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Vorstellung der Kriminalitätszahlen 2018 aus Oberhausen

ID: 2314574

(ots) - Am Montag, den 02. März 2020, stellten Polizeipräsident
Alexander Dierselhuis gemeinsam mit dem Direktionsleiter Peter Mosch die Zahlen
für das Jahr 2019 aus dem Bereich Kriminalität vor.

Bis in das Jahr 2019 hinein lauteten die Behördenziele: Senkung der Fallzahlen
von Wohnungseinbruch und Taschendiebstahl sowie Steigerung der Aufklärungsquote
bei diesen beiden Delikten. Mit Schwerpunktkontrollen, stärkerer Präsenz, der
Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema Wohnungssicherung sowie einer
direktionsübergreifenden Strategie ist es gelungen, dieses Ziel umzusetzen. Im
Jahr 2019 wurden 335 Wohnungseinbrüche gezählt und 486 Taschendiebstähle - das
sind die niedrigsten Fallzahlen der letzten zehn Jahre. Im Jahr 2013 als die
Behördenstrategie ins Leben gerufen wurde, waren es 982 Wohnungseinbrüche. Eine
sehr positive Entwicklung. Und damit das so bleibt, wird an der erfolgreichen
Strategie festgehalten, allerdings nun nicht mehr als Behördenschwerpunkt.

Neuausrichtung der Behördenziele

Umso wichtiger war es, eine umfangreiche Lagebeurteilung der Kriminalitäts- und
Verkehrsunfallentwicklung durchzuführen. Das Ergebnis zeigte aber, dass es an
keiner Stelle eine signifikante Steigerung der Zahlen gegeben hat. Umso mehr war
es nun möglich, etwaige kriminelle Strukturen in Oberhausen unter die Lupe zu
nehmen. Zwar weist derzeit nichts auf die Verfestigung von Strukturen der
Clankriminalität oder Netzwerke organisierter Kriminalität hin, wenn aber in
Nachbarstädten in Schwerpunktaktionen immer wieder dagegen vorgegangen wird,
könnten diese eventuell nach Oberhausen verdrängt werden. Um dies zu verhindern,
bzw. dagegen vorgehen zu können, muss die Behörde genau hinschauen. Deshalb wird
zunächst einmal ein Themenbereich im Vordergrund stehen: Erkenntnisgewinnung.
Dazu gehört Aufklärung, täterorientierte Ermittlungsarbeit, Kontrolldruck sowie




Präsenz und Netzwerkarbeit. Mit diesem Ziel soll auf lange Sicht verhindert
werden, dass sich kriminelle Strukturen in Oberhausen festsetzen oder sogar
aus-breiten.

Im Folgenden werden die Zahlen und Statistiken für das Jahr 2019 dargestellt.
Dabei handelt es sich um eine Auswahl, die Straftatentabelle der Polizeilichen
Kriminalitätsstatistik ist im Internet auf der Seite des Polizeipräsidiums
Oberhausen abrufbar. Außerdem muss darauf hingewiesen werden, dass die
Aussagekraft der PKS dadurch eingeschränkt wird, dass der Polizei ein Teil der
begangenen Straftaten nicht bekannt wird. Der Umfang des Dunkelfeldes hängt von
der Art des Delikts ab und ändert sich, zum Beispiel nach Intensität der
Kriminalitätsbekämpfung oder Anzeigenbereitschaft der Bevölkerung. Es kann daher
nicht von einer feststehenden Relation zwischen begangenen und statistisch
erfassten Straftaten ausgegangen werden. Durch Rechtsänderungen kann die
Vergleichbarkeit bestimmter Deliktsbereiche beeinträchtigt werden.

Gesamtkriminalität weiterhin im Abwärtstrend

Insgesamt fällt die Bilanz für Oberhausen positiv aus: Die Anzahl der
Gesamtstraftaten im Jahr 2019 ist im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um
insgesamt 831 gesunken (2018: 15.884; 2019: 15.053). Das ist der niedrigste
Stand im Vergleich der letzten zehn Jahre. Die Aufklärungsquote von 58,91
Prozent ist um 0,42 Prozentpunkte leicht gesunken (2018: 59,33).

Die Zahl der Tatverdächtigen sank um 370 von 7.530 (2018) auf 7.160 (2019) und
ist damit um 4,91 Prozent niedriger als im Vorjahr. Hierbei waren 1.792
Tatverdächtige im Alter von unter 21 Jahren. Das bedeutet einen Anstieg um 2,17
Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Insgesamt 5.368 Tatverdächtige waren 21 Jahre alt und älter. Im Jahr 2018 waren
es noch 5.776. Von allen Tatverdächtigen liegt der Anteil der nichtdeutschen
Verdächtigen bei 2.295 und ist somit im Vergleich zum Vorjahr um 3,29 Prozent
gesunken (2018: 2.373).

Straftaten gegen das Leben wurden alle aufgeklärt

Im Jahr 2019 wurden insgesamt acht Straftaten gegen das Leben, davon fünf
Versuche, statistisch erfasst. Das sind drei weniger als im Vorjahr. In drei
Fällen wurde die Tat von der Polizei als Mord eingestuft, in vier Fällen als
Totschlag und einmal als fahrlässige Tötung klassifiziert. Alle diese Straftaten
wurden von der Polizei aufgeklärt.

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung leicht gestiegen

Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind im Vergleich zum Vorjahr
um elf Anzeigen gestiegen (2018: 146; 2019: 157). Damit bewegt sich dieser
Be-reich weiterhin auf einem hohen Niveau. Jedoch kann hier auf die hohe
Aufklärungsquote verwiesen werden. 84,71 Prozent aller Fälle konnten von den
Beamtinnen und Beamten aufgeklärt werden.

Anstieg der bekannt gewordenen Fälle von Kinderpornografie

Ein sensibler Bereich, den die Polizei Oberhausen besonders stark im Fokus hat,
ist der Schutz von Kindern. Wenn kinderpornografische Darstellungen, die den
sexuellen Missbrauch von unter 14-Jährigen zeigen, gemeldet werden, ermitteln
die Po-lizistinnen und Polizisten besonders akribisch, um die Täter zu
überführen.

Im Jahr 2019 sind 31 Fälle zur Anzeige gebracht worden, davon konnten alle
aufgeklärt werden. Im Jahr 2018 waren es noch 16 Fälle von Verbreitung, Erwerb,
Besitz oder Herstellung kinderpornografischer Schriften. Das bedeutet eine
Steigerung um 15 Fälle. Hier ist jedoch von einer Dunkelziffer auszugehen.

Sexueller Missbrauch von Kindern - Aufklärungsquote auf hohem Niveau

Die bekannt gewordenen Fälle im Bereich sexueller Missbrauch von Kindern sind im
Vorjahresvergleich um zwölf angestiegen (2018: 19; 2019: 31). Auch hier geht die
Polizei von einem Dunkelfeld aus. Die Aufklärungsquote liegt im Bereich des
sexuellen Missbrauchs von Kindern bei 90,32 Prozent und ist somit 0,85
Prozentpunkte höher als im Vorjahr.

Gewaltkriminalität - erneuter Rückgang

Straftaten wie Mord, Totschlag oder Raub werden unter dem Stichwort
"Gewaltkriminalität" zusammengefasst. Im Jahr 2019 bewegt sich die Anzahl der
erfassten Straftaten in diesem Bereich auf einem annähernd gleichen Niveau zum
Vorjahr. Waren es im Jahr 2018 insgesamt 554 gezählte Delikte, sank die Zahl ein
Jahr da-rauf um sieben auf nun 547. Insgesamt 75,87 Prozent wurden aufgeklärt.
In diesem Zusammenhang wurden 607 Tatverdächtige ermittelt, von denen 237 un-ter
und 370 über 21 Jahren alt waren. 2018 waren es insgesamt 571 Tatverdächtige. In
beiden Vergleichsjahren betrug die Anzahl der nichtdeutschen Täter 206.

Straßenkriminalität - niedrigster Stand der letzten zehn Jahre

Straftaten, wie beispielsweise Raubüberfälle, verschiedene Arten von
Diebstählen, gefährliche und schwere Körperverletzung sowie sexuelle
Belästigung, die im öffentlichen Raum begangen werden, werden in der
Polizeilichen Kriminalitätsstatistik zur "Straßenkriminalität" gezählt.

Die Zahl der registrierten Delikte im Bereich der Straßenkriminalität befand
sich im Jahr 2019 mit insgesamt 3.070 registrierten Fällen auf dem niedrigsten
Stand der vergangenen zehn Jahre. Im Jahr 2018 lag die Zahl noch bei 3.602
Fällen. Der Rückgang beträgt im Vergleich zum Vorjahr 14,77 Prozent. Hiervon
konnte die Polizei 16,87 Prozent aufklären.

Straßenraub - Rückgang der Fallzahlen

Eine Verbesserung zeichnet sich auch im Bereich des Straßenraubs ab. Waren es im
Jahr 2018 noch 85 angezeigte Fälle, so sank die Zahl ein Jahr später auf
insgesamt 60. Im Jahr 2019 betrug die Aufklärungsquote 48,33 Prozent - ein
Anstieg um 15,39 Prozentpunkte (2018: 32,94 Prozent). Im Bereich des
Straßenraubs ermittelten die Beamtinnen und Beamten 43 Tatverdächtige (2018:
37).

Leichter Anstieg von gefährlicher und schwerer Körperverletzung

Wie schon im Vorjahr ist die Anzahl der gefährlichen und schweren
Körperverletzung leicht angestiegen. Sie betrug im Jahr 2019 insgesamt 387 Fälle
(2018: 374). Das ist ein Anstieg um 13 Straftaten. Die Aufklärungsquote beträgt
78,81 Prozent. In diesem Zusammenhang konnte die Polizei 498 Tatverdächtige
ermitteln. Sehr deutlich zeigt sich hier ein Anstieg von jugendlichen und
heranwachsenden Tatverdächtigen (2018: 140; 2019: 189).

Rückgang der schweren Diebstähle

Im Jahr 2019 zeichnet sich erneut ein deutlicher Rückgang der schweren
Diebstähle ab. Waren es im Jahr 2018 noch 2.191 Fälle, so sank die Zahl im Jahr
darauf auf 1.963. Das ist ein Rückgang um 228 Straftaten. Die Aufklärungsquote
bewegt sich im Vergleich zum Vorjahr auf einem annähernd gleichen Niveau. Die
Ermittler konnten 2019 insgesamt 20,17 Prozent der Fälle aufklären.

Zahlen Geschäftseinbruch leicht gestiegen

Leicht angestiegen ist der Geschäftseinbruch mit 80 Fällen im Jahr 2019 im
Ver-gleich zu 65 im Vorjahr. Die Aufklärungsquote ist um 2,88 Prozentpunkte im
Vergleich zum Vorjahr gestiegen (2018: 24,62 Prozent; 2019: 27,50 Prozent).

Jugendkriminalität leicht gestiegen

Im Jahr 2019 wurden von den 7.160 Tatverdächtigen 1.792 ermittelt, die noch
unter 21 Jahren alt waren. Im Vergleich bedeutet das zwar den drittniedrigsten
Stand der letzten zehn Jahre. Dennoch macht das im Vorjahresvergleich einen
Anstieg um 38 Tatverdächtige aus. Auch wenn die Zahlen nicht eklatant in die
Höhe geschnellt sind, so zeigt sich in Bezug auf die jugendlichen und
heranwachsenden Tatver-dächtigen, dass hier dennoch Handlungsbedarf besteht.

Widerstand gegen die Staatsgewalt gesunken

Erstmals messbar, nachdem hier eine Gesetzesänderung in Kraft getreten ist, ist
der Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf Polizeibeamte und
Vollstreckungsbeamte. Im Jahr 2019 wurden 80 Anzeigen aufgenommen, während es im
Jahr 2018 noch 83 waren. Alle Fälle sind aufgeklärt worden.

Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz - hohe Aufklärungsquote

Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz sind sogenannte Kontrolldelikte. Das
bedeutet: Je intensiver sich die Polizei dem Thema widmet, desto höher fallen in
der Regel auch die Fallzahlen aus. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 1.612 Verstöße
gegen das Betäubungsmittelgesetz registriert. Das sind 26 Fälle mehr als im
Vorjahr.

Computerkriminalität - deutlich weniger registrierte Straftaten

Der Begriff Computerkriminalität oder auch Cyberkriminalität umfasst Straftaten,
die unter Ausnutzung von Informations- oder Kommunikationstechnik begangen
werden. In Oberhausen sind 2019 insgesamt 75 Fälle von Computerkriminalität zur
Anzeige gebracht worden. Das sind 47 weniger als noch im Jahr 2018 (122). Die
Auf-klärungsquote liegt bei 41,33 Prozent und ist somit um 16,87 Prozentpunkte
gesunken.

In neun Fällen handelte es sich hierbei um Computerbetrug (2018: 7), in 15
Fällen um das Ausspähen oder Abfangen von Daten (2018: 11) und 14 mal um Betrug
mittels rechtswidrig erlangter Debitkarte (2018: 37).

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Datum: 03.03.2020 - 11:27 Uhr
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