(295) Fallklärung von Sabotageakten an Maishäckslern
(ots) - Seit 2017 kam es in Mittelfranken immer wieder zu
Sabotageaktionen an Maishäckslern mit zum Teil sehr hohem Sachschaden. Die
intensiv geführten Ermittlungen der Polizeiinspektion Neustadt a. d. Aisch
führten nun in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth zu
einer ersten Fallklärung. Aktuell stehen drei Männer in dringendem Tatverdacht,
für die Sabotageaktionen an den Maishäckslern in Mittelfranken verantwortlich zu
sein.
Nachdem es in Mittelfranken 2017 zu drei Fällen mit einem Sachschaden i. H. v.
ca. 82.000,- Euro, 2018 acht Fällen mit einem Sachschaden von ca. 116.000,- Euro
und 2019 dreizehn Fällen, davon 10 Tatorte im Bereich der Polizeiinspektion
Neustadt a. d. Aisch (mit einem Sachschaden nach derzeitigem Kenntnisstand im
fünfstelligen Bereich) kam, wurde eine kleine Ermittlungsgruppe "AG Mais"
gegründet. Der geringere Schaden 2019 ist auf das zwischenzeitlich sehr
umsichtige Verhalten der Landwirte zurückzuführen, so dass es in einem Großteil
der Fälle 2019 in Mittelfranken bei erfolglosen Versuchen blieb.
Um einen möglichst hohen Schaden an den Mais- bzw. Heuerntemaschinen zu
erzeugen, zersägten die zunächst unbekannten Täter Eisenstangen, umwickelten
diese zur Tarnung mit diversen Gummistücken oder Klebeband und postierten sie
mittels Holzstangen zwischen den Maisstauden.
Zur Gewinnung von Ermittlungsansätzen war seit September 2019 auch die OFA
(Operative Fallanalyse) Bayern in die Ermittlungen eingebunden. Umfangreiche
Zeugenbefragungen und Tatortbesichtigungen lieferten schließlich Hinweise auf
drei männliche Personen im Alter zwischen 56 und 66 Jahren.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, Zweigstelle Fürth, erließ der
Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Fürth entsprechende Durchsuchungsbeschlüsse
für die Anwesen der Tatverdächtigen. Bei der gemeinsam mit der
Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, Kräften des E-Zuges Erlangen und Ansbach
sowie der Ermittlungsgruppe der PI Erlangen-Stadt, der PI Herzogenaurach, der PI
Neustadt/Aisch und Kräften der Bereitschaftspolizei durchgeführten Durchsuchung
der Anwesen am 05.02.2020 konnte weiteres belastendes Beweismaterial, das den
Tatverdacht gegen die drei Beschuldigten erhärtete, aufgefunden werden.
Im Rahmen der Beschuldigtenvernehmungen gaben alle drei Tatverdächtigen auf
freiwilliger Basis eine DNA-Probe ab. Bei einem ersten Abgleich durch die
Rechtsmedizin Erlangen konnten bislang bei dem 66-jährigen Beschuldigten in drei
Fällen und bei dem 61-jährigen Beschuldigten in einem Fall eine Übereinstimmung
erzielt werden. Die drei Beschuldigten äußerten sich bislang nicht zu den
Tatvorwürfen. Sie wurden nach erfolgter Sachbehandlung wieder aus dem
Polizeigewahrsam entlassen.
Die AG "Mais" wertet derzeit das aufgefundene Beweismaterial aus und führt bei
den Geschädigten entsprechende ergänzende Vernehmungen durch. Dabei wird auch
überprüft, inwieweit die drei Beschuldigten für die Sachbeschädigungen aus den
Jahren 2017, 2018 und die weiteren Fälle 2019 in Mittelfranken verantwortlich
sind. Außerdem erfolgt ein Abgleich mit ähnlich gelagerten Fällen außerhalb
Mittelfrankens.
Elke Schönwald/n
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