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NS-Vergangenheit ehemaliger Behördenleiter des Landeskriminalamtes NRW erforscht

ID: 2268405

(ots) - Im Zusammenhang mit der Vorbereitung des 70. Gründungstages
des LKA NRW im Oktober 2016 wurden erstmals Hinweise bekannt, dass
möglicherweise einige der früheren Behördenleiter des LKA NRW in der Zeit von
1939 bis Mai 1945 in nationalsozialistische Unrechtshandlungen verstrickt
gewesen sein könnten. Konkrete Kenntnisse dazu lagen nicht vor.

Daraufhin wurde der Geschichtsort Villa ten Hompel der Stadt Münster beauftragt,
die polizeilichen Verwendungen von den ersten sechs Behördenleitern in der Zeit
des nationalsozialistischen Unrechtsregimes zu prüfen.

"Unser Ziel war die Klärung von möglichen Beteiligungen ehemaliger Amtsvorgänger
an NS-Unrechtshandlungen", erklärte der LKA-Chef Frank Hoever heute in
Düsseldorf.

Das Institut Villa ten Hompel von Dr. Spieker hatte bereits in der Vergangenheit
mehrfach zu Polizeieinheiten und Polizeibehörden in Westfalen in der Zeit vor
Mai 1945 geforscht. Der Wissenschaftler Martin Hölzl wurde als der Fachmann zu
diesem Untersuchungsbereich mit den Nachforschungen beauftragt.

"Dabei konnten wir auf unsere eigene Forschung und Sammlung ebenso
zurückgreifen, wie auf die Kenntnis einer inzwischen internationalisierten
Archiv- und Dokumentationslandschaft, die neue Recherchen ermöglichte",
erläuterte Institutsleiter Dr. Spieker heute.

"Das Gutachten zeigt ein sehr bedrückendes Ergebnis. Von den sechs ehemaligen
LKA-Direktoren müssen die ersten vier Direktoren als Täter des NS-Unrechtregimes
in der Zeit bis Mai 1945 bezeichnet werden. Das hat mich sehr erschüttert!",
führte Frank Hoever weiter aus.

"Wer wissen will, wohin er geht, muss wissen, wo er herkommt. Deshalb bin ich
dem Landeskriminalamt dankbar dafür, dass es dieses Gutachten in Auftrag gegeben
hat. Die Beteiligung an nationalsozialistischen Unrechtsmaßnahmen von vier
ehemaligen LKA-Behördenleitern ist geschichtswissenschaftlich evident. Das




Ergebnis ist umso erschreckender, als die Genannten in ihrem Amt teilweise eine
Seilschaft aus der NS-Zeit pflegten. Es mag für manche, die diese Männer ganz
anders kennengelernt haben, schmerzlich sein, aber die Wahrheit ist: Aus
heutiger Sicht hätten sie niemals mehr als Polizisten arbeiten dürfen",
resümierte Innenminister Herbert Reul heute in Düsseldorf.

Das Gutachten (Kurz- und Langfassung) ist im Internet des LKA NRW unter:
lka.polizei.nrw eingestellt.

Rückfragen bitte an:

Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen
Pressestelle
Völklinger Straße 49
40221 Düsseldorf
Telefon: 0211 / 939-6666
Fax: 0211 / 939-8539
E-Mail: pressestelle.lka(at)polizei.nrw.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/58451/4470104
OTS: Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen

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Datum: 16.12.2019 - 11:15 Uhr
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Ansprechpartner: LKA-NRW
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Düsseldorf



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