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Stadt Delmenhorst: Die Polizei warnt aus gegebenen Anlässen vor den Betrugsmaschen "Falsche Polizeibeamte" und "Enkeltrick" +++ vorbildliches Verhalten eines Taxifahrers verhindert Tat

ID: 2320802

(ots) - In einem Fall gab sich eine Person als Mitarbeiter des LKA
Stuttgart aus und erlangte dadurch einen hohen Bargeldbetrag von dem
Delmenhorster. In einem anderen Fall gab sich der Täter als Enkel in einer
Notlage aus, sodass der Senior bereit war, einen hohen Bargeldbetrag zu zahlen.
Durch die Aufmerksamkeit eines Taxi-Fahrers konnte diese Tat jedoch verhindert
werden.

1. Sachverhalt:

Ein derzeit unbekannter Betrüger erlangte durch eine durchdachte Betrugsmasche
und seine Überzeugungsfähigkeit Bargeld in fünfstelliger Höhe eines
Delmenhorsters, indem er sich als Mitarbeiter des LKA Stuttgart ausgab und somit
als falscher Polizeibeamter auftrat.

Am 09. März 2020 zeigte der 61-jährige Geschädigte der Betrugsmasche an, dass er
von einem vermeintlichen Mitarbeiter des LKA Stuttgart um Schmuck und einen
hohen Bargeldbetrag betrogen wurde. Die Telefonate haben sich über einen
Zeitraum von mehreren Monaten erstreckt, in denen der Betrüger durch glaubhafte
Schilderungen das Vertrauen des Geschädigten erlangte und somit Zugriff auf
dessen Vermögen erhielt. In diesem Zuge wurden insgesamt drei Übergaben von Geld
und Schmuck vollzogen, bis der Geschädigte letztendlich nicht mehr von dem
Betrüger kontaktiert wurde und er diesen auch nicht mehr erreichen konnte.

Zur Betrugsmasche falsche Polizeibeamte:

Die Betrüger rufen auf Ihrem Festnetzanschluss an und geben sich unter Nennung
ihres Namens als Polizeivollzugsbeamte des LKA Stuttgart aus. Sie unterstreichen
Ihre Glaubwürdigkeit mit dem Wissen über Ihre Person. So kennen die Betrüger
Ihren Nachnamen, ihre Adresse, Ihr Alter, Ihren Familienstand und in einigen
Fällen auch ihre Vermögenswerte. Zudem hören Sie im Hintergrund des Anrufers
polizeitypische Geräusche, wie beispielsweise den Polizeifunk, sodass Sie davon
überzeugt werden, dass Sie mit einem "echten" Polizeibeamten telefonieren.





Anschließend werden Sie nach Ihrer Handynummer gefragt, um eine vermeintlich
sicherere Kommunikation über das Handy herzustellen und damit das Telefonat von
der Polizei aus Sicherheitsgründen aufgezeichnet werden kann.

Die Betrüger schildern anschließend, dass sie an einem großen
Schleusungsverfahren arbeiten und bei einem der Täter einen Notizblock
aufgefunden haben, auf dem Ihr Name, Ihr Alter, Ihre Adresse und Vermögenswerte
notiert sind.

Auf diese Weise suggerieren die Betrüger Ihnen, dass sie in Gefahr seien und ein
Angriff auf Sie nur durch Ihr Mitwirken verhindert werden könne. Somit werden
Sie gefragt, ob Sie bei der Ergreifung der Täter Hilfe leisten möchten. Da sich
die meisten Betroffenen in Angst wiegen, willigen sie ein.

Daraufhin werden Sie von den Betrügern aufgefordert, bei Ihrer Bank einen hohen
Kredit aufzunehmen und das Bargeld, zum Beispiel versteckt in einer Socke, auf
einer öffentlichen Parkbank zu hinterlegen.

Kurze Zeit später rufen die Betrüger erneut an und teilen Ihnen mit, dass es
sich bei dem hinterlegten Geld um Falschgeld handelt und keine Fingerabdrücke
möglicher Täter finden.

Sofern Sie über noch mehr Geld oder Schmuck verfügen, werden Sie erneut gebeten,
das Bargeld oder den Schmuck an einem von den Betrügern bestimmten Ort zu
deponieren. Nach einiger Zeit nehmen die Anrufe der Betrüger wieder ab, bis
diese gar nicht mehr zu erreichen sind.

Die Polizei Delmenhorst weist in diesem Zusammenhang ausdrücklich auf
Folgendes hin:

- Die Polizei fordert niemals Bargeld oder Wertsachen von Ihnen ein
- Machen Sie niemals am Telefon Angaben zu Ihrem Vermögen
- Die Polizei zeichnet keine Telefonate auf
- Für die Polizei macht es keinen Unterschied, ob es sich um einen
Festnetz- oder einen Mobilfunkanschluss handelt. Wir telefonieren
unter beiden Anschlüssen mit Ihnen.
- Sensible Themen bespricht die Polizei niemals nur am Telefon mit
Ihnen. Es wird immer ein persönliches Gespräch vorgezogen.
- Fragen Sie bei Zweifeln nach dem Namen und der Dienststelle des
Polizeibeamten und erkundigen Sie sich dort nach dem Anrufer
- Wählen Sie selbständig die Telefonnummer Ihrer örtlichen
Polizeidienststelle und lassen sich nicht dieser
durchstellen/weiterleiten
- Beenden Sie beim geringsten Zweifel das Gespräch und suchen Sie
Kontakt zur richtigen Polizei
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen oder Deponieren
sie diesen niemals an vermeintlich sicheren Orten.


Gegen den unbekannten Betrüger wurde ein Strafverfahren eingeleitet.
Die polizeilichen Ermittlungen dauern derzeit noch an.

2. Sachverhalt:

Zur Betrugsmasche "Enkeltrick":

Vorbildliches Verhalten eines Taxifahrers

Am Dienstag, den 10. März 2020, rief der unbekannte Betrüger einen
87-jährigen Delmenhorster an und gab sich als der Enkelsohn des
87-Jährigen aus. Er berichtete, dass er mit seinem Pkw schwer
verunfallt sei und nun für den Unfallgegner eine große Summe Bargeld
benötige. Daraufhin bestellte er seinem vermeintlichen Großvater ein
Taxi, welches ihn zu seiner Bank brachte. Auf der Taxifahrt kam der
87-Jährige mit dem Taxifahrer ins Gespräch und berichtete von dem
Sachverhalt.

Der 70-jährige Taxifahrer wurde hellhörig und wies den 87-Jährigen
auf gleichgelagerte Betrugsfälle hin, sodass er ihn letztendlich von
der Aushändigung des Geldes abhalten konnte.

Wenig später rief der vermeintliche Enkel erneut bei dem 87-Jährigen
an und erkundigte sich nach dem Erhalt des Geldes. Als der 87-Jährige
ihm daraufhin mitteilte, dass es keine Geldübergabe geben werde,
wurde er von dem Betrüger beleidigt.

Das Vorgehen des Taxifahrers war sehr vorbildlich und hat
letztendlich zur Verhinderung der Geldübergabe geführt.

Hinweise der Polizei:

- Hinterfragen Sie suspekte Anrufe und beenden Sie diese im
Zweifelsfall
- Seien Sie auch misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht
direkt mit seinem Namen vorstellt
- Kontaktieren Sie nach dem Anruf Ihre Angehörigen und berichten
Sie von dem Vorfall
- Verständigen Sie umgehend die Polizei
- Geben Sie keine Auskünfte über Ihre Kontodaten und übergeben Sie
nie Geld an Unbekannte

Auch gegen diesen unbekannten Betrüger wurde ein Strafverfahren eingeleitet.

Rückfragen bitte an:

Lorena Lemke
Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch
Pressestelle
Telefon: 04221-1559104
E-Mail: pressestelle(at)pi-del.polizei.niedersachsen.de
Internet: www.polizei-delmenhorst.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/68438/4545765
OTS: Polizeiinspektion Delmenhorst / Oldenburg - Land / Wesermarsc
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Original-Content von: Polizeiinspektion Delmenhorst / Oldenburg - Land / Wesermarsch, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 12.03.2020 - 16:01 Uhr
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Delmenhorst



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