er ein mit seinem Smartphone gemachtes
Video vor.
Eine direkt eingeleitete Fahndung, inklusive einem Hubschrauber der
Landespolizei, zeigte nur wenig später Erfolg. Eine Streife der Bundespolizei
Trier konnte die Flüchtenden kurz vor 8:00 Uhr auf der B49, Höhe Löwener Mühle
antreffen und festnehmen. Bei den Personen handelte es sich um sechs Erwachsene
und zwei Jugendliche aus Afghanistan, Irak und dem Iran. Alle Personen wurden
zur Bundespolizeiinspektion Trier verbracht.
Im Laufe der Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Personen in einem
Transporter von Paris nach Luxemburg gebracht und dort in den Sattel-Auflieger
gestiegen sind. Ihr eigentliches "Reiseziel" sei nicht Deutschland, sondern
Großbritannien gewesen.
Laut Strafbefehl des Amtsgerichts Stockach wurde einer der Iraker im Februar
2018 wegen Urkundenfälschung zu einer Haftstrafe von 30 Tagen, respektive einer
Geldstrafe/Kosten von 373,50 Euro verurteilt.
Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die beiden Jugendlichen dem
Jugendamt Trier übergeben, ein 27-jähriger Afghane nach Frankreich rückgeführt,
vier Erwachsene zum BAMF Trier sowie der 27-jährige Iraker in die JVA Trier
verbracht. Der Tatvorwurf der "Schleusung" gegen den polnischen Lkw-Fahrer
erhärtete sich nicht; er konnte nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen die
Dienststelle verlassen.
Die Bundespolizeiinspektion Trier hat gegen die Personengruppe Strafverfahren,
unter anderem wegen unerlaubter Einreise und unerlaubtem Aufenthalt,
eingeleitet.
Im Einsatz waren drei Streifen und ein Diensthundeführer der Bundespolizei Trier
sowie zwei Streifen und ein Hubschrauber der Landespolizei.
Rückfragen bitte an:
Bundespolizeiinspektion Trier
Stefan Döhn
Öffentlichkeitsarbeit
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Datum: 31.10.2019 - 11:54 Uhr
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