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Weiterhin steigende Fallzahlen bei Trickstraftaten zum Nachteilälterer Menschen

ID: 2302095

(ots) - Auch im Jahr 2019 ist weiterhin ein Anstieg der angezeigten
Trickstraftaten zum Nachteil älterer Menschen in Mecklenburg-Vorpommern zu
verzeichnen: Während 2018 1.442 Fälle bei der Polizei zur Anzeige gebracht
wurden(2017: 996 Fälle, 2016: 468 Fälle, 2015: 324 Fälle), waren es im
vergangenen Jahr 1.882 Fälle. Erfreulicherweise blieb es jedoch bei 1.722 Fällen
beim Versuch, dies entspricht einer Erfolgsquote von 8,5% (2018: 6,9%, 2017: 8%,
2016: 7,7%, 2015: 14,8%).

Bedauerlicherweise ist 2019 zudem eine Verdreifachung der Schadenssummen im
Vergleich zum Vorjahr festzustellen: So wurden im vergangenen Jahr Geld bzw.
Wertgegenstände im Wert von etwa 1.470.000 EUR übergeben (2018: 440.000 EUR).
Die hohe Schadenssumme resultiert neben der insgesamt gestiegenen Anzahl der
Fälle aus einer Reihe von Taten, in denen besonders hohe Geldbeträge
ausgehändigt wurden. Diese sind größtenteils auf die Masche des sogenannten
"Romance Scamming" zurückzuführen. Die älteren Geschädigten überwiesen dabei zum
Teil fünf- bis sechsstellige Beträge auf ausländische Konten in dem Glauben,
damit der angeblich großen Liebe aus einer Notlage zu helfen.

Unter den typischen Begehungsweisen ist nach wie vor der klassische Enkeltrick
unter Vorspielen eines angeblichen Verwandtschafts- oder
Bekanntschaftsverhältnisses vorherrschend (865 Fälle), gefolgt von der Legende
eines Polizeibeamten oder Staatsanwaltes (392 Fälle) und des sogenannten
Gewinnspielbetrugs, bei dem hohe Geldgewinne in Aussicht gestellt wird, sobald
"Gebühren" für verschiedene Zwecke gezahlt wurden (370 Fälle). Der
Gewinnspielbetrug stellte dabei im vergangenen Jahr die erfolgreichste
Trickbetrugsmasche dar (51 von insgesamt 160 erfolgreichen Fällen).

Da jeder vollendete Trickbetrug für die Betroffenen neben dem finanziellen
Verlust häufig auch eine hohe psychische Belastung darstellt, setzt die




Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern seit vielen Jahren verstärkt auf die
Vorbeugung derartiger Straftaten. Neben regelmäßigen Warnmeldungen und
Präventionsveranstaltungen wird seit 2010 das Merkblatt für Geld und
Kreditinstitute an alle im Land befindlichen Privatbanken, Genossenschaftsbanken
und Sparkassen zur Sensibilisierung der Angestellten verteilt. Zudem beraten die
ehrenamtlich tätigen Seniorensicherheitsberaterinnen und -berater kostenlos zu
typischen Gefahrensituationen und stärken somit das Sicherheitsgefühl der
älteren Generation.

Die hohe Versuchsquote ist somit insbesondere auf eine höhere Sensibilisierung
in der Bevölkerung zurückzuführen. Denn die Kenntnis von diesem Phänomen und
seinen unterschiedlichen Begehungsweisen führt zu einer höheren Wachsamkeit,
einem rechtzeitigen Erkennen des Betrugs sowie einer größeren Bereitschaft für
deren Anzeige bei der Polizei, auch bei versuchten Taten. Dies gilt nicht nur
für die Opfer selbst, sondern auch für Angehörige, Bankmitarbeiter, Taxifahrer
u. a., die die betroffenen, älteren Menschen rechtzeitig über die Situation
aufklären und die Polizei informieren.

Die Warnmeldungen und Hinweise der Polizei richten sich daher ausdrücklich nicht
nur an die oftmals betroffene ältere Bevölkerung. Auch im Familien- und
Bekanntenkreis sollte über Trickstraftaten gesprochen werden, um älteren
Verwandten und Bekannten Handlungssicherheit im Umgang mit derartigen
Kontaktaufnahmen zu geben.

Die Polizei empfiehlt zum Umgang mit Trickstraftaten zum Nachteil älterer
Menschen Folgendes:

- Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst
mit Namen vorstellt.

- Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter
ist: Rufen Sie die jeweilige Person unter der bisher bekannten
und benutzten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt
bestätigen.

- Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr
Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert.

- Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen
Verhältnissen preis.

- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.

- Informieren Sie sofort die Polizei über den Notruf 110, wenn
Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt.

- Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und
erstatten Sie Anzeige.

Weitere Informationen und Präventionshinweise zum Themenfeld Trickbetrug sind
unter https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/ zu finden.

Rückfragen bitte an:

Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern
Pressestelle
Dr. Anna Lewerenz
Telefon: 03866/64-8702
E-Mail: presse(at)lka-mv.de
http://www.polizei.mvnet.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/108748/4517029
OTS: Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern

Original-Content von: Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern, übermittelt durch news aktuell


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