(BC)(GP)(HDH)(UL) Region - Die falsche Masche: Betrüger am Telefon / Warum nur gelingt es Betrügern immer wieder, Senioren um ihr Geld zu bringen?
(ots) - Anfang vergangener Woche sollen Betrüger eine Seniorin aus dem Raum 
Amstetten um ihr Geld gebracht haben (wir berichteten 
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110979/3878932). Wie die Seniorin den 
Ermittlern schilderte, hatte sie über Tage hinweg Kontakt mit den angeblichen 
Polizeibeamten und einem angeblichen Staatsanwalt. Die konnten die Frau 
täuschen, sodass sie einem der Betrüger schließlich das Geld aushändigte. Sie 
hatte zuvor die Tausende Euro von einer Bank geholt.
Die Opfer werden, so die Polizei, meist aus Callcentern aus dem Ausland 
angerufen. Dort sitzen Betrüger die geübt sind, am Telefon Menschen übers Ohr zu
hauen und damit an deren Habseligkeiten zu kommen. Solche Callcenter wachsen 
derzeit scheinbar wie Pilze aus dem Boden. Sehr sprachgewandte Anrufer ohne 
jeglichen Akzent geben sich als Polizeibeamte, Staatsanwälte, Notare, Verwandte 
oder sonstige Vertrauenspersonen aus. Mit ihrer geschickten Gesprächsführung 
gelingt es den Anrufern, die Angerufenen dazu zu bewegen, Geld, Schmuck oder 
Wertsachen an Personen zu übergeben, die zu Ihnen an die Haustüre kommen. Oder 
Sie werden aufgefordert Ihre Wertsachen so schnell wie möglich vor der Haustüre 
zur Abholung bereit zu legen.
Die meisten Menschen wundern sich über solche Berichte, doch fällt immer wieder 
jemand auf diese Maschen herein. Wie gehen die Täter vor? Sie suchen 
zielgerichtet in Telefonbüchern nach den Vornamen mutmaßlich älterer Menschen. 
Denn bei Senioren steigen die Chancen der Verbrecher, dass die Angerufenen eher 
gutgläubig und hilfsbereit auf einen angeblichen Notfall mit finanzieller 
Unterstützung reagieren. Oder dass sie durch anerzogenes Obrigkeitsverhalten den
Anweisungen der "falschen Polizeibeamten" am Telefon folgen, ohne vorher 
kritisch nachzufragen oder durch einen Anruf bei der Polizei die fragwürdigen 
Anweisungen zu überprüfen. Kein Wunder: Die Anrufer klingen seriös und bauen 
manchmal auch einen hohen Druck auf, um ihre Opfer zu verunsichern. Darüber 
hinaus nutzen sie Namen von wirklich existierenden Amtspersonen, um ihre 
Geschichte noch glaubhafter scheinen zu lassen. So wollen sie das Vertrauen der 
Angerufenen gewinnen.
Am Telefon erzählen die falschen Polizisten von Einbrüchen in der Nachbarschaft.
Zwei Täter seien festgenommen worden. Bei ihnen sollen die Ermittler angeblich 
den Namen und die Adresse der Angerufenen gefunden haben. Die Betrüger 
behaupten, dass die Wertsachen zuhause nicht mehr sicher seien. Ein Polizist 
werde vorbeikommen und die Sachen holen.
Eine andere Masche ist, dass die Betrüger am Telefon von kriminellen 
Bankangestellten erzählen. Deshalb sollen die Angerufenen Geld und Schmuck aus 
den Wertfächern der Bank holen, um sie nicht zu verlieren. Die Opfer sollen die 
Sachen vor ihre Haustür legen, ein Polizist würde sie dann holen.
Oder die Anrufer erzählen, dass jemand aus der Familie einen schweren Unfall im 
Ausland gehabt habe und jetzt sofort Geld bezahlt werden müsse, damit der 
Verwandte nicht ins Gefängnis müsse oder die Versicherung bezahlt sei.
Für die Anrufe nutzen die Betrüger eine spezielle Technik, die bei einem Anruf 
auf der Telefonanzeige des Opfers die Polizei-Notrufnummer 110 oder eine andere 
örtliche Telefonnummer erscheinen lässt.
Wie kann man sich schützen? Die Polizei gibt Tipps:
   - Reden Sie am Telefon nicht über Ihre finanziellen Verhältnissen.
     Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
   - Legen Sie den Hörer auf, sobald jemand Geld verlangt oder Sie 
     sonst auch nur den kleinsten Zweifel haben.
   - Informieren Sie sofort nach einem solchen Anrufs eine Person 
     Ihres Vertrauens und die Polizei. Die Polizei nimmt Ihre 
     Mitteilung unter der Notrufnummer 110 oder auf jeder 
     Polizeidienststelle entgegen.
   - Wählen Sie selbst die 110. Benutzen Sie auf keinen Fall die 
     Rückruftaste, da Sie sonst womöglich wieder bei den Betrügern 
     landen. Beenden Sie vorher selbst das Gespräch, indem Sie 
     auflegen oder auf die richtige Taste drücken. Notieren Sie die 
     Nummer einer Vertrauensperson, Ihrer Polizeidienststelle und die
     Notrufnummer 110 griffbereit neben dem Telefon.
   - Geben Sie Unbekannte oder angeblichen Polizisten niemals Geld. 
     Die Polizei wird Sie nie um Geld oder die Herausgabe anderer 
     Wertsachen bitten.
   - Die Polizei ruft Sie niemals unter der Telefonnummer 110 an.
   - Notieren Sie sich die Telefonnummer, die auf der Telefonanzeige 
     erscheint.
Wie können Sie sich noch schützen?
   - Prüfen Sie Ihre Einträge in den Telefonverzeichnissen und ändern
     Sie sie so, dass keine Vornamen und keine Adresse mehr 
     aufgeführt sind.
   - Sensibilisieren Sie Bekannte und Verwandte, damit sie im Falle 
     eines Anrufs nicht überrascht sind. Ohne das Überraschungsmoment
     ist es für die Betrüger am Telefon schwieriger, ihre Opfer zu 
     verunsichern.
Noch mehr Infos und Tipps gibt die Polizei in einem Informationsblatt unter http
s://www.polizei-beratung.de/fileadmin/Medien/285-IB-Vorsicht-Falscher-Polizist-a
m-Telefon.pdf.
Ein Video, wie die Betrüger vorgehen, hat die Polizei im Internet parat: 
https://twitter.com/PolizeiRT/status/918764789878415360.
Wer sich lieber in einem Comic informieren will dem empfiehlt die Polizei die 
Adresse https://www.polizei-beratung.de/fileadmin/Medien/293-SF-Comic-Falscher-P
olizist.pdf.
+++++++++++
Wolfgang Jürgens, Tel. 0731/188-1111
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Ulm
Telefon: 0731 188-0
E-Mail: ulm.pp(at)polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110979/4455689
OTS:               Polizeipräsidium Ulm
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Datum: 02.12.2019 - 09:00 Uhr
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