Landkreis Biberach - Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Ravensburg und der Polizei: Geldabholer einer Betrugsmasche in Haft -
(ots) - Angebliche "Wunderheiler" bringen eine 66-jährige Frau aus dem
Landkreis Biberach um fast 50.000 EUR.
Nach Erkenntnissen der Ermittlungsbehörden soll sich die Frau Anfang November
eine russische Fernsehsendung angeschaut haben, die sich mit Wunderheilungen,
Wahrsagerei und Ähnlichem beschäftigt. Am Bildschirmrand sei dabei eine
Telefonnummer eingeblendet worden, an die man sich bei gesundheitlichen
Problemen habe wenden können. Die Frau habe sich aufgrund ihrer Beschwerden
Hilfe erhofft und die Rufnummer angerufen. Im Rahmen des Telefonats sei der Frau
diagnostiziert worden, dass sie und ihre Familie unter einem Fluch stehen, der
sich durch ein kostenloses Gebetsritual beseitigen ließe. Da in der Folgezeit
keine Besserung ihres Gesundheitszustands eingetreten sei, habe die Frau mit den
angeblichen "Heilern" erneut telefonischen Kontakt aufgenommen. Dem
Gesprächspartner sei es bei dem weiteren Telefonat durch geschickte
Gesprächsführung gelungen, die Frau davon zu überzeugen, dass sie zur
vollständigen Beseitigung des auf ihr und ihrer Familie angeblich lastenden
Fluchs, einen vierstelligen Geldbetrag zu bezahlen habe, woraufhin die
66-jährige den geforderten Betrag in osteuropäische Länder transferierte.
Nachdem auch die Zahlung zu keiner Besserung ihres Gesundheitszustands führte,
nahm die Frau wiederrum Kontakt mit den angeblichen "Heilern" - den mutmaßlichen
Betrügern - auf. Diesen sei es in der Folgezeit gelungen, die Frau mittels
weiterer "Geschichten" zu Zahlungen weiterer teils fünfstelliger Geldbeträge zu
bewegen. Die jeweils geforderten Geldbeträge seien dabei von sogenannten
Geldabholern direkt bei der Frau abgeholt worden. Bei einer vierten Geldabholung
Ende November gelang es der Polizei schließlich zwei Personen - den mutmaßlichen
Geldabholer und dessen Fahrer - festzunehmen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft
Ravensburg erließ das zuständige Amtsgericht Haftbefehl gegen die beiden Männer
im Alter von 35 und 36 Jahren. Diese befinden sich seither in Untersuchungshaft
in Justizvollzugsanstalten. Seit Jahresbeginn sollen die Tatverdächtigen von
ihren im osteuropäischen Ausland agierenden Hintermännern mehr als zehnmal den
Auftrag erhalten haben, Geld bei älteren Menschen abzuholen und dieses
anschließend ins Ausland zu verbringen. Die Ermittlungen der Behörden dauern an.
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Datum: 06.12.2019 - 09:45 Uhr
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