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Polizei in Mittelhessen nimmt Gurtmuffel ins Visier - Sicherheitsgurt ins Lebensretter Nr. 1

ID: 2320787

(ots) -
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Mittelhessen: Im Rahmen der Tispol-Kontrollwoche "Seatbelt" legten die
Polizistinnen und Polizisten des Polizeipräsidiums Mittelhessen, unterstützt von
Kolleginnen und Kollegen der Bereitschaftspolizei sowie der kommunalen Polizei,
am Mittwoch (10.03.2020) ihr Augenmerk auf das Anlegen der Sicherheitsgurte. In
den Landkreisen Gießen, Marburg-Biedenkopf, Wetterau und im Lahn-Dill-Kreis
nahmen sie Gurtmuffel ins Visier.

Für diejenigen Fahrzeuginsassen, die den Gurt nicht anlegten, wurden 30 Euro
Verwarnungsgeld fällig. Selbstverständlich ahndeten die Ordnungshüter auch alle
anderen Verkehrsverstöße, auf die sie im Rahmen ihrer Kontrollen stießen.

Sicherheitsgurt ist Lebensretter Nr. 1

Crashtests beweisen, dass schon ein Aufprall bei 30 km/h gefährlich ist und
ähnliche Folgen wie ein Sturz aus vier Meter Höhe hat. Mit zunehmender
Geschwindigkeit steigt das Risiko, lebensgefährliche Verletzungen an Kopf oder
Brust davonzutragen. Somit sind sogenannte Rückhalteeinrichtungen in Fahrzeugen
(Sicherheitsgurte, aber auch Kindersitze) die Lebensretter Nr. 1 bei
Verkehrsunfällen!

Neben den gesundheitlichen Folgen, spielt sicherlich auch der haftungsrechtliche
Aspekt eine bedeutende Rolle. Kommt es zum Crash kann sich die
Haftpflichtversicherung querstellen und im Einzelfall Ansprüche wegen Mithaftung
kürzen. Insbesondere, wenn das Anlegen des Sicherheitsgurtes nachweislich die
Verletzungen von Insassen gemindert oder verhindert hätte.

Landkreis Gießen:

Zwischen 08.00 Uhr und 15.00 Uhr richteten die Kolleginnen und Kollegen in
Kleinlinden, in der Frankfurter Straße ihre Kontrollstelle ein. Dort stoppten
sie 35 Fahrzeuge. Sieben Insassen hatten den Sicherheitsgurt nicht angelegt.
Zehn Fahrzeuglenker benutzten ihr Mobiltelefon während sie fuhren. Zwei
Autofahrer, ein 25-Jähriger aus dem Landkreis Gießen und ein 39-jähriger




italienischer Staatsbürger, standen unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln.
Die Drogenvortests wiesen ihnen die Einnahme von Drogen nach. Die Polizisten
ordneten Blutentnahmen an, die ein Arzt im Gießener Präsidium durchführte.

Lahn-Dill-Kreis:

In der Wetzlarer Spinnereistraße nahmen die Ordnungshüter zwischen 09.00 Uhr und
15.00 Uhr Aufstellung. Dort stoppten sie insgesamt 29 Fahrzeuge. 20 Insassen
hatten sich nicht angegurtet. Sechs Autofahrer konnten während der Fahrt die
Finger nicht von ihren Mobiltelefonen lassen. Ein Autofahrer aus Gießen verlor
an einer Ampel die Nerven und fuhr los, obwohl diese noch Rotlicht zeigte. Er
wird einen Monat auf seinen Führerschein verzichten müssen. Zudem werden 200
Euro Bußgeld und zwei Punkte in der Verkehrssünderkartei fällig. An einem
getunten Golf III bemängelten die Verkehrsexperten Spurplatten, sogenannte
Distanzscheiben, an der Hinterachse. Die Halterin konnte hierfür keine
entsprechende Eintragung oder Betriebserlaubnis vorzeigen. Sie muss diese nun
wieder ausbauen und den Wagen anschließend bei einem Sachverständigen oder der
Polizei vorführen.

Landkreis Marburg-Biedenkopf:

46 Fahrzeuge kontrollierten die Kolleginnen und Kollegen im Landkreis
Marburg-Biedenkopf. Sie hatten sich bei Dautphetal an der Einmündung der
Landstraße 3042 zur B62 sowie in Kirchhain "Am Amöneburger Tor" positioniert. In
Kirchhain gingen den Polizisten neun Gurtmuffel sowie sechs Autofahrer ins Netz,
die durch ihr Mobilfunktelefon abgelenkt waren. An der Einmündung der B62
ahndeten die Ordnungshüter 36 Fahrzeugführer, die das dort aufgestellte
Stoppschild missachteten. Offensichtlich sahen diese das Verkehrszeichen
lediglich als Empfehlung an und starteten durch, ohne anzuhalten. Auf dem Weg
von der Kontrollstelle auf die Dienststelle fiel den Verkehrsexperten ein
deutlich überladener Holztransporter auf. Seine Wägung brachte es auf 63 Tonnen,
anstelle der erlaubten 40 Tonnen. Damit war der Laster mit mehr als 50 Prozent
überladen. Der Transporteur aus dem Lahn-Dill-Kreis war in den letzten Jahren
wegen ähnlicher Überladungen bereits mehrfach aufgefallen. Die Bußgeldstelle
Kassel prüft nun auf Anraten der Polizei, ob der Regelbußgeldsatz von 637,50
Euro wegen Vorsatz auf 2.000 Euro erhöht wird. Zudem wird sich sein Kontostand
in Flensburg um einen Punkt erhöhen.

Landkreis Wetterau:

Auch im Wettraukreis teilten die Polizisten den Kontrolltag auf zwei
Örtlichkeiten auf. Vormittags stoppten sie Fahrzeuge in der Friedberger Straße
in Dortelweil. Am Nachmittag schauten sie an der Ortsumgehung in Butzbach nach
dem Rechten. Insgesamt durchliefen 30 Fahrzeuge die Kontrollstellen. Darin saßen
acht Gurtmuffel. Zudem hielten neun Fahrzeuglenker ihr Mobiltelefon in den
Fingern.

Polizeiautobahnstation Mittelhessen:

Die für die mittelhessischen Autobahnen A5, A45, A485 und A480 zuständigen
Polizistinnen und Polizisten nutzten morgens den Hof ihrer Polizeistation in
Butzbach als Kontrollstelle. Nachmittags nahmen sie Verkehrsteilnehmer an der
Anschlussstelle Langgöns der A485 ins Visier. Die gute Nachricht: Jeder Insasse
der neun Pkw und 17 Lkw war angeschnallt! Allerdings bemängelten die
Verkehrspolizisten unter anderem die Ladungssicherheit sowie die Einhaltung der
Lenk- und Ruhezeiten. Bei fünf Lkw-Fahrern untersagten sie die Weiterfahrt. Erst
als ihre Ladung ordnungsgemäß festgezurrt worden war, durften sie ihre Touren
fortsetzen.

Ausreden ziehen nicht

Die Kontrollen der mittelhessischen Polizei zeigen deutlich: viele halten sich
nicht an die Gurtpflicht und unterschätzen offensichtlich mögliche
Verletzungsbilder selbst bei Zusammenstößen mit geringer Geschwindigkeit.

Die Ausreden der Erwischten klangen alle gleich:

- Für die kurze Strecke lohnt sich das nicht!
- Ich war in Eile!
- Habe ich vergessen!
- Der Gurt ist unbequem!

Ein Klick bringt Sicherheit

Die Polizei appelliert an alle Fahrzeugführer:

- Legen sie den Sicherheitsgurt bei jeder Fahrt ordnungsgemäß an
- Achten sie bei Mitfahrern darauf, dass diese genauso handeln -
besonders bei Kindern
- Fahren Sie erst los, wenn Sie und alle anderen Insassen
angeschnallt sind

Guido Rehr, Pressesprecher

Hintergrundinformationen zu TISPOL TISPOL (Traffic Information System Police) -
Verkehrssicherheit durch Überwachung

"Grenzen überschreiten, um Leben zu retten!" TISPOL ist ein europaweites
Polizeinetzwerk, das die Zahl der Verkehrsunfallopfer senken will. TISPOL steht
für "Traffic Information System Police". Hervorgegangen aus deinem
Zusammenschluss von Verkehrspolizeien der Mitgliedsländer der Europäischen
Union, handelt es sich um eine Nicht-Regierungsorganisation mit Hauptsitz in
London. Dieses europäische Verkehrspolizei-Netzwerk hat die Aufgabe, europaweit
nationale Aktionen zur Durchsetzung der Vorschriften im Verkehrssektor zu
koordinieren. Ziel ist die Reduzierung der auf Europas Straßen Getöteten und
Schwerverletzten. TISPOL geht davon aus, dass die Verkehrsüberwachung und
-ausbildung, wo immer zweckdienlich, einen bedeutenden Beitrag zur Verminderung
der Zahl von Verkehrsunfallopfern leisten wird.

Ziele:

- Reduzierung von Verkehrsopfern auf europäischen Straßen
- Zusammenführung, Zusammenarbeit und Austausch praktischer
Erfahrungen der Straßenverkehrsbehörden und Verkehrspolizeien in
Europa
- Organisation und Koordination europaweiter Einsätze und
Kampagnen
- Unterstützung und Förderung von Forschungen im Bereich der
Verkehrssicherheit

TISPOL hat den Status eines gemeinnützigen Vereins und wird in seiner
Beratungsfunktion bei europäischen Gesetzgebungsvorhaben von der EU-Kommission
teilfinanziert.

Rückfragen bitte an:

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Datum: 12.03.2020 - 15:46 Uhr
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