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Kriminalstatistik 2019 - Lewentz: Straftaten auf niedrigstem Stand seit 25 Jahren

ID: 2318008

(ots) - Weniger Straftaten bei weiter steigender Aufklärungsquote: Dies
sind die grundlegenden Entwicklungen in der Kriminalstatistik 2019 für
Rheinland-Pfalz. Mit 241.529 Straftaten registrierte die Polizei 2019 erneut
eine rückläufige Fallzahl (minus 2939) und damit den niedrigsten Stand seit
1994. Die Aufklärungsquote stieg mit 64,9 Prozent auf einen neuen Höchstwert.
"Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, ist in Rheinland-Pfalz erneut
gesunken. Mit einer professionellen und sehr erfolgreichen Arbeit im Bereich der
inneren Sicherheit sorgen wir dafür, dass unsere Bürgerinnen und Bürger auch
weiterhin in einem der sichersten Bundesländer leben können", sagte
Innenminister Roger Lewentz bei der Vorlage der aktuellen Kriminalstatistik.

Werden die ausländerrechtlichen Verstöße gegen Einreisebestimmungen
herausgerechnet, sinkt die Zahl der Straftaten noch einmal auf rund 235.994. Mit
einer sogenannten Häufigkeitszahl von 5777 (Straftaten pro 100.000 Einwohner)
wird für 2019 der niedrigste Wert seit 1992 verzeichnet. Damit liegt die
Landesquote deutlich unter dem Bundesdurchschnitt, der bei der derzeit letzten
verfügbaren Zahl für 2018 einen Wert von 6513 aufwies.

"Trotz dieser anhaltend positiven Entwicklung wird die Polizei mit permanent
steigenden Anforderungen konfrontiert, insbesondere der islamistische
Terrorismus und die Bedrohung der inneren Sicherheit durch rechtsmotivierte
Straftäter stellen für die Sicherheitsbehörden eine große Herausforderung dar",
betonte der Minister. "Die Morde von Hanau oder der Anschlag von Halle sind nach
allem, was wir bislang wissen, abscheuliche Taten von Einzeltätern. Doch sie
sind auch ein Beleg dafür, was Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und
Rassismus anrichten können", sagte Lewentz. So stieg die Zahl der politisch
motivierten Strafftaten gegenüber dem Vorjahr um 17 auf 1058. Die Zahl der




Gewalttaten sank gleichzeitig um 39 auf 55. Bei den rechtsmotivierten Straftaten
war zwar ein Rückgang um acht Prozent auf 640 Straftaten zu verzeichnen.
Gleichwohl entfiel damit die Hälfte der politisch motivierten Straftaten auf
diesen Bereich. Die Sicherheitsbehörden haben als Folge ihre
Bekämpfungsmaßnahmen in diesem Handlungsfeld ausgeweitet: Beim
Verfassungs-schutz wurde eine Taskforce "Gewaltaufrufe rechts" eingerichtet und
die Polizei setzt einen 10-Punkteplan zur intensivierten Bekämpfung
rechtsmotivierter Straftäter um. Dazu zählen unter anderem spezielle
Ansprechpartner für diese Delikte bei allen Polizeiinspektionen und die
Einrichtung eines gesonderten Ermittlungsdezernates beim Landeskriminalamt.

Rund 26 Prozent der Straftaten im vergangenen Jahr betrafen Diebstähle, nahezu
jede fünfte war ein Vermögens- und Fälschungsdelikt. Erneut abgenommen haben die
Straftaten gegen das Leben mit 84 Fällen, wobei es in 47 Fällen beim Versuch
blieb. Dies ist die zweitniedrigste Zahl seit Einführung der bundeseinheitlichen
Kriminalstatistik im Jahr 1971. Acht Menschen wurden Opfer eines Mordes. Hier
betrug die Aufklärungsquote 100 Prozent. Auch die Körperverletzungsdelikte
nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 339 Fälle auf 29.671 Straftaten ab.

Gestiegen ist dagegen die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle
Selbstbestimmung um rund 14 Prozent auf 3555 Fälle. Die Zunahme geht vor allem
auf die Verbreitung pornografischer Schriften zurück. Im Bereich der
Wohnungseinbrüche konnte erneut ein deutlicher Rückgang von rund 20 Prozent
erzielt werden. "Der Polizei ist es damit gelungen, die Fallzahlen seit dem Jahr
2015 mehr als zu halbieren auf jetzt rund 3250. Das ist der niedrigste Wert seit
der differenzierten Erfassung dieses Delikts in der Kriminalstatistik im Jahr
1999 und Ergebnis einer konsequenten Bekämpfungsstrategie unserer Polizei",
unterstrich der Minister. In knapp der Hälfte der Fälle sei es beim
Einbruchsversuch geblieben. Gleichzeitig konnte die die Aufklärungsquote auf
mehr als 23 Prozent gesteigert werden, wobei es der Polizei gelang, 517
Tatverdächtige zu ermitteln, so Lewentz.

Erneut zugenommen haben dagegen die Straftaten im Bereich der Cyberkriminalität
mit einem Plus von rund acht Prozent auf 13.590 Fälle. Allerdings muss bei
diesem Deliktsfeld von einem sehr hohen Dunkelfeld ausgegangen werden. "Die
Bandbreite illegaler Straftaten der Cyberkriminalität erstreckt sich vom weiten
Feld der Betrügereien über nahezu alle Deliktsbereiche bis hin zum Handel mit
Waffen, Betäubungsmitteln und mit gefälschten Dokumenten", erläuterte der
Präsident des Landeskriminalamtes, Johannes Kunz. Besonders herausragend war in
diesem Zusammenhang das Verfahren um den sogenannten "Cyberbunker" in
Traben-Trarbach unter Leitung des LKA mit seinen umfangreichen Ermittlungen,
Durchsuchungen und Festnahmen.

Von den durch die Polizei aufgeklärten Straftaten (ohne ausländerrechtliche
Verstöße gegen Einreisebestimmungen) wurden im Jahr 2019 insgesamt 11.317
Delikte von tatverdächtigen Zuwanderern begangen. Entgegen dem bisherigen Trend
ist dies erstmals ein Rückgang, der mit 1500 Fällen (minus 12 Prozent) zudem
deutlich ausfällt. Gesunken sind vor allem die Zahlen im Bereich der Diebstähle
(minus 535 Taten) und der Körperverletzungen (minus 392 Delikte). Der Anteil der
tatverdächtigen Zuwanderer an den aufgeklärten Straftaten ging von 8,5 Prozent
(2018) auf 7,5 Prozent zurück.

"Die Polizeialltag hat auch 2019 gezeigt, dass sich unserer Beamtinnen und
Beamten ständig steigenden Herausforderungen gegenüber sehen. Es gibt nach wie
vor eine hohe abstrakte Gefährdung der inneren Sicherheit. Strafrechtliche
Ermittlungsverfahren gestalten sich für die Polizei zunehmend komplexer und
aufwändiger und nicht zuletzt nimmt die Zahl der Einsätze mit 10 und mehr
Polizeikräften im Rahmen der Kriminalitätsbekämpfung und Gefahrenabwehr weiter
zu", stellte der Minister fest. Umso herausragender seien die Ergebnisse der
Kriminalstatistik. "Wir werden alles dafür tun, dass Rheinland-Pfalz weiterhin
eines der sichersten Länder bleibt", betonte Lewentz.

Der Jahresbericht PKS Rheinland-Pfalz 2019 mit ausführlichen Informationen und
Erläuterungen ist im Internet auf der Seite der Polizei Rheinland-Pfalz unter
dem Link: http://s.rlp.de/SU1 abrufbar.

Rückfragen bitte an:

Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz
Pressestelle

Telefon: 06131-65-2009/-2053
Fax: 06131-65-2125
E-Mail: LKA.presse(at)polizei.rlp.de
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Datum: 09.03.2020 - 11:07 Uhr
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