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Polizeipräsidium Freiburg: Kriminalstatistik mit Spitzenergebnis - Zahl der Straftaten auf niedrigstem Stand seit 10 Jahren

ID: 2329981

(ots) -
Im Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg, der die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Lörrach, Waldshut und die Stadt Freiburg umfasst, gab es 2019 deutlich weniger Straftaten (Die folgenden Angaben beziehen sich stets auf Straftaten ohne ausländerrechtliche Delikte).

Der Rückgang lag bei 4,9 Prozent - im Landesvergleich ein hervorstechender Wert. Insgesamt 61.671 Straftaten wurden registriert. Noch nie war diese Zahl in den vergangenen zehn Jahren so niedrig.

Polizeipräsident Franz Semling: "Unsere Strategie einer ausgewogenen Kriminalitätsbekämpfung, die wir 2019 weiterentwickelt hatten, war mehr als erfolgreich, wie man jetzt auch an der Kriminalstatistik erkennen kann. Wir haben unser Personal und unsere Fähigkeiten auf die Kriminalitätsschwerpunkte fokussiert - das hat gewirkt."

Die sogenannte Häufigkeitszahl, die sich auf Straftaten pro 100.000 Einwohner bezieht, war rückläufig und lag im Jahr 2019 bei 5.831 Straftaten. Trotz dieser positiven Entwicklung lag das Polizeipräsidium Freiburg damit immer noch auf Platz drei der am stärksten durch Kriminalität belasteten Präsidien in Baden-Württemberg.

Die Qualität der Ermittlungsarbeit drückt sich nicht zuletzt auch durch den Anteil der polizeilich aufgeklärten Straftaten aus. Die Aufklärungsquote lag im Polizeipräsidium Freiburg 2019 über dem Landesschnitt und mit 61 Prozent auch über dem Mittelwert der letzten 10 Jahre im gesamten Dienstbezirk.

Die grenznahe Region entlang des Rheins bietet sich für Wohnungseinbrecher geradezu an. Dies beeinträchtigt das Sicherheitsgefühl der südbadischen Bevölkerung spürbar. Beim Polizeipräsidium Freiburg wurden landesweit die meisten Wohnungseinbrüche gezählt. Im Jahr 2019 gelang es aber, die Fallzahlen um 29,9 Prozent zu reduzieren, was den Spitzenplatz im Vergleich der Regionalpräsidien bedeutet. Die Strategie des Polizeipräsidiums Freiburg zur Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen wurde angepasst und in die Regelorganisation überführt. Alle Dienststellen der Schutz- und Kriminalpolizei sind dabei eingebunden. Dazu gehören tagesaktuelle Lagebilder, intensive Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen und ein Einsatzkonzept, das auch außerhalb der typischen Einbruchszeit (dunkle Jahreszeit) sofortige Interventionen bei aktuellen Einbruchsschwerpunkten ermöglicht.





Polizeipräsident Franz Semling: "Wir leben in einer Region, die vergleichsweise stark durch Wohnungseinbrüche belastet ist. Das beeinträchtigt das Sicherheitsgefühl der Menschen - umso mehr werden wir dafür tun, um solche Delikte weiter zurückzudrängen. 2019 ist uns das sichtbar gelungen, aber wir wollen und müssen noch besser werden."

Positiv aus Sicht der Polizei und auch der Geschädigten war die Zunahme der erfolglosen Einbruchsversuche (44,7 Prozent) im Vergleich zur Gesamtzahl der Fälle. Die Einbrecher hatten also weniger Erfolg dabei, in Wohnobjekte einzudringen, was den großen Anstrengungen zur Verbesserung des Einbruchschutzes und auch dem wachsamen Auge der Bevölkerung und der unverzüglichen Meldung von verdächtigen Wahrnehmungen über den polizeilichen Notruf zugerechnet werden kann.

Außerdem ist es im vergangenen Jahr durch eine Schwerpunktsetzung im Bereich der Ermittlungsarbeit gelungen, die Aufklärungsquote deutlich im Vergleich zum Vorjahr zu erhöhen. Mehr als jeder fünfte Fall konnte im Jahr 2019 aufgeklärt werden.

Für das Sicherheitsgefühl der Menschen mindestens genauso bedeutend wie der Wohnungseinbruch ist das Thema der Kriminalität im öffentlichen Raum. Beim Polizeipräsidium Freiburg hat die Bekämpfung solcher Delikte eine hohe Priorität. Als wesentliche Grundlage für eine wirksame Bekämpfungsstrategie dient die Lokalisierung von Kriminalitätsbrennpunkten. Bestimmte Hotspots müssen mit gezielten Kontrollmaßnahmen belegt werden, um punktgenau dort Wirkung zu erzielen, wo es erforderlich ist. An Orten, die sich positiv entwickeln, werden die speziellen Kontrollbefugnisse, die das Polizeigesetz für "gefährliche Orte" vorsieht, wieder aufgehoben.

Polizeipräsident Franz Semling: "Wir sind bereit, gezielt Personal und Geld dort zu investieren, wo es nötig ist. Wenn wir andererseits eine positive Veränderung erleben, sind wir auch gewillt, unsere Maßnahmen wieder zurückzufahren. Das haben wir 2019 ganz konkret in der Stadt Freiburg getan. Von den ursprünglich sechs, als Kriminalitätsbrennpunkte eingestuften Orten, habe ich drei herabgestuft - beispielsweise den Bereich um die Johanneskirche."

Die zielgerichteten polizeilichen Maßnahmen führten zu einem überdurchschnittlichen Ergebnis. Mit einem Rückgang um 7,2 Prozent war Freiburg unter allen baden-württembergischen Regionalpräsidien mit Abstand Spitzenreiter bei der Reduzierung von Straftaten im öffentlichen Raum.

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung nahmen hingegen um 11,2 Prozent zu, was im Landesvergleich einem mittleren Wert entspricht. Allein die Fallzahlen im Bereich der Verbreitung pornografischer Schriften hatten sich in etwa verdoppelt - ein landesweites Phänomen. Diese Entwicklung erklärt sich insbesondere durch die zunehmende Verteilung von strafrechtlich relevantem Video- und Bildmaterial über Gruppenchats, was je nach Chat-Größe immer wieder zu einer Vielzahl von Ermittlungsverfahren führen kann.

Andere Delikte, die zu den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung zählen, gingen zurück. Dies war beispielsweise bei sexuellen Übergriffen und dem sexuellen Missbrauch der Fall. Auch gab es 2019 weniger Fälle, die im öffentlichen Raum stattfanden.

Leitender Kriminaldirektor Peter Egetemaier: "Während wir vor wenigen Jahren noch von Daten in Gigabyte-Größenordnung sprachen beschäftigen uns aktuell immer mehr Datenträger von Tatverdächtigen, die sich im Terabyte-Bereich bewegen. Das bringt uns sowohl personell als auch hinsichtlich unserer Ausstattung an die Grenzen. Hier hoffen wir alle auf die Forschung und neue Einsatzmöglichkeiten Künstlicher Intelligenz.

Wir freuen uns zudem darüber, dass es uns für die so wichtige Bekämpfung des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern gemeinsam mit hiesigen Bundestagsabgeordneten gelungen ist, eine Gesetzesänderung zu erwirken. Sie soll und wird verdeckte Ermittlungen im Darknet erleichtern."

Verglichen mit der Gesamtheit aller gezählten Fälle machen die Straftaten gegen das Leben im Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg, wo rund eine Million Menschen leben, einen eher geringen Anteil aus. Nichtdestotrotz handelte es sich um 27 Delikte, die aufgrund ihrer Schwere einen besonderen Eindruck in der Öffentlichkeit hinterließen. Es handelte sich im Einzelnen um drei Morde, 21 Verfahren wegen Totschlags und drei Fälle von fahrlässiger Tötung. Die Aufklärungsquote lag bei 100 Prozent. Die meisten Tatverdächtigen dieses Segments waren männliche, deutsche Staatsangehörige, die in der Vergangenheit bereits polizeilich in Erscheinung getreten waren. Ein herausragendes Beispiel im Jahr 2019 war wohl das Tötungsdelikt an einem 24-jährigen Mann, der im Gewerbegebiet Freiburg Haid erschossen wurde. Der Sonderkommission "Haid" gelang es bereits nach kurzer Zeit, zwei Tatverdächtige in Untersuchungshaft zu bringen. Ein Rechtsanwalt war in Verdacht geraten, den Mord in Auftrag gegeben zu haben - er nahm sich während der Untersuchungshaft das Leben. Am 18. März erging das Urteil gegen einen 33 Jahre alten Mann, der den Auftragsmord durchgeführt hatte. Er erhielt eine lebenslange Haftstrafe.

Anlass zur Sorge bereiten nach wie vor Straftaten, die sich gegen Polizeibeamte richten. 565 solcher Fälle wurden 2019 gezählt, ein erschreckender Höchstwert mit Blick auf die vergangenen fünf Jahre. Die meisten Täter waren männlich - sehr oft spielte Alkohol eine Rolle.

Leitender Polizeidirektor Uwe Oldenburg: "Körperliche Gewalt und aggressives / respektloses Verhalten gegenüber den Mitarbeitenden der Blaulichtorganisationen ist in keinem Fall zu akzeptieren.

Im Polizeipräsidium Freiburg wurden Mitte 2019 alle Polizeireviere mit sogenannten "Bodycams" ausgestattet. Damit steht den Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten ein geeignetes Werkzeug zur Verfügung, um Aggressionen zu reduzieren und entsprechende Situationen zu dokumentieren.

Die Bodycam-Aufnahmen ermöglichen im Rahmen der Strafverfahren eindeutige und mit Worten nur schwer beschreibbare Einblicke.

Wir werden dieses Mittel auch weiterhin niederschwellig in den Einsatz bringen, um die Gesundheit unserer Kolleginnen und Kollegen zu schützen.

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Stadtkreis Freiburg: Die Stadt mit der höchsten Kriminalitätsbelastung heißt nicht mehr Freiburg!

Die Straftaten (ohne ausländerrechtliche Delikte) im Stadtkreis Freiburg gingen um -8,9 Prozent auf 22.560 Fälle zurück. Das ist der niedrigste Wert seit 10 Jahren. Die Aufklärungsquote betrug 62,3 Prozent.

Nach 16 Jahren verlässt Freiburg damit den unrühmlichen ersten Platz unter den am meisten von Kriminalität belasteten Stadtkreisen in Baden-Württemberg.

Polizeipräsident Franz Semling: "Auch wenn das Sicherheitsgefühl der Freiburger Bürgerinnen und Bürger in den letzten Jahren spürbar beeinträchtigt war - Freiburg hat sich 2019 positiv verändert. Das kann aus meiner Sicht jedoch nur der Anfang sein. So müssen zum Beispiel unsere Maßnahmen auf dem Stühlinger Kirchplatz, für die wir aus der Bevölkerung viel Zuspruch erhielten, sinnvoll fortentwickelt werden. Nur wenn dieser Platz jetzt mit Unterstützung der Stadtverwaltung und zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern wieder attraktiver gestaltet wird, kann er auch langfristig von allen Menschen akzeptiert und genutzt werden."

Ebenso erfreulich: Es wurden 25,7 Prozent weniger Wohnungseinbrüche als 2018 gezählt. 292 solcher Fälle wurden bearbeitet; 127-mal blieb es beim erfolglosen Versuch.

Das Polizeipräsidium Freiburg hat im Schulterschluss mit der Stadtspitze ganz erheblich Personal und Geld in die Sicherheitspartnerschaft investiert. Die Stadt Freiburg hat den eigenen Vollzugsdienst nochmals verstärkt und das Polizeipräsidium erhöhte die Präsenz im Stadtgebiet deutlich. Mit regelmäßiger Unterstützung des Polizeipräsidiums Einsatz waren ständig Polizeistreifen zu Fuß, auf Fährrädern, Segways und mit Pferden unterwegs, um Straftäter fernzuhalten und das subjektive Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung zu fördern.

In der Folge ging die Straßenkriminalität um 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Auch hier ein 10-Jahres-Tiefststand.

In dieselbe Richtung bewegte sich auch die Gewaltkriminalität. Sie lag 2019 um 10,1 Prozentpunkte unter dem 10-Jahres-Mittelwert. Die Aufklärungsquote lag bei 78,4 Prozent.

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Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald: Polizei sieht Verbesserungspotenzial bei der Bekämpfung von Straftaten

Entgegen der positiven Entwicklung im gesamten Polizeipräsidium Freiburg sind die Straftaten (ohne ausländerrechtliche Verstöße) im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald um 1,3 Prozent auf 11.836 Fälle angestiegen.

Polizeipräsident Franz Semling: "Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald gehört bestimmt nicht zu den unsichersten Gegenden in Baden-Württemberg. Mit der Entwicklung der Fallzahlen kann ich jedoch nicht zufrieden sein. Wir werden daher strategische Entscheidungen treffen müssen, um den Landkreis noch sicherer zu machen."

Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte gab es einen auffälligen Anstieg um 15,7 Prozent, der deutlich über dem Wert für Baden-Württemberg lag (circa 10 Prozent). Einen maßgeblichen Anteil daran hatten sogenannte Anrufstraftaten, wie beispielsweise die Betrugsmasche "Falscher Polizeibeamter". Diese Delikte hatten sich im Vergleich zu 2018 fast verdoppelt.

Ein erfreuliches Detail ist in diesem Zusammenhang die intensive Aufklärungsarbeit, die Wirkung zeigte. Die potenziellen Opfer sind gewarnt und erkennen immer häufiger die Tricks der Betrüger. In 97 Prozent aller Fälle des "falschen Polizeibeamten" blieb es beim Versuch. Dennoch verursachten die wenigen vollendeten Fälle einen erheblichen Schaden. Daher wird die Präventionsarbeit auch weiterhin entscheidend bei der Bekämpfung solcher Straftaten sein. Mit einer eigens dafür entwickelten Kampagne und der "roten Karte" setzen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Referats Prävention alles daran, solchen Betrügern das Handwerk zu erschweren.

Die Ermittlungsgruppe "Anruf", die zentral bei der Kriminalpolizeidirektion in Freiburg angesiedelt ist, ermittelt gezielt im Bereich der Anrufstraftaten, die regelmäßig und geradezu in Wellen über den gesamten Bereich des Präsidiums hereinbrechen. Die Ermittlungsgruppe gewährleistet, dass Tatzusammenhänge erkannt werden. Die Ermittler können schnell und gezielt intervenieren.

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Landkreis Lörrach: Erfolgreiche behördenübergreifende Zusammenarbeit bei der Kriminalitätsbekämpfung

14.550 Straftaten (ohne ausländerrechtliche Verstöße) wurden in der polizeilichen Kriminalstatistik 2019 für den Landkreis Lörrach gezählt. Damit waren die Fallzahlen im 10-Jahres-Vergleich auf dem niedrigsten Stand. Der Rückgang von 5,7 Prozent war im Landkreis Lörrach noch deutlicher als im gesamten Polizeipräsidium. Die Aufklärungsquote lag bei 61 Prozent.

Die Zahl der Wohnungseinbrüche sank um 46 Prozent auf 204 Fälle. Sehr beachtlich: Fast die Hälfte dieser Taten blieben im Versuchsstadium stecken und fast jeder dritte Fall konnte aufgeklärt werden (Aufklärungsquote 32,8 Prozent).

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kriminalpolizeilichen Beratungsstellen, die in allen Landkreisen tätig werden und persönliche Beratungen vor Ort durchführen, arbeiten stetig daran, dass Häuser und Wohnungen optimal vor Einbrechern geschützt werden.

Durch Hinweise aus der Bevölkerung, intensive Kontrollen der Polizei und umfangreiche Ermittlungen konnten in mehreren Verfahren Personen identifiziert und festgenommen werden. Durch die Ermittlungsgruppe "Dreiländereck", die sich aus Beamten der Kriminalpolizei und der Polizeireviere zusammensetzt, werden Wohnungseinbrüche zentral bearbeitet. In den derzeit noch laufenden Verfahren wurden mehrere Personen in Untersuchungshaft genommen. Die Ermittlungen gegen die zumeist überörtlich agierenden Tatverdächtigen dauern noch an.

Bei der Straßenkriminalität setzte sich die positive Entwicklung der letzten Jahre fort. Die Fälle gingen um 10,1 Prozent zurück. Am stärksten waren in diesem Deliktbereich die Städte Lörrach, Weil am Rhein, Rheinfelden und Schopfheim vertreten.

Der Positivtrend war ebenso im Bereich Friedlingen zu spüren. Hier war im Jahr 2014 die Sicherheitsinitiative Friedlingen ins Leben gerufen worden. Seit 2016 bewegen sich die Fallzahlen auf deutlich niedrigerem Niveau. Es besteht eine enge Kooperation mit der Stadt Weil am Rhein, um möglichen Fehlentwicklungen schnell entgegenwirken zu können.

Kriminalitätsbekämpfung fand auch in weiteren Bereichen über die Behördengrenzen hinweg statt. So zum Beispiel bei gemeinsamen Kontrollen von Shisha-Bars, wo Kräfte des Polizeipräsidiums Freiburg, des Hauptzollamts Lörrach, des Landratsamts Lörrach und der Stadtverwaltungen zusammenarbeiteten. Solche Kooperationen ermöglichen es, dass alle beteiligten Organisationen mit ihren speziellen Kompetenzen und Befugnissen für eine sehr effiziente Kontrollaktion sorgen. Vergleichbare Einsätze sind auch für die Zukunft geplant.

Leitender Polizeidirektor Uwe Oldenburg: "Nur durch die gelebte Kooperation und das aktive Zusammenführen der unterschiedlichen Zuständigkeiten und Kompetenzen konnte das beeindruckende und nachhaltige Ergebnis erzielt werden."

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Landkreis Waldshut: Erfolgreiche Ermittler vor Ort

Bemerkenswert war im Landkreis Waldshut neben einer sinkenden Fallzahl (6.463 Fälle) auch die überdurchschnittlich hohe Aufklärungsquote von 66,2 Prozent (Straftaten ohne ausländerrechtliche Verstöße).

In fast allen Deliktsbereichen waren die Zahlen rückläufig, mit Ausnahme weniger Auffälligkeiten:

Rohheitsdelikte legten um 4,4 Prozentpunkte zu. Einen hohen Anteil daran hatten Raubdelikte, von denen im Vergleich zum Vorjahr weitere 15 Taten hinzukamen (33 Fälle gesamt). Auch die Gewaltkriminalität nahm spürbar zu (14 Fälle mehr). Ähnlich wie im gesamten Polizeipräsidium waren die Täter von Gewaltdelikten meist männlich (circa 90 Prozent) und zunehmend alkoholisiert.

Der allgemeinen Entwicklung folgend gab es 2019 im Landkreis Waldshut weniger Wohnungseinbrüche als 2018. Hier fielen die Zahlen sogar auf einen Fünf-Jahres-Tiefststand mit 37,3 Prozent unter dem Mittelwert für diesen Zeitraum.

Im Jahr 2019 wurden im Bereich des Kriminalkommissariats Waldshut-Tiengen vier Straftaten gegen das Leben bearbeitet und somit zwei Delikte mehr als im Jahr 2018. Alle Fälle wurden geklärt.

Die Bearbeitung dieser sehr ressourcenintensiven Verfahren gelang dem Kriminalkommissariat Waldshut-Tiengen, ohne dass spezielle Strukturen (Sonderkommissionen) eingerichtet werden mussten.

Ein weiterer Erfolg der örtlichen Kripo: Im Zuge eines Ermittlungsverfahrens wegen des Verbreitens von kinderpornografischem Material konnten neben dem 36-jährigen Beschuldigten aus dem Landkreis Waldshut auch 18 weitere Tatverdächtige aus dem In- und Ausland identifiziert werden.

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Landkreis Emmendingen: Emmendingen gehört weiterhin zu den sichersten Landkreisen in Baden-Württemberg

Die Gesamtzahl der Straftaten (ohne ausländerrechtliche Verstöße) ging auch im Landkreis Emmendingen zurück und lag auf dem niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Die Aufklärungsquote betrug 61,8 Prozent. Damit gehört der Landkreis Emmendingen mit 3.786 Straftaten pro 100.000 Einwohner weiterhin zu den sichersten in Baden-Württemberg.

Im nördlichen Bereich des Landkreises sorgte seit Mitte Mai 2019 eine Serie von Brandstiftungen für Unruhe in der Bevölkerung. Auch in der Statistik schlug sich dieses Delikt im Landkreis Emmendingen mit einer Zunahme von 129 Prozent (insgesamt 55 Fälle) nieder. Die Kriminalpolizei reagierte darauf und gründete die Ermittlungsgruppe "Scheune". Den Ermittlern gelang es nach intensiven offenen und verdeckten Maßnahmen, die Brandserie zu stoppen. Am 29. Juli erfolgte die Festnahme eines 20-jährigen Tatverdächtigen aus Herbolzheim, der daraufhin in Untersuchungshaft kam.

Leitender Kriminaldirektor Peter Egetemaier: "Diese Brandserie hat die Bevölkerung natürlich außerordentlich beunruhigt, glücklicherweise sind Menschen dabei nicht zu Schaden gekommen. Deshalb habe ich nach Absprache mit den politisch Verantwortlichen noch während der Arbeit der Ermittlungsgruppe "Scheune" (ein absolutes Novum!) den Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen einer Gemeinderatssitzung Rede und Antwort gestanden. Brandstiftungen, das liegt in der Natur der Sache, sind erfahrungsgemäß sehr schwer aufzuklären, weil viele der Spuren durch das Feuer vernichtet werden. Umso größer war auch bei uns die Erleichterung, durch den Ermittlungserfolg diese Serie gestoppt zu haben."

Die Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen war im Landkreis Emmendingen, mit einer für dieses Deliktsfeld herausragenden Aufklärungsquote von 34,2 Prozent, mehr als erfolgreich. So wie im gesamten Präsidiumsbereich gingen auch hier die Fallzahlen zurück und lagen unter dem Mittelwert der letzten fünf Jahre.

Gerade in den ländlichen Gebieten, wo vergleichsweise niedrige Fallzahlen auftauchen, werden einzelne Ereignisse von der Bevölkerung viel aufmerksamer wahrgenommen als in städtisch geprägten Gegenden. Diese Beeinträchtigung des Sicherheitsgefühls kann die Kriminalstatistik aufgrund der unauffällig niedrigen Zahlen nicht abbilden. Im Elztal und im Simonswälder Tal führte das Auftauchen von "Falschen Polizeibeamten" und "Enkeltrick-Betrügern" im Jahr 2019 zu Unsicherheiten bei Bürgerinnen und Bürgern. In dieser Region waren neben vielen erfolglosen Versuchen auch Vermögensschäden im fünfstelligen Bereich zu beklagen. Die enge Zusammenarbeit zwischen den Polizeirevieren und Polizeiposten vor Ort mit Kommunen, Vereinen und Unternehmen konnte dem entgegenwirken. Für die Aufklärungsarbeit, die maßgeblich durch das Referat Prävention beim Polizeipräsidium Freiburg geleistet wird, ist dies ein wertvolles Netzwerk. In den Mitteilungsblättern der Gemeinden erscheinen regelmäßig Präventionshinweise. Banken wurden sensibilisiert falls gerade ältere Menschen ungewöhnlich hohe Geldbeträge abheben möchten.

Hinweis für die Medien:

Aufgrund der aktuellen Lage in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie wurde auf die sonst übliche Pressekonferenz zur Vorstellung der polizeilichen Kriminalstatistik 2019 verzichtet. Um dieses Defizit auszugleichen, stellt Ihnen das Polizeipräsidium Freiburg als Anlage zu dieser Pressemitteilung eine sehr umfangreiche Auswertung für alle Landkreise und die Stadt Freiburg zur Verfügung. Weitere Auskünfte erteilt die Pressestelle des Polizeipräsidiums Freiburg gerne auf Anfrage.

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Jerry Clark Polizeipräsidium Freiburg Pressestelle Telefon: 0761 / 882-1330 freiburg.pressestelle(at)polizei.bwl.de

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Datum: 30.03.2020 - 12:42 Uhr
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