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Kriminalität in Nordrhein-Westfalen auf niedrigstem Stand seit 30 Jahren

ID: 2313766

(ots) - Statistik.Weniger Gewalt- und Straßenkriminalität, Rückgang bei
Einbruch - Reul: "Die Null-Toleranz-Strategie wirkt. Und das spiegelt sich in
den Zahlen wider."

Das Ministerium des Innern teilt mit:

Nordrhein-Westfalen ist im Jahr 2019 noch einmal sicherer geworden. Die Zahl der
in der Polizeilichen Kriminalstatistik registrierten Straftaten sank 2019 um 4,3
Prozent auf 1.227.929 (1.282.441). Das ist der niedrigste Wert seit 30 Jahren.
654.798 Fälle wurden von der Polizei aufgeklärt, was einer Aufklärungsquote von
53,3 Prozent entspricht. Das ist der zweitbeste jemals gemessene Wert, nur noch
übertroffen von dem im vergangenen Jahr (53,7 Prozent). Die Polizei registrierte
2019 weniger Gewalttaten (- 2,4 Prozent) und Straßenkriminalität (- 6,8
Prozent). "Unsere Null-Toleranz-Strategie wirkt. Auf der Straße wird die
Konsequenz der Polizistinnen und Polizisten wahrgenommen. Und das spiegelt sich
in den Zahlen wider, gerade bei den Delikten, die das Sicherheitsgefühl der
Menschen prägen", sagte Innenminister Herbert Reul.

So sank die Zahl der Wohnungseinbrüche in Nordrhein-Westfalen 2019 auf 26.857
Fälle (-10,2 Prozent), nachdem für das Jahr 2018 bereits knapp 25 Prozent
weniger Einbrüche registriert worden waren. "Hier hat die kriminalstrategische
Schwerpunktsetzung der Polizei voll gegriffen. Das ist ein enormer Erfolg, der
umso bemerkenswerter ist, weil Nordrhein-Westfalen ja eigentlich ein perfektes
Betätigungsfeld für Einbrecherbanden ist. Mit guten Autobahnverbindungen, die
eine schnelle Anfahrt oder Flucht ermöglichen, mit großen Ballungsräumen, einer
engen Besiedelung und Anonymität in zahlreichen Großstädten", so Reul. Zum
zweiten Mal in Folge registriert die Polizei allerdings einen Anstieg bei den
Tö-tungsdelikten. 412 Fälle waren hier im vergangenen Jahr zu verzeichnen. Das
sind 30 mehr als 2018. "Auch wenn es in rund 75 Prozent der Fälle beim Versuch




geblieben ist und wir in diesem Deliktsfeld eine Aufklärungsquote von rund 96
Prozent verzeichnen, jede einzelne dieser Taten hinterlässt unfassbar viel
Schmerz bei Opfern und Angehörigen", sagte Reul.

Der Minister ging bei seiner Vorstellung auch auf die Entwicklung bei den Fällen
von Kinderpornografie und Kindesmissbrauch ein. Hier hatte die Polizei im
vergangenen Jahr nach den Ereignissen von Lügde einen Schwerpunkt gesetzt. 2019
wurden 2.805 Fälle des sexuellen Miss-brauchs von Kindern erfasst, 383 Fälle
mehr als im Vorjahr, ein Plus von 15,8 Prozent. Die Aufklärungsquote betrug 83,7
Prozent, die höchste der letzten 20 Jahre. Insgesamt wurden 2.131 Tatverdächtige
ermittelt. Im Bereich Kinderpornografie wurden im vergangenen Jahr 2.359 Fälle
erfasst, 947 Fälle mehr als im Vorjahr (+ 67,1 Prozent). 2.199 Fälle wurden
aufgeklärt, das entspricht einer Quote von 93,2 Prozent. "Es lässt sich auf den
Nenner bringen: Wir ermitteln mehr, also finden wir mehr. Das ist ein echter
Fortschritt, denn wir hellen hier jenes Dunkelfeld auf, von dem immer die Rede
ist. Ich glaube aber, dass wir einen Weg gefunden haben, diese furchtbaren
Verbrechen zu bekämpfen. Ziel kann ja nur sein, dass jeder Täter jederzeit Angst
haben muss, gefasst zu werden", so Reul.

Bei Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz verzeichnet die Kriminalstatistik
eine Steigerung um 1,6 Prozent. Mit 68.872 Delikten ist das der höchste Stand
der letzten 20 Jahre. Der Anstieg betrifft vor allem Cannabis und Kokain. "Um
dieses Thema müssen wir uns wieder stärker kümmern. Wir reden hier auch von 292
Rauschgifttoten im vergangenen Jahr, 52 mehr als 2018. Diese Zahl soll vor Augen
führen, dass es bei diesem Thema nichts zu bagatellisieren gibt", so der
Minister.

Kritisch sah Reul auch die Entwicklung im Bereich der Ausländerkriminalität. Von
den 447.847 Tatverdächtigen im vergangenen Jahr hatten 154.389 Menschen keinen
deutschen Pass. Das waren rund ein Drittel aller Tatverdächtigen. Der Anteil der
Ausländer an der Gesamtbevölkerung im Land beträgt aber lediglich 13,3 Prozent.
Der Anteil der Zuwanderer - also Asylbewerber, Asylberechtigte, Menschen, die
geduldet sind und Kontingentflüchtlinge - an den Tatverdächtigen insgesamt
beträgt 8,5 Prozent. Bei der Gewaltkriminalität beträgt ihr Anteil sogar rund
12,7 Prozent, obwohl ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung nur bei etwa 2,5
Prozent liegt. "Diese Daten sind Grundlage für polizeiliches Handeln. Und wir
brauchen sie, um eine gesellschaftliche Debatte darüber zu führen, was wir tun
können, damit sich dieses Missverhältnis ändert. Da geht es um Strafverfolgung
und Druck, aber auch um Integration, Sozialisation, Bildung und Teilhabe. Wer
diese Daten aber heranzieht, um gegen Ausländer zu hetzen, wer sie nutzt, um
Hass und Vorurteile zu bestärken, sollte sich schämen", so Reul.

Dieser Pressetext ist auch über das Internet verfügbar unter der
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Datum: 02.03.2020 - 12:29 Uhr
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