Die nächsten Dominosteine fallen - Ermittlungen der Kieler Zollfahndung weiten sich aus -
(ots) - Wie bereits in den Pressemitteilungen
-Dominoeffekt und Schleswig-Holsteins größte Einzelsicherstellung
von Amphetamin -Betäubungsmittelhandel durch bereits Verurteilte und
inhaftierte Tatverdächtige
vom Januar und März dieses Jahres berichtet, konnte das Zollfahndungsamt
Hamburg, Dienstsitz Kiel, unter anderem verschreibungspflichtige Arzneimittel
zur Herstellung von 40 Litern der Codeinhaltigen Partydroge Lean, auch Purple
Drank genannt, sicherstellen. Bei Lean handelt es sich um eine Droge die aus
mehreren verschreibungspflichtigen Medikamenten, Alkohol und Sirup hergestellt
wird und von den Konsumenten dann mit Limonade gemischt konsumiert wird. Die
Droge ist insbesondere durch die Wechselwirkungen der einzelnen enthaltenen
Medikamente untereinander und der Wechselwirkung mit dem zugesetzten Alkohol
besonders gefährlich. Das zuständige Amtsgericht Kiel erließ damals auf Antrag
der Staatsanwaltschaft Kiel 6 Haftbefehle gegen die vermutlichen Drogenhändler.
Durch die umfangreichen Ermittlungen der Kieler Zollfahnder konnte die mögliche
Lieferantin der Medikamente ermittelt werden, hierbei handelte es sich um eine
43-jährige pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte aus dem Raum Norderstedt.
Die jetzt Beschuldigte ist in der Apotheke für die Bestellung der Arzneimittel
und auch für die Monatsabrechnung zuständig. Es scheint, dass es auf diese Art
und Weise der 43-jährigen möglich war, seit mehr als 5 Jahren
verschreibungspflichtige Arzneimittel aus der Apotheke zu entwenden.
Die langwierigen Ermittlungen lassen vermuten, dass die Beschuldigte
Arzneimittel im Wert von circa 500.000 EUR entwendet hat. Sie soll mit den
Diebstählen bereits kurz nach ihrer Einstellung im Jahr 2012 begonnen, zuerst im
kleineren Umfang, und steigerte sich dann über die Jahre. Durch die
Unterschlagung der verschreibungspflichtigen Arzneimittel erfüllte die 43
Jährige den Tatbestand des gewerbsmäßigen Diebstahls, der mit einer
Freiheitsstrafe von 3 Monaten bis maximal 10 Jahren bestraft werden kann.
Unter den gestohlenen Arzneimitteln sollen sich betäubungsmittelhaltige
Medikamente, Dopingmittel und Potenzmittel, aber auch Präparate wie
Schmerzmittel oder die Antibabypille befunden haben. Schwerpunkt der vermuteten
Diebstähle waren aber Dopingmittel. Die Angestellte entwendete allein über 1700
Packungen Testosteron und fast 100 Packungen Genotropin.
Bei Genotropin handelt es sich um ein Wachstumshormon, dass einen
Apothekenverkaufspreis von über 3500EUR je Packung hat. Diese Produkte werden
illegal in der Kraftsportszene zur Leistungssteigerung genutzt.
Es sollen aber auch alle anderen, in einer Apotheke erhältlichen Produkte, wie
zum Beispiel Kosmetik, Nahrungsergänzungsmittel, Bandagen und Zahnbürsten,
gestohlen worden sein.
Die Beschuldigte betrieb mit den gestohlenen Medikamenten einen schwunghaften
Schwarzhandel. Durch den gewerbsmäßigen Handel mit den Arznei- und Dopingmitteln
erfüllt die 43-jährige die Tatbestände des gewerbsmäßigen Handel Treibens mit
Arzneimitteln bzw. Dopingmittel, die mit Freiheitsstrafe von 1 bis zu 10 Jahren
geahndet werden.
Die Ermittlungen im gesamten Tatkomplex sowie zu den Vertriebswegen und
Abnehmern sind nicht abgeschlossen.
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Datum: 29.11.2019 - 10:00 Uhr
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