Kontrolle Gefahrgut LKW - Erhebliche Mängel
(ots) - Kontrolle eins Gefahrgut-Lkws im Bereich der
Autobahn A 4
Friedewald - Am Mittwoch (19.02.), kontrollierten Beamte der spezialisierten
Verkehrsüberwachung der Autobahnpolizei Bad Hersfeld auf dem Parkplatz Nadelöhr
- Autobahn BAB 4 - einen niederländischen Gefahrguttransport, der nach
Einschätzung der Beamten zu hoch war. Zunächst schien, zumindest rein äußerlich,
alles soweit in Ordnung zu sein. Der 47-jährige polnische Fahrer händigte
zunächst alle notwendigen Papiere aus. Aus den Frachtpapieren ging hervor, dass
die Ladung aus Buttersäure, selbstentzündlichen Stoffen sowie umwelt- und
gesundheitsgefährdenden Stoffen bestand. Bei der anschließenden Kontrolle der
Ladung bot sich den Beamten ein Bild des Schreckens. Im vorderen Bereich des
Anhängers waren Säcke auf Paletten geladen und mit nur einem Gurt gesichert.
Mittels eines Vorspannmessgerätes wurde überprüft, ob die Spanngurte die nötigen
Kräfte erzeugten, um die Ladung zu sichern. Das Ergebnis fiel verheerend aus, da
die gemessenen Kräfte fast gleich null waren! Dieses zog sich über die gesamte
Ladung so hin, so dass hier von einer Ladungssicherung keine Rede sein konnte.
Im mittleren Bereich des Anhängers waren Paletten mit jeweils drei Fässern
darauf verladen. Die Fässer selbst waren nur mit einem dünnen Kunststoffband
miteinander verbunden. Eine Verbindung der Fässer mit der Palette war nicht zu
erkennen. Im hinteren Bereich war noch ein sogenanntes "Big Bag" verladen,
welches mittels eines Spanngurtes versucht wurde, zu sichern. Auch dieses
Ergebnis der Sicherung war gleich null, da sich der Spanngurt mit blosen Händen
hat drehen lassen. Einige der verwendeten Spanngurte waren außerdem defekt. Bei
genauerer Betrachtung des Aufliegers selbst, wurden dann noch Mängel am Aufbau
festgestellt. Die Plane war an mehreren Stellen beschädigt, die Einstecklatten
fehlten teilweise oder waren beschädigt. Wenn der Gefahrguttransport eine
Notbremsung oder eine starke Ausweichbewegung hätte machen müssen, wäre
vermutlich die gesamte Ladung auf der Straße gelandet. Die Weiterfahrt wurde
durch die Beamten untersagt und die Umladung auf ein anderes Fahrzeug
angeordnet. Nach erfolgter Umladung und vorschriftsmäßiger Sicherung des
Gefahrgutes, konnte die Weiterfahrt, zwei Tage nach der Kontrolle, gestattet
werden. Gegen den Spediteur wurde bei der Zentralen Bußgeldstelle in Kassel ein
sogenanntes Einziehungsverfahren angeregt. Die Strafe hierfür bewegt sich im
vierstelligen Bereich.
Gefertigt: Dinter, POK, PASt Bad Hersfeld
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Datum: 26.02.2020 - 16:25 Uhr
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