(134) Polizeilicher Schusswaffengebrauch bei Festnahme eines psychisch auffälligen Mannes in Untermosbach
(ots) - Heute Vormittag (28.01.2020) kam es im Wiesether Ortsteil
Untermosbach (Lkrs. Ansbach) zum polizeilichen Schusswaffengebrauch bei der
Festnahme eines psychisch auffälligen Mannes. Nach einem Familienstreit war der
24-Jährige zunächst mit einem Traktor geflüchtet, hatte mehrere Fahrzeuge,
darunter einen Rettungswagen und mehrere Streifenwagen, gerammt.
Angehörige hatten gegen 10:45 Uhr über Notruf die Polizei verständigt. Der
24-jährige Tatverdächtige war im Rahmen eines Familienstreites auf mehrere
Familienmitglieder losgegangen. Gegenüber den eintreffenden Einsatzkräften von
Rettungsdienst und Polizei zeigte sich der 24-Jährige von Beginn an
unzugänglich. Er weigerte sich zunächst, aus dem Haus zu kommen. Kurz darauf
fuhr er allerdings unvermittelt mit einem Traktor aus dem Anwesen. Mit dem
Gabelaufbau des Traktors rammte er einen Streifenwagen und einen Rettungswagen,
die zu diesem Zeitpunkt unbesetzt waren. Ein Polizeibeamter verletzte sich, als
er dem herannahenden Traktor mit einem Sprung zur Seite auswich.
In der Folge fuhr der 24-Jährige mit dem Traktor durch die Ortschaft
Untermosbach und entzog sich auf diese Weise wiederholt der Festnahme durch die
Polizei. Wiederholt rammte der Tatverdächtige hierbei Einsatzfahrzeuge. Es kam
zu einer akut lebensgefährlichen Einsatzsituation für die Polizeibeamten, als
der Tatverdächtige unter anderem die Windschutzscheibe von Polizeifahrzeugen mit
der Frontgabel durchstieß. Die Kollisionen mit den Einsatzfahrzeugen waren so
heftig, dass die Frontgabel des Traktors schließlich abbrach.
Um die unmittelbare Lebensgefahr für die Einsatzkräfte und weitere Personen zu
beenden, wurde von der Schusswaffe Gebrauch gemacht. Der hierdurch verletzte
24-Jährige wurde notärztlich versorgt und in ein Krankenhaus gebracht. Für die
anwesenden Personen und Einsatzkräfte stand vor Ort eine psychologische
Betreuung zur Verfügung.
Die weiteren Ermittlungsmaßnahmen am Einsatzort wurden von Beamten der
Kriminalpolizeiinspektion Ansbach übernommen. Die Rechtmäßigkeit des
Schusswaffengebrauchs überprüft routinemäßig das Bayerische Landeskriminalamt.
Die zuständige Staatsanwaltschaft ist eingeschaltet. Sie prüft derzeit, ob gegen
den 24-jährigen Tatverdächtigen ein Ermittlungsverfahren wegen eines versuchten
Tötungsdelikts eingeleitet wird.
Rainer Seebauer/n
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Datum: 28.01.2020 - 15:43 Uhr
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