ProSOS

ProSOS - Portal fuer Sicherheit, Rettung und Schutz

 

"Wie kann man nur so doof sein? - oder: "Sowas könnte mir nie passieren!"

ID: 2288379

(ots) - Denken Sie manchmal "Wie dumm ist der denn?" wenn Sie lesen,
dass mal wieder jemand auf einen Betrüger hereingefallen ist? Dann sind Sie
nicht alleine. Auch in den Kommentierungen zu solchen Fällen kann man regelmäßig
lesen, dass andere der Meinung sind, sie würden nie auf Betrüger hereinfallen.
Doch wir können ihnen versichern - so einfach ist es nicht.

"Als Kriminalpolizeiliche Beraterin werde ich bei Vorträgen ständig mit dem
Vorurteil ´So doof kann man doch gar nicht sein´ konfrontiert. Meine Erfahrung
zeigt jedoch, dass die Opfer von Betrugsstraftaten keineswegs doof oder senil
sind. Es sind vielmehr die Täter, die durch ihre geschickte Gesprächsführung und
psychologischen Tricks immer wieder überzeugen können," weiß
Polizeioberkommissarin Sylvia Jacob, die Kriminalpolizeiliche Beraterin.

Besitzer eines Festnetzanschlusses, die mit ihrer Nummer im Telefonbuch zu
finden sind, könnten sicher ein Buch über ungewünschte Anrufe schreiben. Mal
soll ein Abo für eine Zeitung abgeschlossen werden, mal wird ein günstigerer
Telefontarif versprochen und dann die Teilnahme an einer Umfrage erbeten. Alles
"alte Hüte". Einfach auflegen, denken Sie jetzt richtigerweise. Doch dann kommt
ein anderer Anruf. Ein vermeintlicher Polizist ist am anderen Ende der Leitung
oder das Enkelchen meldet sich in einer Notsituation. Und schon sind Emotionen
im Spiel.

Betrüger wählen sich für diese Maschen der sogenannten "falschen Polizeibeamten"
und des "Enkeltrickbetruges" gerne Opfer aus, die schon recht lebenserfahren
sind. Aufgrund ihres Alters sind sie oft anders sozialisiert und reagieren damit
anders auf die Forderungen der Anrufer. Hilfsbereitschaft, Höflichkeit und eine
gewisse Gutgläubigkeit zeichnen ihr Verhalten aus. Polizei, Staatsanwaltschaft
und Co. sind in ihrer Generation noch Autoritäten, deren Anweisungen es Folge zu




leisten gilt.

"Durch das geschickte Vorgehen der Betrüger, die genau diese Werte der
Seniorinnen und Senioren ausnutzen, kommen diese erst gar nicht auf den
Gedanken, dass sie gerade Opfer eines Betruges werden könnten," erklärt Sylvia
Jacob. Eine taktisch ausgeklügelte Gesprächsführung, ständige Anrufe und das
Hinhalten durch die Täter bewirkt, dass sie wie gefangen sind in der
Ausnahmesituation dieses Anrufs. Ihnen wird keine Zeit gelassen die aktuellen
Geschehnisse zu überdenken. Der falsche Polizist und der angebliche Enkel
fordern "dringend" Unterstützung und Hilfe ein, keine Zeit für Fragen oder eine
Rückversicherung bei Vertrauenspersonen."

Überlegen Sie einmal selbst: Mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen, eine
furchteinflößende Story erzählt bekommen, die Gedanken geweckt es stände gleich
ein Einbruch bevor - Wie würden Sie jetzt reagieren? Der Anrufer gibt ihnen
keine Zeit, fordert sofort ein Handeln von Ihnen ein, gibt vor Ihr "Partner" zu
sein, auf Ihre Hilfsbereitschaft dringend angewiesen zu sein. Und jetzt? Seien
Sie ehrlich, Sie kämen ins Straucheln. Wenn Sie dann noch alleine Zuhause sind
und mitten in der Nacht auch keine Freunde aus dem Bett klingeln wollen - na
klar, dann helfen Sie der vermeintlichen Polizei. Wird schon stimmen was die
sagen.

"Meine Erfahrung zeigt, wenn die Betrüger erst einmal zu Wort kommen und viele
Fragen stellen, dann wird es immer schwerer aus einem solchen Gespräch
auszusteigen. Daher ist mein wichtigster Tipp: Legen Sie auf und wählen Sie dann
die Notrufnummer 110. Scheuen Sie sich nicht davor die richtige Polizei zu
kontaktieren. Dort kann man Ihnen gesichert sagen, ob wirklich eine Gefahr oder
eine Notsituation für Sie besteht oder eben nicht," rät die Kriminalpolizeiliche
Beraterin der Polizeidirektion Wetterau.

Also: "Dumme Opfer?" Nein! "Nicht die Opfer müssen sich schämen, sondern die
Täter!" Scheuen Sie sich nicht, wenn Sie doch auf die geschickten Betrüger
hereingefallen sind, die Polizei zu verständigen. Vor allem aber, ob sie Opfer
geworden sind oder das Gespräch einfach beenden konnten: Reden Sie mit Ihren
Mitmenschen über die Maschen der Täter, denn nur so kann Ihnen das Handwerk
gelegt werden.

Sylvia Frech, Pressesprecherin

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Mittelhessen
Polizeidirektion Wetterau
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Grüner Weg 3
61169 Friedberg
Telefon: 06031-601 150

E-Mail: pressestelle-wetterau.ppmh(at)polizei.hessen.de oder
http://www.polizei.hessen.de/ppmh

Twitter: https://twitter.com/polizei_mh
Facebook: https://facebook.com/mittelhessenpolizei
Instagram: https://instagram.com/polizei_mh

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43647/4498429
OTS: Polizeipräsidium Mittelhessen - Pressestelle Wetterau

Original-Content von: Polizeipräsidium Mittelhessen - Pressestelle Wetterau, übermittelt durch news aktuell


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden   Fahrausweisautomaten gestohlen und angezündet  Bockum: Autofahrer prallt gegen Baum
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 21.01.2020 - 15:25 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 2288379
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: POL-WE
Stadt:

Friedberg



Kategorie:

Polizeimeldungen



Dieser Fachartikel wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
" "Wie kann man nur so doof sein? - oder: "Sowas könnte mir nie passieren!""
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Polizeipr (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Einbruch in Imbiss ...

Unbekannte haben am Dienstag, 28. Juli, zwischen 1.30 Uhr und 4 Uhr die Glastür eines Imbiss an der Römerstraße mit einem Pflasterstein eingeworfen. Anschließend entwendeten sie eine Kasse mit Bargeld. Bitte wenden Sie sich mit Hinweisen an die P ...

Alle Meldungen von Polizeipr