Melle: Bünde-Melle-Amsterdam und zurück
(ots) - Am 20.02.2020 machte sich ein Mann aus Bünde auf den Weg nach
Amsterdam, was an sich noch keine Meldung wert gewesen wäre. Leider hat er sich
dabei aber bei der Wahl seiner Beförderungsmittel nicht an die Gesetze gehalten.
Der 28-Jährige klaute an dem Tag zunächst den Tretroller eines Nachbarn, um
damit zum Bünder Bahnhof zu gelangen. Dort stieg er ohne Fahrausweis in den Zug
grobe Richtung Amsterdam, wo er Marihuana konsumieren wollte, wurde kontrolliert
und musste daraufhin in Melle unter Polizeibegleitung den Zug verlassen. Dass
der Tretroller nicht ihm gehörte, wussten die Beamten bis dahin nur noch nicht
und ließen ihn damit nach Feststellung der Personalien wieder weiterfahren.
Wenig später stieg der Mann in der Bakumer Straße vom Tretroller auf einen VW
Polo um, dessen Besitzer den Schlüssel hatte stecken lassen und nur kurz in eine
Pizzeria gegangen war. Mit dem Auto machte sich der Westfale dann auf die
Autobahn in Richtung der Niederlande, musste dann aber aufgrund des leeren
Benzintanks kurz in Osnabrück Halt machen. Er betankte den Wagen an der
Birkenallee, zahlte den Kraftstoff allerdings nicht und beging entsprechend eine
weitere Straftat. Letztendlich kam er dann später an seinem Zielort Amsterdam an
und ging seiner bereits seit etwa 14 Jahre andauernden Leidenschaft für
Marihuana nach. Da er den in Melle gestohlenen Wagen zuvor im Bereich des
Amsterdamer Bahnhofes ungünstig abgeparkt hatte, wurde das Auto in der Folge
dann auch abgeschleppt und musste dort später vom Besitzer wieder ausgelöst
werden. Den Rückweg aus den Niederlanden trat der Bünder dann erneut ohne
Fahrausweis per Zug an, kam bis Wissingen und muste dort den Zug verlassen.
Durch die weiteren Ermittlungen der Meller Polizei konnten die Tatzusammenhänge
und die Tour des Mannes schließlich rekonstruiert werden. Zum Verbleib des
Zündschlüssels befragt erklärte der Täter, dass er diesen in einem Wissinger
Neubaugebiet "versteckt" hätte. Er führte die Beamten zu dem Versteck, bei dem
es sich um ein großes Bohrloch in der Wand eines Neubaus handelte. Erst durch
die Hilfe eines findigen Handwerkers, der an einer langen Schiene einen Magneten
befestigen konnte, gelang es, den tief im Bohrloch versteckten Schlüsselbund
wieder ans Tageslicht zu holen.
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Frank Oevermann
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Datum: 02.03.2020 - 14:46 Uhr
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