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Bekanntgabe der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2019 ++ Rückgang von Straftaten hält weiter an + Weiterhin zahlreiche Straftaten zum Nachteil älterer Menschen +

ID: 2326860

(ots) - Bekanntgabe der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2019 für den Bereich der Polizeiinspektion Verden/Osterholz

++ Rückgang von Straftaten hält weiter an ++ Erneuter Rückgang bei Wohnhauseinbrüchen ++ Weiterhin zahlreiche Straftaten zum Nachteil älterer Menschen ++

Landkreis Osterholz. Die Polizeiinspektion Verden/Osterholz blickt zurück auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2019 und stellt nachfolgend die Kriminalitätszahlen vor.

Verantwortlich für die Inhalte:

Uwe Jordan, Leiter der Polizeiinspektion Verden/Osterholz

Andreas Lohmann, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes

Lars Röben, Leiter des Kriminal- und Ermittlungsdienstes Osterholz

Manfred Meier, Analysestelle

Sarah Humbach, Pressesprecherin

1. Straftatenaufkommen

Im Jahr 2019 sind im Zuständigkeitsgebiet der Polizeiinspektion Verden/Osterholz insgesamt 11.916 Straftaten erfasst worden. Somit haben sich die Taten erneut um 5,07 Prozent in den Landkreisen Verden und Osterholz verringert (2018: 12.553). Bei den Zahlen handelt es sich im Zehnjahresvergleich erneut um den niedrigsten Wert. Im Vergleich zu 2010 (16.120 Taten) ist das Straftatenaufkommen um 26,08 Prozent gesunken. Dies trifft auch auf die Zahlen nur für den Landkreis Osterholz zu. Hier wurden 4773 Taten verzeichnet und somit 424 Taten weniger als im Vorjahr (2018: 5197). Im Zahnjahresvergleich sind im Landkreis Osterholz die Taten um 23,05 Prozent zurückgegangen.

Ein Rückgang der Fallzahlen in der gesamten Inspektion wurde in den Kriminalitätsfeldern "Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit" (238 Taten), "einfacher und schwerer Diebstahl" (- 281 Taten) und "sonstige Straftatbestände" (- 133 Taten) verzeichnet. Zu einem Anstieg kam es dagegen bei den "Vermögens- und Fälschungsdelikte" (+ 72 Taten).

Die Aufklärungsquote (AQ) der Polizeiinspektion Verden/Osterholz ist um 0,43 Prozent auf 63,54 Prozent leicht angestiegen. Die Aufklärungsquote der Polizeiinspektion Verden/Osterholz liegt somit im Bereich der Aufklärungsquote im Land Niedersachsen (63,4 Prozent).





In Bezug auf den Landkreis Osterholz liegt die Aufklärungsquote bei 59,04 Prozent. Diese ist somit um 1,53 Prozent zurückgegangen, aber auf dem Niveau der vergangenen Jahre geblieben.

2. Kriminalität Minderjähriger im Landkreis Verden

Im Berichtszeitraum haben im Landkreis Osterholz 383 minderjährige Tatverdächtige (Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre) 449 Straftaten begangen. Die Zahl der Taten ist im Zehnjahresvergleich auf den viertniedrigsten Wert zurückgegangen (2018: 426 Fälle / 352 Tatverdächtige).

Seitens der Polizeiinspektion Verden/Osterholz werden umfangreiche Präventionsmaßnahmen unter anderen in Kooperation mit den Schulen durchgeführt. "Das seit mehr als 10 Jahren kontinuierlich ausgebaute Netzwerk zwischen Schulen, Jugendämtern, Polizei und anderen Institutionen hat sich bewährt. Heute gelingt es uns allen viel besser, aus der Bahn geratene Kinder und Jugendliche in einem ganzhaltigen Ansatz zu betreuen", so Uwe Jordan, der Leiter der Polizeiinspektion Verden/Osterholz.

Im Jahr 2019 wurde beispielsweise das Gewaltpräventionsprogramm "Wir sind stark" in den 6. und 7. Klassen an den Schulen in der Inspektion durchgeführt. Durch das Projekt lernen und erfahren die Schülerinnen und Schüler soziales, gruppendynamisches Arbeiten zur Stärkung der Persönlichkeit des Einzelnen und des Zusammenhalts der Gemeinschaft sowie ein alltagstaugliches Lernprogramm, zum Schutz vor allen Formen körperlicher und psychischer Gewalt durch Erwachsene und Gleichaltrige. Allein im letzten Jahr wurden mit diesem Projekt etwa 1.900 Schülerinnen und Schüler in 75 Klassen erreicht. Darüber hinaus klärt das Präventionsteam beispielsweise auch über das sehr aktuelle Thema "Straftaten im Internet" und "Cybermobbing" auf.

3. Körperverletzungen

Die sinkenden Fallzahlen lassen sich auch in Bezug auf die Körperverletzungen im Landkreis Osterholz verzeichnen. Im Jahr 2019 wurden 492 Delikte verzeichnet und somit 87 weniger als im Vorjahr (2018: 579). Die Anzahl der schweren und gefährlichen Körperverletzungen sank im Vergleich der letzten zehn Jahre mit 127 Delikten auf den zweitniedrigsten Wert. Nur im Jahr 2018 (122) wurden weniger Fälle registriert. Auch die Anzahl der leichten Körperverletzungen sank um 20,13 Prozent (92 Fälle) auf 365 Taten.

Alkohol spielt bei den Gewaltdelikten weiterhin eine große Rolle. Allerdings sind auch hier die Zahlen rückläufig. Im Jahr 2019 waren die Täter/Täterinnen in 121 Fällen alkoholisiert. Dies entspricht einem Anteil von rund 24,6 Prozent. Im Jahr 2018 waren es noch circa 28 Prozent. Im Zehnjahresvergleich handelt es sich hierbei um den niedrigsten Wert.

7 Körperverletzungen an Schulen haben die Beamten im Jahr 2019 registriert (2018: 20).

Der Rückgang der Körperverletzungen, die unter Alkoholeinfluss begangen wurden, dürfte sich unter anderem auf das konsequente Umsetzen von präventiven Maßnahmen bei Großveranstaltungen zurückführen lassen. Es werden vermehrt Security-Dienste bei Großveranstaltungen eingesetzt sowie Auflagen bezüglich der Veranstaltungsdauer oder der Dauer des Alkoholausschanks gemacht. Darüber hinaus führt die Polizeiinspektion Verden/Osterholz in Zusammenarbeit mit den Landkreisen bei solchen Veranstaltungen Jugendschutzkontrollen durch.

Hierdurch ist deutlich ein positiver Effekt spürbar. Auf Veranstaltungen aufkommender Aggressivität kann früher begegnet werden, so dass die Gefahr von Exzessen gemindert wird.

4. Eigentumsdelikte

Ein weiterer Rückgang ist bei den Diebstahlsdelikten zu verzeichnen, womit die Polizeiinspektion Verden/Osterholz weiterhin einem landesweiten Trend folgt. Im Jahr 2019 wurden in den Landkreisen Verden und Osterholz 281 Taten weniger als im Vorjahr registriert. Mit insgesamt 4.085 Diebstählen handelt es sich erneut um den niedrigsten Wert im gesamten Betrachtungszeitraum von zehn Jahren (Rückgang von 32,37 Prozent).

Nach einem Rückgang der schweren Diebstähle im Landkreis Osterholz im Vorjahr (2018: 1.008) ging die Anzahl im Jahr 2019 um 115 Taten auf 893 Fälle weiter zurück. Auch die Anzahl der einfachen Diebstähle verringerte sich um 37 Taten auf 825 (2018: 862). Die Aufklärungsquote im Landkreis Osterholz ging von 30,59 Prozent auf 23,01 Prozent zurück.

Die Deliktsverschiebung hält weiterhin an: Während es zu immer weniger Diebstahlsdelikten kommt, stieg die Zahl der Straftaten zum Nachteil älterer Menschen weiterhin an. Ein Erklärungsansatz hierfür könnten das niedrigere, unmittelbare Entdeckungsrisiko und der schnelle finanzielle Vorteil sein.

Ein erneuter, sehr erfreulicher Rückgang ist in der Polizeiinspektion Verden/Osterholz auch bei den Wohnungseinbrüchen zu vermelden. Die Anzahl der versuchten und vollendeten Wohnungseinbrüche ging inspektionsweit um 118 Delikte zurück, von 470 Taten im Jahr 2018 auf 352 im Jahr 2019. Die Gesamtzahl liegt damit auf dem niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre. Die AQ unterliegt auch in diesem Deliktsbereich starken jährlichen Schwankungen. Im Jahr 2019 sankt die Aufklärungsquote auf 23,01 Prozent (2018: 32,13 Prozent).

"Trotz der weiterhin rückläufigen Zahlen wird die Polizei diesem Deliktsphänomen auch zukünftig mit präventiven und repressiven Maßnahmen begegnen. Einerseits um diesen Trend weiter verfestigen zu können und andererseits um der Verunsicherung der Geschädigten entgegenwirken zu können. Eine spezielle Ermittlungsgruppe für Wohnungseinbruchsdiebstahl übernimmt auch weiterhin die Bearbeitung von Fällen aus der gesamten Inspektion.", erläuterte Andreas Lohmann, der Leiter des Zentralen Kriminaldienstes.

Der Anteil der versuchten Wohnungseinbrüche an der Gesamtanzahl der Taten stieg auf 43,75 Prozent an (154 Versuche). Im Jahr 2018 lag der Wert noch bei 41,7 Prozent (196 Versuche).

Ein Grund für den Anstieg der Versuche dürfte unter anderem in verbesserten technischen Sicherungen von Wohnungen liegen. Das Präventionsteam der Polizeiinspektion Verden/Osterholz bietet hierzu regelmäßig Vorträge und Veranstaltungen an. Außerdem wurden im Jahr 2019 erneut über 100 Hausbesuche zum Thema "Einbruchschutz" durchgeführt. Die Polizei gibt in diesem Zusammenhang neben technischen Tipps auch Hinweise für das richtige Verhalten.

Der Trend bei den Einbruchszahlen in der Inspektion spiegelt sich auch im Landkreis Osterholz wider, wo ein deutlicher Rückgang um 34 Taten auf 188 Taten zu verzeichnen war (2018: 222 Taten). Die Aufklärungsquote ging im Landkreis Osterholz ebenfalls auf 22,87 Prozent zurück (2018: 30,18 Prozent). Die Zahl der Versuche stieg auf 45,21 Prozent an. Im Jahr 2018 lag der Anteil bei 41,9 Prozent (93 Versuche).

Der Rückgang der Zahlen ist auch für die Stadt Osterholz-Scharmbeck festzustellen. Im Jahr 2018 wurden in Osterholz-Scharmbeck 48 Taten registriert, im Jahr 2019 hingegen 8 Taten weniger (40). In der Gemeinde Lilienthal haben sich die Taten mehr als halbiert (2018: 67, 2019: 31). Weitere Rückgänge waren in der Samtgemeinde Hambergen (2018: 10, 2019: 7), in der Gemeinde Ritterhude (2018: 32, 2019: 25) sowie in der Gemeinde Schwanewede (2018: 44, 2019: 42) zu verzeichnen. Einen Anstieg gab es jedoch in der Gemeinde Worpswede (2018: 15, 2019: 18) und in der Gemeinde Grasberg (2018: 6, 2019: 25).

In Bezug auf die Komplettentwendung von Fahrzeugen ist ein entgegengesetzter Trend in der Inspektion zu erkennen. Wurden im Jahr 2017 noch 38 Verfahren zu Fahrzeugkomplettentwendungen abgeschlossen, waren es im Jahr 2018 schon 41 und im Jahr 2019 stieg die Zahl um 19 Verfahren weiter an (60). Zugleich stieg die AQ von 34,15 Prozent auf 63,33 Prozent an.

Neben den allgemeinen Sicherungsvorkehrungen, sollten bei Fahrzeugen mit Keyless Komfortsystemen besondere Maßnahmen berücksichtigt werden. Die Fahrzeugschlüssel sollten beispielsweise nie in der Nähe der Haus- oder Wohnungstür aufbewahrt werden. Außerdem sollten geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um das Funksignal der Schlüssel abzuschirmen, zum Beispiel durch Aluminiumhüllen.

5. Straftaten zum Nachteil älterer Menschen

Die Anzahl der Straftaten zum Nachteil älterer Menschen stieg im Jahr 2019 in der Polizeiinspektion Verden/Osterholz erneut an und bereitet nach wie vor erhebliche Sorgen. Immer wieder versuchten Täterinnen oder Täter sich gegen über Bürgerinnen und Bürger als Polizeibeamte/-innen auszugeben, um dadurch an finanzielle Werte zu gelangen. Darüber hinaus wurde sich wiederholt gegenüber den Geschädigten als Enkel ausgegeben. Trotz bereits bestehender Präventionsmaßnahmen waren die Täter immer wieder erfolgreich und erbeuteten hohe materielle Werte, verursachten aber auch erhebliches seelisches Leid bei den Opfern.

"Die steigende Anzahl von falschen Polizeibeamten haben wir bereits im Jahr 2018 registriert und mit der Einrichtung einer spezialisierten Ermittlungsgruppe (EG "110") reagiert. Hierdurch konnten wir einen länderübergreifenden Austausch von Erkenntnissen intensivieren und Ermittlungserfolge in diesem Deliktsfeld erzielen. Dennoch werden wir dem Phänomen auch in Zukunft mit regelmäßigen und zielgruppenorientierten Präventionsmaßnahmen begegnen, um die Bürgerinnen und Bürger weiterhin zu sensibilisieren.", so Andreas Lohmann, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Verden/Osterholz.

Allgemeine Hinweise zur Erfassung von Straftaten in der Polizeilichen Kriminalstatistik können hier abgerufen werden: https://www.lka.polizei-nds.de/s tatistik/polizeiliche-kriminalstatistik-des-landes-niedersachsen-621.html

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Verden / Osterholz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Sarah Humbach Telefon: 04231/806-104 www.polizei-verden-osterholz.de www.twitter.com/Polizei_VER_OHZ

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/68441/4555147 OTS: Polizeiinspektion Verden / Osterholz

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