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"Gewaltfrei in 672" - Polizei und Stadt Marbach am Neckar ziehen nach Intensivierung ihrer Maßnahmen gemeinsam positive Bilanz

ID: 2271821

(ots) - "Wir haben unsere Ziele erreicht, werden die Entwicklung
aber aufmerksam verfolgen und unsere weiteren Maßnahmen vor dem Hintergrund der
angestrebten Konstanz daran ausrichten," bringen es Polizeipräsident Burkhard
Metzger und Bürgermeister Jan Trost auf den Punkt.

Seit mehreren Monaten führt das Polizeipräsidium Ludwigsburg mit Unterstützung
von Kräften des Polizeipräsidiums Einsatz intensive Ermittlungen, flankiert von
Aufklärungs- und Präsenzmaßnahmen in Marbach am Neckar sowie den Nachbarkommunen
Steinheim, Murr und Benningen durch. Auch auf kommunaler Ebene wurde durch eine
Vielzahl von Maßnahmen der Problematik erfolgreich entgegengetreten. Hintergrund
waren seit Längerem festzustellende Ordnungsstörungen und Straftaten durch
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die der sogenannten Gruppierung "672"
oder deren Umfeld zuzurechnen waren. Mitglieder dieser grundsätzlich losen
Gruppierung waren bereits im September 2015 im Zusammenhang mit einem
Landfriedensbruch und einem versuchten Tötungsdelikt sowie am 1. Juli 2018 beim
tätlichen Angriff auf einen Polizeibeamten in den Fokus polizeilicher
Ermittlungen geraten. Das daraus resultierende Ermittlungsverfahren richtete
sich gegen 15 Tatverdächtige, die vornehmlich der Gruppierung zugeordnet werden
konnten.

Bis zum Ende der ersten Jahreshälfte 2019 führten Sachbeschädigungen, zahlreiche
Farbschmierereien im Stadtgebiet und insbesondere Übergriffe und
Einschüchterungen gegenüber anderen Kindern und Jugendlichen sowohl an Schulen
und Jugendhäusern als auch darüber hinaus zu einer spürbaren Beeinträchtigung
des subjektiven Sicherheitsgefühls in Marbach am Neckar. "Wir sahen uns hier mit
einer Situation konfrontiert, die eine tiefgreifende Intervention unter
möglichst breiter Beteiligung verschiedener Akteure erforderlich machte,"
erklärt der Polizeipräsident, "und wir haben daher die Einrichtung einer




vierköpfigen Ermittlungsgruppe und eine deutliche Steigerung der Polizeipräsenz
sowie entsprechende Kontrollmaßnahmen an relevanten Orten veranlasst. Gemeinsam
mit der Stadt Marbach am Neckar haben wir ein kommunales Präventionsnetzwerk
unter der Leitung von Bürgermeister Jan Trost aufgebaut, in dem sich
Stadtverwaltung, Polizei, Schulen, Jugendhäuser und Vereine engagieren."

Seither hat die Ermittlungsgruppe "Glocke" 30 Ermittlungsverfahren eingeleitet,
die sich in 22 Fällen gegen Kinder und Jugendliche als Mitglieder der
Gruppierung "672" richteten. Darunter eine räuberische Erpressung, drei
Sexualdelikte und 13 Körperverletzungsdelikte. In allen Fällen führten die
Ermittler mit den Tatverdächtigen und deren Eltern gezielte Gespräche, um auf
eine Verhaltensänderung hinzuwirken. Ein Großteil der Ermittlungsvorgänge wurde
zwischenzeitlich abgeschlossen und der zuständigen Staatsanwaltschaft Heilbronn
vorgelegt.

Das Präventionskonzept der Polizei zielt darauf ab, die Kriminalitätsfurcht vor
allem bei Kindern und Jugendlichen zu senken, die zuletzt geringe
Anzeigebereitschaft zu erhöhen sowie Opfer und Zeugen zu stärken. In einem
ersten Schritt informierten und sensibilisierten Mitarbeitende des Referats
Prävention mit einer Vortragsreihe bei Elternabenden und Lehrerkonferenzen sowie
mit einem Elternbrief die Erziehungsberechtigten und die Lehrerschaft und
stießen dabei auf ein sehr großes Informationsbedürfnis. In einem zweiten
Schritt werden in Kürze Präventionsveranstaltungen für Schülerinnen und Schüler
beginnen. Dabei werden die Gewaltprävention und die Förderung von Zivilcourage
die Schwerpunkte bilden.

"Neben der Aufklärung von Straftaten haben unsere Maßnahmen im repressiven und
im präventiven Bereich zusammen mit der regelmäßigen Polizeipräsenz an den
Schulen mehrere positive Auswirkungen gehabt," so Burkhard Metzger. "Wir konnten
eine spürbare Verbesserung des Sicherheitsgefühls bei Schülern, Eltern und
Lehrern erreichen und die Einsatzlage im Zusammenhang mit der Gruppierung hat
sich nahezu vollständig beruhigt."

Auf kommunaler Ebene wurden mehrere Strafanträge wegen Sachbeschädigungen durch
Farbschmierereien gestellt und die "Graffitis" aus dem öffentlichen Raum
entfernt. Baumschneideaktionen wurden durchgeführt und für eine bessere
Ausleuchtung im Bereich des Schulcampus gesorgt. Neben zusätzlichem Personal im
Bereich Jugend- und Schulsozialarbeit hat der bisherige Jugendhausbeirat - jetzt
Jugendbeirat - seine Arbeit aufgenommen. Ziel ist es hier Vertreter aus
Verwaltung, Gemeinderat, Schulsozialarbeit und Jugendarbeit eng miteinander zu
vernetzen und u.a. im Rahmen des gegründeten Projekts jugendtypische Straftaten
mitzuwirken. "Die Interventionsmöglichkeiten würden so auf eine deutlich
breitere Basis gestellt" so Bürgermeister Jan Trost.

Aufgrund dieser guten Entwicklung wird das Polizeipräsidium Ludwigsburg die
Schwerpunktmaßnahmen bis auf Weiteres reduzieren, die Präsenz- und
Kontrollmaßnahmen aber im notwendigen Umfang aufrechterhalten. Der
Informationsaustausch zwischen Schulen, Jugendhäusern, der Stadtverwaltung und
dem Polizeirevier Marbach wurde verstetigt, um auf sich eventuell abzeichnende
Entwicklungen und Veränderungen schnell und zielgerichtet reagieren zu können.

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Ludwigsburg
Telefon: 07141 18-9
E-Mail: ludwigsburg.pp(at)polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110974/4475206
OTS: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Original-Content von: Polizeipräsidium Ludwigsburg, übermittelt durch news aktuell


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